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SdG 12 - Der Goldene Herrscher

SdG 12 - Der Goldene Herrscher

Titel: SdG 12 - Der Goldene Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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hämmerte, die Schläge kamen schnell und beunruhigend unregelmäßig.
    Sie spürte jemanden an ihrer Seite und sah erschreckt und bestürzt einen Tiste Edur - und dann erkannte sie ihn. Preda … Tomad. Tomad Sengar.
    Der Vater des Imperators.
    Karsa, diese Art von Zuschauern willst du nicht…
    In einem Wirbel von Bewegungen gingen die beiden Kämpfer plötzlich aufeinander los - hinterher konnte niemand mehr sagen, wer sich zuerst gerührt hatte, als ob die Seguleh und Karsa eine instinktive Übereinkunft geschlossen hätten und ihr gemäß schneller handelten, als man denken konnte.
    Und als Stahl gegen Stein prallte - oder Stein gegen Stahl - tat Karsa Orlong etwas Unerwartetes.
    Er stampfte mit einem Fuß auf. Stampfte unglaublich hart auf dem festgetretenen Sandboden auf.
    Während die Seguleh sich mitten in ihrem geschmeidigen Tanz befand.
    Karsa stampfte so heftig auf, dass der ganze Übungsplatz erzitterte und selbst die Zuschauer ins Wanken gerieten.
    Das perfekte Gleichgewicht der Seguleh … war dahin.
    Zweifellos war es nur eine Winzigkeit, die Störung in der Bewegungsabfolge so gering, dass nur die Wenigsten sie überhaupt bemerkt hätten, und ebenso zweifellos fing sie sich binnen eines Herzschlags wieder - aber da ließ ein wilder Hieb mit der flachen Seite von Karsas Klinge sie schon rückwärts taumeln, ein Hieb, den zu parieren ihr beide Handgelenke gebrochen hatte.
    Doch noch während sie stürzte, drehte sie sich ein Stück, trat mit einem Fuß nach oben und zielte auf Karsas Schritt.
    Er fing ihren Fuß mit einer Hand ab - und hob sie dann hoch.
    Sie trat mit dem anderen Fuß zu.
    Lachend ließ Karsa sein Schwert fallen und packte auch das zweite Bein. Hielt sie einfach hoch. Ließ sie baumeln.
     
    Hinter Taralack Veed war ein leises Seufzen zu hören, und der Gral drehte sich blinzelnd um.
    Icarium lächelte. Und sagte leise: »Ich glaube, wir sind uns bereits begegnet, er und ich. Vielleicht schon vor langer Zeit. Ein Duell, das unterbrochen wurde.«
    Von Mappo. Das kann gar nicht anders sein. Von Mappo, der einen Sturm heraufziehen gesehen hat. Oh, Trell…
    Taralack leckte sich die trockenen Lippen. »Willst du das Duell wieder aufnehmen, Icarium?«
    Die Brauen des Jhags hoben sich ein winziges Stück. Dann schüttelte er zur Antwort den Kopf.
    Den Geistern sei Dank.
     
    Preda Tomad Sengar gab ein undefinierbares Geräusch von sich.
    »Diese Spiele«, wagte Samar Dev zu sagen und zog damit seine Aufmerksamkeit auf sich, »sollen doch unterhalten, oder? Jeder Kampf soll aufregender sein als der vorangegangene.«
    Der Tiste Edur musterte sie mit ausdrucksloser Miene. »Unter den Zuschauern gibt es einige, die sich unterhalten fühlen«, sagte er.
    »Ja.«
    Nach einem kurzen Augenblick fügte er hinzu: »Ja, dieser Tarthenal wird als Letzter drankommen. In dieser Hinsicht waren sich alle unsere Beobachter einig.« Er zuckte die Schultern. »Ich bin gekommen, um ihn mir selbst anzusehen. Auch wenn mein Urteil keinerlei Bedeutung hat.«
    »Diese Seguleh war sehr gut«, sagte Samar Dev.
    »Vielleicht. Aber sie hat mit keinem anderen Übungskämpfe geführt.«
    »Sie haben große Achtung vor ihr.«
    »Auch jetzt noch? Wann wird er sie runterlassen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Tomad Sengar wandte sich ab. »Der Tarthenal ist grandios.«
    »Und dennoch ist Euer Sohn besser.«
    Dies veranlasste ihn, noch einmal stehen zu bleiben. Er blickte sie aus leicht zusammengekniffenen Augen an. »Dein Tarthenal ist grandios«, wiederholte er. »Aber er wird trotzdem sterben.«
    Der Tiste Edur schritt davon.
    Auf dem Kampfplatz reagierte Karsa Orlong schließlich auf die Rufe und Bitten der Zuschauer und legte die Frau auf den Boden.
    Drei letheriische Heiler rannten zu ihr, um sich um sie zu kümmern. Karsa hob sein Schwert auf, richtete sich auf und schaute sich um. Oh, dachte Samar Dev, oh, nein.
    Aber Icarium war weg. Genau wie sein Aufpasser vom Stamm der Gral. Der Toblakai kam zu ihr.
    »Ich musste es nicht erst herausfinden«, sagte sie. »Nein, du hast es bereits gewusst.«
    Oh, bei den Göttern!
    Er kam noch ein bisschen näher und starrte auf sie herab. »Der Jhag ist geflohen. Der Trell, der bei ihm war, ist nicht mehr bei ihm. Vermutlich ist er tot. Jetzt gibt es da einen Wüstenkrieger, den ich mit einer Hand zerbrechen könnte. Es wäre niemand mehr da gewesen, der uns hätte aufhalten können - diesen Icatium und mich. Das hat er gewusst. Deshalb ist er geflohen.«
    »Du verdammter Narr.

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