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SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

Titel: SdG 06 - Der Krieg der Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Die alte Bergfeste? Wer hat sich denn da verkrochen?«
    »Malazaner. Sie haben sich aus ihren Festungen in Ehrlitan, hier und Pan’potsun zurückgezogen – wurden den ganzen Weg in die Hügel gejagt. Oh, das war nichts so Großes wie die Kette der Hunde, aber ein paar Hundert haben’s geschafft.«
    »Und die halten immer noch durch?«
    »Ja. B’ridys macht es ihnen leider einfach. Aber nicht mehr lange, wette ich. So, ich bin fertig, mein Freund. Verbergt Eure Börse gut, und mögen die Götter immer in Eurem Schatten wandeln.«
    Kalam musste sich anstrengen, um sich ein Lachen zu verkneifen, während er nach den Waffen griff. »Und mit Euch, mein Herr.« Und das werden sie, mein Freund. Viel näher, als es dir vielleicht lieb ist.
    Er ging ein kurzes Stück die Marktstraße hinunter und blieb dann stehen, um die Schließen des Wehrgehenks richtig einzustellen. Der vorige Eigentümer hatte nicht Kalams Körperumfang gehabt, aber den hatten nur wenige. Als er fertig war, schlüpfte er in das Geschirr hinein und zog dann wieder seine Telaba darüber. Die schwerere Waffe ragte unter seinem linken Arm hervor.
    Der Assassine setzte seinen Weg durch die größtenteils leeren Straßen von G’danisban fort. Zwei Langmesser, beide wickanischen Ursprungs. Hatten sie dem selben Mann gehört? Er wusste es nicht. Sie ergänzten sich in gewisser Hinsicht, klar, doch das unterschiedliche Gewicht wäre eine Herausforderung für jeden, der versuchte, mit beiden gleichzeitig zu kämpfen.
    In der Hand eines Fenn wäre die schwerere Waffe kaum mehr als ein Dolch. Der Stil war eindeutig wickanisch, was bedeutete, dass die magische Umhüllung ein Gefallen oder eine Bezahlung gewesen war. Kann ich mir einen Wickaner vorstellen, der so etwas verdient haben könnte? Klar, Coltaine – doch der hat nur ein einzelnes Langmesser getragen, ohne jedes Muster. Wenn ich nur mehr über den verdammten Thelomen Toblakai wüsste …
    Doch natürlich war der Hohemagier namens Bellurdan Schädelzerschmetterer tot.
    Kreise, in der Tat. Und jetzt noch dieses Haus der Ketten. Der verdammte Verkrüppelte Gott - Cotillion, du verdammter Narr. Du warst beim letzten Anketten dabei, oder? Du hättest den Bastard damals erdolchen sollen.
    Nur frage ich mich jetzt, war Bellurdan auch dabei?
    Oh verdammt, ich hob’ vergessen zu fragen, was diesem Pardu – dem Geisterschlächter – zugestoßen ist …
     
    Die Straße, die sich in Richtung Südwesten aus G’danisban herauswand, war bis auf die darunter liegenden Pflastersteine abgenutzt. Die Belagerung dauerte offensichtlich schon so lange, dass die kleine Stadt, die die Belagerer ernährte, allmählich ausgeblutet war. Den Belagerten erging es wahrscheinlich noch schlechter. B’ridys war in eine Felsenklippe hineingehauen worden, eine Bauweise, die in den Odhans um die Heilige Wüste herum eine lange Tradition hatte. Es gab keinen herkömmlichen, erbauten Zugang – nicht einmal Stufen oder Griffe für die Hände waren in den Stein gehauen worden –, und die Tunnel hinter den Befestigungsanlagen reichten weit in die Tiefe. In jenen Tunneln sorgten Quellen für frisches Wasser. Kalam hatte B’ridys bisher nur von außen gesehen, längst verlassen von den ursprünglichen Bewohnern, was darauf hindeutete, dass die Quellen ausgetrocknet waren. Und wenn solche Festungen auch große Vorratskammern enthielten, war die Wahrscheinlichkeit doch sehr gering, dass die Malazaner, die hierher geflohen waren, diese Räume gut gefüllt vorgefunden hatten.
    Die armen Schweine waren wahrscheinlich am Verhungern.
    In der hereinbrechenden Abenddämmerung ging Kalam die Straße entlang. Er sah sonst niemanden, was ihn vermuten ließ, dass die Wagenkolonnen mit dem Nachschub erst nach Einbruch der Dunkelheit von G’danisban aufbrechen würden, um den ausgemergelten Tieren die Hitze zu ersparen. Die Straße hatte bereits anzusteigen begonnen und wand sich an den Flanken der Hügel entlang.
    Der Assassine hatte sein Pferd bei Cotillion in der Schattensphäre zurückgelassen. Bei den Aufgaben, die vor ihm lagen, war schnell zu sein weitaus weniger wichtig, als unentdeckt zu bleiben. Außerdem war die Raraku nicht gerade nett zu Pferden. Der größte Teil der am Rande gelegenen Wasserstellen war in Erwartung der Armee der Mandata wahrscheinlich schon längst ungenießbar gemacht worden. Er kannte allerdings noch ein paar geheime Wasserstellen, die aus purer Notwendigkeit heraus in Ruhe gelassen worden waren.
    Dieses Land, wurde

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