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SdG 12 - Der Goldene Herrscher

SdG 12 - Der Goldene Herrscher

Titel: SdG 12 - Der Goldene Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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feststellte, dass sie zitterte. »Das genügt. Wo werde ich den Anfang des Pfades finden?«
    »Dort, wo die Sonne stirbt. Glaube ich …«
    Det Krieger machte ein finsteres Gesicht. »Im Westen? Aber du bist dir nicht sicher?«
    »Ich bin es nicht. Ich wage nicht, es zu sein.«
    »Soll ich allein reisen?«
    »Das musst du selbst entscheiden, Bruthen Trana. Aber vor allem anderen musst du dir etwas - einen Gegenstand - von dieser letheriischen Sklavin besorgen. Von dieser Federhexe - sie versteckt sich unter dem Alten Palast…«
    »Ich kenne die Tunnel, Hexenkönig. Was ist das für ein Gegenstand?« Hannan Mosag sagte es ihm.
    Er musterte den verkrüppelten Hexer noch einen Moment - das gierige Funkeln in seinen fiebrig leuchtenden Augen -, dann drehte er sich um und verließ das Zimmer.
    Der Trupp Wachen schuf mit seinen Laternen einen Teich aus fahlem gelben Licht, das sich schimmernd im Wasser des Quillas-Kanals spiegelte, als sie mit klirrenden Warfen und unter gelegentlichem Gemurmel über die Brücke stapften. Als der Trupp die andere Seite erreichte, wandte er sich nach rechts, folgte der Hauptstraße zum Kriecher-Viertel.
    Sobald sich der Lichtschein entfernte, stupste Tehol Üblala an, und sie eilten auf die Brücke. Tehol warf einen Blick nach hinten zu dem Halbblut, machte ein finsteres Gesicht und zischte: »Schau her, wie ich es mache, du Blödmann! Siehst du? Ich schleiche. Nein - duck dich, schau dich misstrauisch um, husch erst hierhin, dann dahin. Duck dich, Üblala!«
    »Aber dann sehe ich nichts.«
    »Sei still!«
    »Tut mir leid. Können wir jetzt von dieser Brücke runter?«
    »Erst will ich sehen, wie du schleichst. Mach schon, du musst üben.«
    Murrend duckte sich Üblala, und er runzelte die vorstehende Stirn, als er erst in die eine, dann in die andere Richtung spähte.
    »Sehr schön«, sagte Tehol. »Und jetzt beeil dich, und schleich hinter mir her.«
    »In Ordnung, Tehol. Es ist nur so, dass eigentlich Ausgangssperre ist, und ich will keinen Ärger.«
    Sie kamen auf die andere Seite, und Tehol übernahm die Führung, dreißig Schritt in die Richtung, in die die Wachen gegangen waren, dann ein scharfer Schlenker nach links, der sie in Sichtweite der Schatzkammer der Burse brachte. Weiter in eine Gasse, wo er sich hinkauerte und Üblala dann wild gestikulierend bedeutete, das Gleiche zu tun.
    »In Ordnung«, flüsterte er. »Weißt du, in welchem Flügel?«
    Üblala sah ihn in der Düsternis blinzelnd an. »Was?«
    »Weißt du, wo der Tarthenal untergebracht ist?«
    »Ja. Bei allen anderen Meisterkämpfern.«
    »Gut. Und wo ist das?«
    »Nun, es muss irgendwo sein.«
    »Ein kluger Gedanke, Üblala. Und jetzt bleib dicht bei mir. Schließlich bin ich ein Meister in dieser Art von Gaunerei.«
    »Tatsächlich? Aber Bagg hat gesagt …«
    »Was? Was hat mein elender Diener gesagt? Über mich? Hinter meinem Rücken?«
    Üblala zuckte die Schultern. »Viele Dinge. Ich meine, nichts. Oh, Ihr habt mich falsch verstanden, Tehol. Ich habe nichts gesagt. Ihr seid kein ungeschickter Esel, der den Kopf voller großartiger Wahnvorstellungen hat oder so was. Nichts in der Art.« Sein Gesicht hellte sich auf. »Wollt Ihr, dass ich ihm noch einmal eins hinter die Ohren gebe?«
    »Später. Hör zu, was ich glaube. In der Nähe der Truppenunterkünfte, aber in einem Flügel des Ewigen Domizils. Oder zwischen dem Ewigen Domizil und dem Alten Palast.«
    Üblala nickte.
    »Also«, fuhr Tehol fort, »wollen wir los?«
    »Wohin?«
    »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Nacht nicht so richtig gut laufen wird. Ach, egal, bleib einfach bei mir.«
    Ein rascher Blick die Straße entlang, erst in die eine, dann in die andere Richtung, und dann huschte Tehol vorwärts, drückte sich dicht an die nächste Mauer. Als sie sich dem Ewigen Domizil näherten, wurden die Schatten weniger - an Kreuzungen standen Laternen, die Straßen waren breiter, und es waren Soldaten an Nebeneingängen und vor Eckhäusern postiert -, ja, im Grunde waren überall Soldaten postiert.
    Tehol zog Üblala in die letzte benutzbare Gasse, wo sie sich einmal mehr in der Düsternis hinkauerten. »Das sieht schlecht aus«, flüsterte er. »Da sind Deute, Üblala. Nun gut, hör zu, es war ein netter Versuch. Aber wir wurden von überlegenen Sicherheitsvorkehrungen besiegt, und das war’s dann.«
    »Sie stehen alle in ihrem eigenen Licht«, sagte Üblala. »Sie können nichts sehen, Tehol. Außerdem ist mir eine Ablenkung eingefallen.«
    »So

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