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SdG 12 - Der Goldene Herrscher

SdG 12 - Der Goldene Herrscher

Titel: SdG 12 - Der Goldene Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Närrin. Er ist für uns verloren.«
    »Ich besitze …«
    »Ich weiß, was du besitzt. Glaubst du tatsächlich, das reicht? Um ihn Maels Griff zu entwinden? Du dummes, armseliges Weibsstück. Und jetzt hör mit dem verdammten Gebet auf, Destrai. Jede einzelne deiner Forderungen schwächt mich - und das ist nicht klug. Jetzt nicht. Es ist noch zu früh. Ich bin … verwundbar. Die Edur …«
    »Die Edur-Hexer zittern und zucken bei jedem Schatten zusammen - sie wissen nicht, was passiert ist. Sie wissen nur, dass sie schreckliche Angst haben …«
    »Sei still!«, bellte der Gott. »Wer kann diese Hexer schon durchschauen, du plappernde Capabara? Lass mich in Ruhe! Sofort!«
    Seinem Ausbruch antwortete … nichts. Plötzliche Abwesenheit, eine zurückweichende Präsenz.
    »Schon besser«, knurrte er.
    Doch er blieb, wo er war, zusammengekauert auf dem kalten Fußboden, umgeben von Dunkelheit. Und dachte nach. Aber nicht einmal die Gedanken kamen umsonst, ohne dass er einen Preis bezahlen musste.
    Beim Abgrund hienieden, ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht. Jetzt muss ich damit leben. Und Pläne machen.
     
    Gadalanak trat vor, duckte sich hinter und unter seinen Rundschild. Eine riesige Hand packte ihn knapp unterhalb der Schulter am Arm, und einen Augenblick später flog er quer über den Innenhof, kam hart auf, schlitterte und rutschte weiter, bis er gegen die Mauer prallte.
    Der Meckros-Krieger stöhnte, schüttelte den Kopf, ließ dann seine kurzschaftige Doppelaxt los und nahm den Helm ab. »Das war nicht anständig«, sagte er. Er setzte sich auf, zuckte dabei zusammen, und starrte dann düster Karsa Orlong an. »Der Imperator hätte das nicht tun können.«
    »Pech für ihn«, antwortete der Toblakai mit grollender Stimme.
    »Ich glaube, du hast irgendwas in meinem Arm zerrissen.«
    Samar Dev, die auf einem Stuhl im Schatten saß, mischte sich ein. »Dann solltest du dir am besten einen Heiler suchen, Gadalanak.«
    »Wer sonst wagt es, mir entgegenzutreten?«, wollte Karsa wissen und beäugte auf sein Schwert gestützt das halbe Dutzend anderer Krieger. Alle Blicke richteten sich auf die maskierte Frau, die still und vollkommen reglos dastand, von Zeit und Wetter gezeichnet wie eine vergessene Statue in itgendwelchen Ruinen. Die Aufmerksamkeit schien ihr gleichgültig zu sein. Und sie hatte ihre beiden Schwerter noch immer nicht gezogen.
    Karsa schnaubte. »Feiglinge.«
    »Nun aber mal langsam«, sagte der Mann namens Glibber und verzog das narbige Gesicht. »Das ist es nicht, du verdammter Bhederin-Bulle. Es ist deine Art zu kämpfen. Es hat keinen Sinn, irgendwie zu lernen, wie man damit umgeht, weil der Imperator der Edur nicht so kämpft. Er könnte es nicht. Ich meine, er hat die Kraft dafür nicht. Und auch nicht die Reichweite. Außerdem ist er zivilisiert - du kämpfst wie ein Tier, Karsa, und es könnte gut sein, dass du den Dreckskerl fertigmachst - nur, dass du es nicht mehr tun musst, weil ich es vor dir tun werde.« Er wog den kurzen Wurfspieß in einer Hand. »Zuerst werde ich ihn aufspießen - mal sehen, wie er mit einem Speer im Bauch kämpft. Ich spieße ihn aus sechs Schritt Entfernung auf, ja? Und dann gehe ich mit meinem Säbel auf ihn los und haue ihn in Stücke.«

Samar Dev hörte nicht mehr hin, denn sie hatte Glibbers Prahlereien schon öfter gehört, sondern richtete den Blick stattdessen auf die Frau, die der Meckros-Krieger eine Seguleh genannt hatte. Das war ein Wort aus dem Ersten Imperium. Der Amboss. Ein merkwürdiger Name für ein Volk - vermutlich ein übriggebliebener Clan aus der Kolonisierungs-Epoche von Dessimbelackis’ Imperium. Ein Teil einer Armee, zur Belohnung für irgendeinen großen Sieg auf einer angenehmen Insel angesiedelt - die Armeen hatten damals alle Namen gehabt, und »der Amboss« war nichts weiter als die Variation eines Motivs, das beim Militär des Ersten Imperiums gebräuchlich gewesen war. Die Maske hingegen war eine einzigartige Vorliebe. Gadalanak sagte, dass alle Seguleh eine trugen, und dass irgendetwas in dem Gekritzel auf den emaillierten Masken auf den Rang verwies. Aber wenn das tatsächlich Schriftzeichen sind, dann haben die nichts mit dem Ersten Imperium zu tun. Noch nicht einmal annähernd. Seltsam. Zu dumm, dass sie nie etwas sagt.
    Gadalanak, der sich den Schildarm hielt, nutzte die Mauer, um wieder auf die Beine zu kommen, und stapfte dann auf der Suche nach einem Heiler davon.
    Im Palast war irgendetwas geschehen, das

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