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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Dämon.
    Und starrte nachdenklich auf ihn hinunter, bis eine Bewegung in der Ferne und Hufgetrappel seine Aufmerksamkeit erregten. Hinter ihm waren die Dorfbewohner zurückgekehrt, um die schwangere Frau zu holen.
    Und jetzt beobachtete er den Reiter, der genau auf ihn zugeritten kam.
    Auf einem schäumenden Pferd, das die Farbe von der Sonne ausgebleichter Knochen hatte. Er trug eine staubige, weiß lackierte Rüstung. Das Gesicht des Mannes unter dem Helm war bleich, von Kummer gezeichnet. Er zügelte das Pferd, glitt aus dem Sattel und stolperte ohne weiter auf Barathol zu achten zu dem Dämon, fiel auf die Knie.
    »Wer – wer hat das getan?«, fragte er.
    »T’lan Imass. Sie waren zu fünft. Ein ziemlich kaputter Haufen, selbst für T’lan Imass. Sie haben einen Hinterhalt gelegt.« Barathol deutete auf den Leichnam des tätowierten Mannes. »Ich glaube, sie waren hinter dem da drüben her. Ein Priester, von einem Kult, der sich dem Ersten Helden Treach verschrieben hat.«
    »Treach ist jetzt ein Gott.«
    Barathols Antwort bestand in einem undeutlichen Geräusch. Er blickte zurück zu den baufälligen Hütten des Weilers, den er mittlerweile als seine Heimat betrachtete. »Es gibt noch zwei andere. Beide sind noch am Leben, obwohl der eine es nicht mehr lange machen wird. Die andere ist schwanger und kommt in ebendiesem Augenblick nieder – «
    Der Mann blickte zu ihm auf. »Zwei? Nein, es müssten drei gewesen sein. Ein Mädchen …«
    Barathol runzelte die Stirn. »Ich dachte, der Priester wäre ihr Ziel gewesen – sie waren sehr gründlich, was ihn betrifft – aber jetzt wird mir klar, dass sie ihn niedergemacht haben, weil er die größte Gefahr dargestellt hat. Sie müssen wegen des Mädchens gekommen sein – denn die ist nicht hier.«
    Der Mann erhob sich. Er war so groß wie Barathol, wenn auch nicht so breit. »Vielleicht ist sie geflohen … zu den Hügeln.«
    »Das ist möglich. Obwohl«, fügte Barathol nach einer kurzen Pause hinzu, »ich mich schon über das zusätzliche Pferd gewundert hatte, das genau wie die anderen gesattelt ist.« Er deutete auf einen weiteren Pferdekadaver unweit ihres Standpunkts. »Es wurde auf dem Pfad niedergehauen.«
    »Oh. Ja, ich verstehe …«
    »Wer seid Ihr?«, fragte Barathol. »Und was hat Euch das verschwundene Mädchen bedeutet?«
    Das Gesicht des Mannes war noch immer vom Schock gezeichnet, und er blinzelte mehrmals, als er die Frage hörte. Dann nickte er. »Ich heiße L’oric. Das Kind war … es war für die Königin der Träume bestimmt. Ich bin gekommen, um sie zu holen – sie und meinen Hausdämon.« Er blickte erneut auf den Dämon hinunter, und der Schmerz ließ ein paar Muskeln in seinem Gesicht zucken.
    »Dann hat das Glück Euch verlassen«, sagte Barathol. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. »L’oric, verfügt Ihr über irgendwelche Heilkünste?«
    »Was?«
    »Nun, schließlich seid Ihr einer von Sha’iks Hohemagiern – «
    L`oric sah weg, als wäre er getroffen. »Sha’ik ist tot. Die Rebellion ist zerschmettert.«
    Barathol zuckte die Schultern.
    »Ja«, sagte L’oric, »ich kann auf Denul zurückgreifen, wenn es nötig ist.«
    »Ist das Leben dieses Mädchens alles, was Euch kümmert?« Barathol deutete auf den Dämon hinunter. »Für Euren Hausdämon könnt Ihr nichts mehr tun – aber was ist mit denjenigen, die ihn und das Mädchen begleitet haben? Der junge Mann wird sterben – wenn er nicht längst schon tot ist. Wollt Ihr weiter hier stehen bleiben und nur bei dem verweilen, was Ihr verloren habt?«
    Über das blasse Gesicht flackerte ein verärgerter Ausdruck. »Ich rate zur Vorsicht«, sagte L’oric leise. »Du warst einst Soldat – das ist offensichtlich –, aber du hast dich hier verborgen wie ein Feigling, während das ganze Reich der Sieben Städte sich erhoben hat … von der Freiheit geträumt hat. Von jemandem wie dir lasse ich mich nicht tadeln.«
    Barathol musterte L’oric noch einen Moment mit seinen dunklen Augen, dann drehte er sich um und machte sich auf den Weg zu den Gebäuden. »Es wird jemand kommen«, sagte er, »um die Toten für das Begräbnis herzurichten.«
     
    Nulliss hatte sich entschieden, ihre Schutzbefohlenen in das alte Wirtshaus bringen zu lassen. Für die Frau war ein Feldbett aus einem der Zimmer herbeigeschafft worden, während der ausgeweidete Junge auf den gemeinschaftlichen Esstisch gelegt worden war. Ein Kochtopf voller Wasser dampfte auf dem Herd, und Filiad benutzte einen Stock, um

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