SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)
ständig Sorgen machen muss, dass unsere Kinder ertrinken.«
Erneut ermutigt, sprang er auf. »Ich baue ein Riesenhaus für dich«, schwor er. »Unter diesen Umständen werden wir sowieso eins brauchen«, ergänzte er zuversichtlich.
Jordan warf sich ihm, außer sich vor Glück, in die Arme und schlang ihre Beine um ihn. »Ich liebe dich«, verkündete sie.
»Vorsicht«, ermahnte er sie.
»Das macht dem Baby nichts.«
»Oh, das Baby habe ich auch nicht gemeint«, konterte er und schob sie gegen den Baum. »Ich habe gemeint, dass wir Liebe machen, auf der Stelle.«
»Mhm …« Sie nickte und verlor sich in seinem vor Verlangen glutvollen Blick. »Dann lass uns heimfahren.«
Abrupt ließ er sie los und zog sie, als er mit großen Schritten zur Haustür eilte, hinter sich her. »Silas, Miguel, wir fahren.«
Sie mussten sich allerdings noch etwas gedulden, bis alle Kinder auf Sean Harleys Rücken geritten waren. Erst dann sah der Chief auf und zeigte grinsend seine strahlend weißen Zähne. »Sie haben meinen Ratschlag befolgt, nicht wahr?«, wandte er sich an Solomon.
»Erinnern Sie mich daran, dass ich Ihnen ein Bier ausgebe«, brummte Solomon.
»Oh bloß nicht, da wäre ich schon lieber Ihr Trauzeuge«, entgegnete der glatzköpfige Chief, woraufhin Jordan sich fragte, woher der Mann wohl wusste, dass demnächst eine Hochzeit anstand.
Epilog
»Himmel Herrgott, Jordan, jetzt nimm doch endlich etwas gegen die Schmerzen!«, redete Solomon beschwörend auf seine Frau ein. Mitansehen zu müssen, wie sie die immer heftigeren Wehen auszuhalten versuchte, tat ihm beinahe genauso weh wie ihr.
»Nein«, keuchte sie, während sie das obere Ende der Matratze umklammert hielt, als wollte sie sich daran hochziehen, um so den Wehen zu entkommen.
»Das ist gleich vorbei, Mr McGuire«, beruhigte ihn die Krankenschwester, die Jordan nicht aus den Augen ließ. »Sie wird in einer Minute anfangen können zu pressen.«
»Großer Gott«, fluchte Solomon. Er konnte es nicht erwarten, dass diese Tortur endlich vorüber war. Jordan vierzehn Stunden lang Derartiges durchmachen zu sehen, stellte sich als schlimmer heraus als jeder Einsatz, auf dem er bisher gewesen war. Dabei hatte er bereits alles in seiner Macht Stehende unternommen, um es ihr leichter zu machen – ihr den Rücken massiert und sie unter der warmen Dusche gehalten –, doch die Schmerzen waren immer schlimmer geworden, und dieses Mal konnte er rein gar nichts tun, um sie zu beschützen.
»Ich muss pressen!«, schrie Jordan plötzlich bestürzt.
»Gut so«, sagte die Schwester. »Pressen Sie, wenn die nächste Wehe kommt und ich bis zehn zähle.«
»Wo zur Hölle steckt der Arzt?«, schimpfte Solomon. Der Gedanke daran, ohne ihn zurechtkommen zu müssen, versetzte ihn in Panik.
»Er ist gerade bei einer anderen Patientin«, antwortete die Schwester. »Aber er kommt gleich.«
»Jetzt«, keuchte Jordan.
»Tief einatmen und pressen. Eins, zwei, drei, vier …«
Während Jordan die zehn Sekunden ertrug, hielt Solomon ihr die Hand.
»Und noch einmal Luft holen und weiter pressen«, forderte sie die Krankenschwester auf.
Jordan schrie wie ein Elch in der Brunft. Großer Gott, wann war dieser Albtraum endlich vorbei?
»Ich sehe schon das Köpfchen«, meldete die Schwester augenscheinlich verblüfft und ging zur Gegensprechanlage an der Wand. »Bitte, sofort einen Arzt in Zimmer 114!«, rief sie.
Im selben Moment gab Jordan einen Schrei von sich, der Solomon das Blut in den Adern gefrieren ließ, und zwischen ihren Beinen tauchte der Kopf des Babys auf. Der SEAL eilte zum Fußende des Bettes. Auf solch eine Situation war er trotz seines Lebens als Soldat nicht vorbereitet.
Jordan schrie noch einmal, dann glitt das Baby mit einem Schwall klarer Flüssigkeit aus ihr heraus. Solomon fing das warme, sich windende Würmchen mit einem überraschten Ausruf auf und keuchte fassungslos. »Ein Mädchen«, krächzte er. »Mit roten Haaren. Schau!«
Gerade in dem Moment, als er Jordan seinen »Fang« präsentierte, kam der Arzt ins Zimmer gestürmt, streifte sich ein Paar Handschuhe über und schob die Schwester zur Seite.
»Sie sind zu spät!«, grollte Solomon, der ihm den glitschigen Säugling nur widerwillig übergab.
Dann ging er in die Knie, die ihm ganz weich geworden waren, und umarmte seine Frau, wobei er vor Erleichterung darüber, dass ihre Qualen ein Ende hatten, auch wenn sie immer noch leicht zitterte, heimlich eine Träne verdrückte. Er musste an ihre
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