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SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

Titel: SdG 06 - Der Krieg der Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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« Er trat ganz dicht an Saiten heran und fuhr in rauem Flüsterton fort: »Wenn die Mandata fragt, wer für diesen weiteren Schlag in ihr Gesicht verantwortlich ist – nach dem, was gestern vorgefallen ist –, dann werde ich sie ohne Zögern zu dir schicken.«
    »Ein Schlag ins Gesicht? Leutnant, Ihr seid ein tobender Wahnsinniger. Aber gerade ist ein Haufen Offiziere am Haupttor aufgetaucht. Ich würde vorschlagen, dass Ihr Euren Platz einnehmt, Leutnant.«
    Das Gesicht dunkel angelaufen vor Wut, wirbelte Ranal herum und bezog vor den drei Trupps Position.
    Die Mandata schritt vorneweg, gefolgt von ihrer Entourage.
    Hauptmann Keneb erwartete sie. Saiten erinnerte sich an den Mann von jenem ersten, verhängnisvollen Appell. Ein Malazaner. Es ging das Gerücht, dass er bei einer Garnison im Landesinnern stationiert und dort in die Kämpfe verwickelt worden wäre, als die Kompanie überrannt worden war. Dann die Flucht nach Süden, zurück nach Aren. In der ganzen Geschichte gab es einige Ungereimtheiten, die Saiten dazu bewogen hatten, sich zu fragen, ob der Mann nicht vielleicht den Weg der Feiglinge gegangen war. Statt mit seinen Soldaten zu sterben, war er der Erste gewesen, der davongerannt war. Aber das war schließlich auch der Grund, weshalb viele Offiziere ihre Soldaten überlebten. Soweit es den Sergeanten betraf, waren Offiziere nicht viel wert.
    Die Mandata sprach jetzt mit Keneb, dann trat der Hauptmann zurück, salutierte und forderte Tavore auf, die Soldaten zu inspizieren.
    Doch stattdessen trat sie einen Schritt näher an ihn heran, streckte eine Hand aus und berührte etwas, das um seinen Hals hing.
    Saitens Augen weiteten sich ein wenig. Das ist ein verdammter Fingerknochen.
    Noch mehr Worte wurden zwischen der Frau und dem Mann gewechselt, dann nickte die Mandata und schritt auf die Trupps zu.
    Sie ging allein, mit langsamen Schritten. Ihr Gesicht war ausdruckslos.
    Saiten sah Erkennen in ihrem Blick aufflackern, als sie die Trupps musterte. Erst ihn, dann Krake. Nach einer kleinen Weile, in der sie den stramm und kerzengerade dastehenden Leutnant Ranal ignorierte, wandte sie sich schließlich an ihn. »Leutnant.«
    »Mandata.«
    »Bei Euren Soldaten scheint eine bestimmte Art ungewöhnlicher Ausrüstungsgegenstände verbreitet zu sein. Noch mehr als in allen anderen Kompanien, die ich inspiziert habe.«
    »Jawohl, Mandata. Das ist gegen meinen Befehl geschehen, aber ich kenne den Mann, der dafür verantwortlich ist – «
    »Zweifellos«, erwiderte sie. »Aber daran bin ich nicht interessiert. Ich würde allerdings vorschlagen, dass es hinsichtlich dieser … Schmuckstücke zu einer gewissen Vereinheitlichung kommt. Vielleicht sollte man sie am Gürtel tragen, gegenüber der Schwertscheide. Außerdem hat es Beschwerden seitens der Bürger von Aren gegeben. Die geplünderten Gruben und Gräber sollten anschließend zumindest wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden … soweit das möglich ist, natürlich.«
    Ranals Verwirrung war offensichtlich. »Natürlich, Mandata.«
    »Und Ihr werdet außerdem vielleicht bemerkt haben«, fuhr die Mandata in trockenem Ton fort, »dass Ihr zu diesem Zeitpunkt der Einzige seid, der nicht die … Standard-Uniform der Vierzehnten Armee trägt. Ich schlage daher vor, Ihr bringt das so schnell wie möglich in Ordnung, Leutnant. Gut, jetzt könnt Ihr Eure Trupps wegtreten lassen. Und wenn Ihr nach draußen geht, übermittelt Hauptmann Keneb meinen Befehl, dass er damit fortfahren kann, die mittelschwere Infanterie nach vorne zu bringen.«
    »J-jawohl, Mandata. Sofort.« Er salutierte.
    Saiten sah ihr nach, als sie zu ihrer Entourage zurückkehrte. Oh, das hast du gut gemacht, Mädchen.
     
    Gamet tat die Brust weh, so schmerzhaft und wild war das Gefühl in ihm aufgewallt, während er die Mandata zu der Stelle zurückkehren sah, an der er mit den anderen wartete. Wer auch immer diese Idee gehabt hatte, verdiente … tja, einen Kuss, verdammt noch mal, wie Krake sagen würde. Sie haben die Vorzeichen umgekehrt. Sie haben sie tatsächlich umgekehrt!
    Und als die Mandata bei ihnen ankam, sah er das Feuer, das in ihren Augen wieder erwacht war. »Faust Gamet.«
    »Mandata?«
    »Die Vierzehnte Armee braucht eine Standarte.«
    »Ja, das braucht sie in der Tat.«
    »Wir könnten uns von den Soldaten inspirieren lassen.«
    »Ja, das könnten wir.«
    »Kümmert Ihr euch darum? Rechtzeitig bis zu unserem Abmarsch morgen?«
    »Das werde ich tun.«
    Vom Tor kam

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