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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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plötzlich. Scheiße. Er kroch auf den anderen Bogengang zu. Griff hinein, zog sich vorwärts und fiel.
    Der Aufprall auf dem Steinboden kam ihm schwach vor, aber er spürte, dass er mehr als eine Mannslänge tief gefallen war. Er erinnerte sich an ein scharfes, krachendes Geräusch, und dann wurde ihm klar, dass das seine Stirn gewesen war, die auf die Pflastersteine geprallt war.
    Krake landete auf ihm, rollte mit einem Grunzen von ihm herunter.
    Buddl runzelte die Stirn, zog sich über den Fußboden. Die Ratte – wo war sie? Sie ist fort. Ich habe sie verloren. Oh, nein, ich habe sie verloren.
    Augenblicke später verlor er auch alles andere.
     
    Corabb hatte den bewusstlosen Saiten das letzte Stück Tunnel entlanggezogen. Sie erreichten den Vorsprung und fanden das Seil, das von drei Schwertscheiden baumelte, die im Schacht verkeilt worden waren. Von unten waren schwach Stimmen zu hören. Hitze wirbelte wie unzählige kleine Schlangen um ihn herum, während er versuchte, den Malazaner näher an das Loch zu ziehen.
    Dann begann er das Seil hochzuholen.
    Das letzte Drittel bestand nur noch aus Knoten und kurzen Streifen und Schnallen – er überprüfte jeden Knoten, zog an jeder Faser, aber nichts schien kurz davor, abzureißen. Corabb band dem Malazaner die Arme an den Handgelenken eng zusammen; dann die Beine an den Knöcheln – einer davon war blutüberströmt, und als er den Verband überprüfen wollte, stellte er fest, dass da keiner mehr war, nur noch die Löcher, die der Speer hinterlassen hatte – und das Seil um die Knöchel knotete er zwischen den Füßen des Sergeanten zusammen. Das Seilende als Schlinge um eine Hand geschlungen, zog Corabb sich die Arme des Mannes über den Kopf und dann nach unten, so dass die zusammengebundenen Handgelenke vor seinem Brustbein lagen. Dann schob er seine eigenen Beine zwischen den zusammengebundenen Beinen des Malazaners hindurch, so dass sie an seine Schienbeine stießen. Anschließend zog er das in der Mitte verknotete Seil hoch, schlang es sich über den Kopf und unter einen Arm, machte dann einen straffen Knoten.
    Er schob sich in den Schacht, lehnte sich einen ganz kurzen Moment schwer auf die verkeilten Schwertscheiden, bis er es schaffte, einen Fuß gegen die gegenüberliegende Wand zu stemmen. Die Entfernung war ein bisschen zu groß – er kam nur mit den Fußspitzen an die jeweilige Wand, und als er das Gewicht von Saiten auf seinem Rücken voll tragen musste, hatte er das Gefühl, als könnten die Sehnen in seinen Knöcheln jeden Augenblick reißen.
    Keuchend mühte Corabb sich nach unten. Kletterte zwei Mannslängen und wurde dabei immer schneller, da die Kontrolle ihm mit jedem Nachuntentaumeln mehr entglitt, doch dann fand er einen stabilen Vorsprung, auf dem er seinen rechten Fuß ausruhen konnte, und die Spalte war schmal genug geworden, dass er mit seiner linken Hand die Wand erreichen und die Last auf seinem linken Bein verringern konnte.
    Corabb machte eine Pause.
    Spürte den Schmerz tiefer Verbrennungen, das Pochen seines Herzens. Einige Zeit später machte er sich wieder an den Abstieg. Es wurde leichter, denn die Lücke wurde enger, immer enger.
    Und dann war er auf der Sohle, und er hörte etwas wie Lachen zu seiner Linken, leise nur, und dann verklang es.
    Er suchte an jener Seite und fand den Bogengang, durch den er das Seil warf und hörte, wie es ein Stück weiter unten auf einen Körper traf.
    Sie schlafen alle. Kein Wunder. Ich könnte es auch.
    Er band Saiten wieder los und kletterte durch den Durchgang, stellte fest, dass er auf dicht beieinanderstehenden, klickernden Krügen balancierte, hörte Schnarch- und Atemgeräusche von allen Seiten und nahm einen süßen, widerlichen Geruch wahr. Er zog Saiten hinter sich her, bis er neben ihm lag.
    Honig. Krüge um Krüge voller Honig. Gut für Verbrennungen, glaube ich. Gut für Wunden. Als Corabb einen offenen Krug fand, holte er eine Handvoll Honig heraus, kroch zurück zu dem Sergeanten und strich den Honig in die Wunden. Schmierte die Verbrennungen bei sich und Saiten ein. Dann lehnte er sich zurück. Betäubte Glückseligkeit stahl sich in ihn hinein.
    Oh, dieser Honig, es ist Garelbarra. Der Gottbringer. Oh …
     
    Faust Keneb stolperte ins Morgenlicht, blieb blinzelnd stehen und schaute sich um, betrachtete das chaotische Arrangement von Zelten, von denen viele angesengt waren, und all die Soldaten – die dahintorkelten, herumliefen oder einfach nur dastanden und über die

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