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SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

Titel: SdG 06 - Der Krieg der Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Karsa.
    Bairoth und Delum nickten, und daran, wie lässig sie ihm dieses Privileg überließen, konnte er erkennen, in welch guter Stimmung sie waren. Bairoth wandte sich den Frauen zu und winkte mit dem Schwert. Eine ansehnliche Frau mittleren Alters trat vor, gefolgt von einem Mädchen, das ihr ziemlich ähnlich sah und etwa im gleichen Alter wie Dayliss war. Beide musterten Karsa ebenso ausgiebig wie er sie.
    »Bairoth Gild und Delum Thord, sucht euch aus den anderen eure Ersten aus. Ich werde wachen.«
    Die beiden Krieger grinsten, stiegen ab und stürzten zwischen die Frauen, um sich jeweils eine auszusuchen. Mit ihren Trophäen an der Hand verschwanden sie in verschiedenen Häusern.
    Karsa schaute mit hochgezogenen Augenbrauen zu.
    Die Frau des Häuptlings schnaubte. »Deine Krieger haben die Begierde der beiden sehr wohl erkannt«, sagte sie.
    »Ihre Krieger – egal ob Vater oder Mann – werden von dieser Begierde nicht begeistert sein«, kommentierte Karsa. Die Frauen der Uryd würden niemals -
    »Sie werden es nie erfahren, Kriegsführer«, sagte die Frau des Häuptlings. »Es sei denn, du erzählst es ihnen – und wie wahrscheinlich ist das? Sie werden dir keine Zeit für irgendwelche höhnischen Worte lassen, bevor sie dich töten. Oh, aber ich sehe jetzt«, fuhr sie fort und trat näher, um ihm ins Gesicht zu starren, »du hast gedacht, die Frauen der Uryd wären anders, und jetzt wird dir klar, dass das eine Lüge ist. Alle Männer sind Narren, aber nun, da die Wahrheit sich in dein Herz stiehlt, bist du es vielleicht ein bisschen weniger. Wie ist dein Name, Kriegsführer?«
    »Du redest zu viel«, knurrte Karsa, dann reckte er sich. »Ich bin Karsa Orlong, der Enkel von Pahlk – «
    »Pahlk?«
    »Ja.« Karsa grinste. »Ich sehe, du erinnerst dich an ihn.«
    »Ich war damals noch ein Kind, doch ja, er ist uns allen wohl bekannt.«
    »Er lebt noch immer, und er schläft ruhig trotz der Flüche, die ihr ihm auferlegt habt.«
    Sie lachte. »Flüche? Es hat nie welche gegeben. Pahlk hat sein Haupt gebeugt, um sich freies Geleit durch unser Land zu erbetteln – «
    »Du lügst!«
    Sie musterte ihn und zuckte dann die Schultern. »Ganz wie du sagst.«
    Aus einem der Häuser ertönte der Schrei einer Frau – ein Schrei, der mehr nach Lust als nach Schmerz klang.
    Die Frau des Häuptlings wandte den Kopf. »Wie viele von uns werden euren Samen erhalten, Kriegsführer?«
    Karsa lehnte sich zurück. »Ihr alle. Jeder von uns wird sich elf nehmen.«
    »Und wie viele Tage wird das dauern? Willst du, dass wir auch für euch kochen?«
    »Tage? Du denkst wie eine alte Frau. Wir sind jung. Und wenn es notwendig werden sollte, haben wir noch Blutöl.«
    Die Augen der Frau weiteten sich. Die anderen hinter ihr begannen zu murmeln und zu flüstern. Die Frau des Häuptlings fuhr herum und brachte sie mit einem Blick zum Schweigen, dann wandte sie sich erneut an Karsa. »Du hast Blutöl noch nie zuvor auf diese Weise benutzt, nicht wahr? Es stimmt, es wird ein Feuer in deinen Lenden entzünden, und du wirst erleben, wie es ist, tagelang einen Steifen zu haben. Aber du weißt nicht, was es uns Frauen antut, Kriegsführer. Ich weiß es, denn auch ich war einst jung und dumm. Selbst die Kraft meines Mannes konnte mich nicht daran hindern, meine Zähne in seinen Hals zu schlagen – die Narben trägt er noch heute. Aber da ist noch mehr. Was für dich in weniger als einer Woche vorbei ist, wird uns monatelang quälen.«
    »Das heißt dann also, wenn wir eure Männer nicht töten, werdet ihr es tun, wenn sie zurückkehren«, erwiderte Karsa. »Ich bin erfreut.«
    »Ihr drei werdet die Nacht nicht überleben.«
    »Glaubst du nicht auch, dass es interessant sein wird zu erfahren«, fragte Karsa lächelnd, »wer von uns – Bairoth, Delum oder ich – es zuerst brauchen wird?« Er wandte sich an alle Frauen. »Ich schlage vor, dass ihr willig seid, so dass keine die Erste ist, die uns enttäuscht.«
    Bairoth tauchte wieder auf, nickte Karsa zu.
    Die Frau des Häuptlings seufzte und winkte ihre Tochter nach vorn.
    »Nein«, sagte Karsa.
    Die Frau hielt inne, plötzlich verwirrt. »Aber … willst du nicht ein Kind zeugen? Beim ersten Mal wirst du den meisten Samen – «
    »Ja, das werde ich. Bist du denn schon jenseits des gebärfähigen Alters?«
    Nach einem langen Augenblick schüttelte sie den Kopf. »Karsa Orlong«, flüsterte sie, »du zwingst meinen Mann dazu, dich mit einem Fluch zu belegen – er wird Blut auf den

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