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SdG 12 - Der Goldene Herrscher

SdG 12 - Der Goldene Herrscher

Titel: SdG 12 - Der Goldene Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Ben.«
    »Mehr oder weniger.«
    »Was für einen Schlüssel?«
    Ein humorloses Lachen blitzte in dem dunklen Gesicht auf. »Der, der mir die Freiheit schenkt.«
    Cotillion stellte sich neben den Magier und betrachtete die trübe Wasserfläche. »Ich würde annehmen, dass du diesen Ort jederzeit verlassen könntest. Du bist ein Hohemagier, und dir steht mehr als ein Gewirr zur Verfügung. Erschaffe ein Tor, und geh hindurch.«
    »Haltet Ihr mich für einen Idioten?«, fragte der Schnelle Ben in ruhigem Ton. »Diese verdammte Sphäre wandert. Ich kann unmöglich sagen, wo ich herauskommen würde, obwohl ich - wenn meine Vermutung stimmt - wohl ziemlich lange schwimmen müsste.«
    »Oh. Nun, ich fürchte, ich achte in diesen Tagen nicht sonderlich auf solche Dinge. Dann überqueren wir also gerade einen Ozean?«
    »Das nehme ich an.«
    »Dann benötigst du allerdings tatsächlich unsere Hilfe, wenn du irgendwohin reisen willst.«
    Der Magier blickte ihn kurz von der Seite an. »Wie ich es mir gedacht habe. Ihr habt Pfade geschaffen, Tore mit ortsfesten Ausgängen. Wie habt Ihr das geschafft, Cotillion?«
    »Oh, das waren wir nicht, das versichere ich dir. Wir sind einfach über sie gestolpert, wenn man so sagen will.«
    »Die Azath.«
    »Sehr gut. Du warst schon immer schlau, Ben Delat.«
    Ein undeutliches Geräusch. »Diese Version meines Namens habe ich schon sehr lange nicht mehr benutzt.«
    »Ach? Wann war denn das letzte Mal - kannst du dich erinnern?«
    »Diese Azath …«, sagte der Schnelle Ben, die Frage offensichtlich nicht beachtend. »Das Haus des Schattens ist hier, persönlich, in dieser Sphäre, richtig? Irgendwie hat es sich des Tors - des ursprünglichen Tors - bemächtigt. Kurald Emurlahn. Das Haus existiert als geworfener Schatten und gleichzeitig auch als seine echte körperliche Manifestation. Zwischen den beiden lässt sich kein Unterschied erkennen. Eine Verknüpfung … aber das ist für die Azath nicht ungewöhnlich, oder? Ungewöhnlich ist allerdings, dass das Tor nach Kurald Emurlahn überhaupt anfällig dafür war, dass jemand sich seiner bemächtigte.«
    »Eine Notwendigkeit, nehme ich an«, sagte Cotillion. Er runzelte die Stirn, als er einen breiten Streifen flacher Wellen auf das Ufer zulaufen sah, deren Ursprung irgendwo weiter draußen lag. Ganz und gar nicht so friedlich, wie es aussieht…
    »Was meint Ihr damit?«
    Der Gott zuckte die Schultern. »Die Sphäre war zerschmettert. Lag im Sterben.«
    »Der Azath war an der Heilung der Bruchstücke beteiligt? Absichtlich? Mit Planung, mit Verstand? Oder in der Art, wie Blut trocknet, so dass Schorf entsteht? Ist der Azath nichts weiter als eine Art natürliches Immunsystem, wie unsere Körper es besitzen, um Krankheiten zu bekämpfen?«
    »Das Ausmaß deines Wissens ist beeindruckend, Schneller Ben.«
    »Das hat nichts zu bedeuten. Die Gewirre waren K’ruls größtes Opfer - sein eigenes Fleisch, sein eigenes Blut. Aber das gilt nicht für die Älteren Gewirre - das sollen wir zumindest glauben. Wessen Adern wurden geöffnet, um sie zu erschaffen, Cotillion?«
    »Ich wollte, ich wüsste es. Nein, ich glaube, lieber doch nicht. Ich bezweifle allerdings, dass es in irgendeiner Weise wichtig ist. Reagiert der Azath einfach nur auf einen Schaden, oder steckt eine lenkende Intelligenz hinter seinen Handlungen? Ich kann dir keine Antwort geben. Ich glaube nicht, dass überhaupt jemand es kann. Spielt es denn wirklich eine Rolle?«
    »Um ehrlich zu sein - ich weiß es nicht. Aber etwas nicht zu wissen macht mich nervös.«
    »Ich habe einen Schlüssel für dich«, sagte Cotillion ein paar Herzschläge später. Trull Sengar und Onrack kamen jetzt auf sie zu. »Für euch drei, genauer gesagt. Wenn ihr ihn wollt.«
    »Haben wir denn eine Wahl?«
    »Die beiden nicht«, sagte Cotillion und nickte in Richtung des Tiste Edur und des T’lan Imass. »Und sie könnten deine Hilfe brauchen.«
    »Das war auch bei Kalam Mekhar der Fall«, sagte der Schnelle Ben. »Ganz zu schweigen von MandataTavore.«
    »Sie haben überlebt«, erwiderte Cotillion.
    »Da könnt Ihr nicht sicher sein - nicht bei Kalam. Ihr könnt nicht hundertprozentig sicher sein, stimmt’s?«
    »Er war noch am Leben, als das Totenhaus ihn sich geholt hat.«
    »Das behauptet Schattenthron.«
    »Er würde nicht lügen.«
    Der Magier stieß ein bitteres Lachen aus.
    »Kalam lebt noch, Schneller Ben. Das Totenhaus hat ihn, und dort ist er dem Zugriff der Zeit entzogen. Dennoch wird er

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