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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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hat er dich gehasst.«
    »Aber von mir hat er abgelassen. Dich hat er in seiner Gewalt behalten. Deinen Kopf hat er auf einen Baumstumpf gelegt und war drauf und dran, dich zu enthaupten. Wie ein Henker.«
    Zorn verdüsterte Sylvias Miene. »Dieser Irre hatte bereits neun Menschen ermordet, die meisten davon wahllos und willkürlich.«
    King nahm ein Stück Papier aus der Jackentasche und reichte es ihr. Sylvia setzte sich hinter den Schreibtisch und las den Text langsam durch.
    Schließlich blickte sie auf. »Das ist der Zeitungsartikel über den Tod meines Mannes.«
    »Er kam bei einem Unfall ums Leben. Der Täter war flüchtig, und der Fall wurde nie aufgeklärt.«
    »Das ist mir bekannt«, sagte Sylvia mit frostiger Stimme und schob ihm das Schriftstück zu. »Und?«
    »In der Nacht, als George Diaz starb, bekam Bobby Battles Rolls-Royce einen Blechschaden ab. Am folgenden Tag war der Rolls verschwunden – und ebenso der Mechaniker, der bis dahin Bobbys Oldtimer-Sammlung betreut hatte.«
    »Willst du darauf hinaus, dieser Mechaniker könnte meinen Mann umgebracht haben?«
    »Nein. Bobby Battle.«
    Entgeistert starrte Sylvia ihm ins Gesicht. »Aber… warum?«
    »Um dich zu rächen. Um die Frau zu rächen, die er liebte.«
    Sylvia stand auf. »Verdammt, was versuchst du hier eigentlich abzuziehen?«
    »Setz dich. Ich habe noch allerhand zu sagen.«
    »Ich…«
    »Setz dich!«
    Langsam ließ Sylvia sich in den Sessel sinken, ohne den Blick von King zu wenden.
    »Du hast bei Gelegenheit erwähnt, du hättest einmal Lulu Oxley bei eurer gemeinsamen Gynäkologin getroffen und dass Lulu die Ärztin gewechselt hätte. Aber nicht sie hat die Ärztin gewechselt, sondern du.«
    »Ist das ein Verbrechen?«
    »Darauf komme ich noch. Von deiner früheren Gynäkologin habe ich den Namen deiner neuen Ärztin erfahren und ihr einen Besuch abgestattet. Sie hat ihre Praxis in D.C. Warum so weit weg, Sylvia?«
    »Das geht dich einen Dreck an.«
    »Als du dich vor dreieinhalb Jahren operieren lassen musstest, hat dein Mann den Eingriff vorgenommen. Er war der Beste, hast du gesagt. Allerdings hatte er bei der Operation weitergehende Pläne. Ein befreundeter Chirurg sagte mir, eine Darmrissoperation biete eine der wenigen Möglichkeiten, bei denen der Chirurg etwas ›Zusätzliches‹ erledigen kann, ohne dass die anderen beteiligten Ärzte und Schwestern es merken.«
    »Würdest du bitte zur Sache kommen?«
    »Ich weiß Bescheid, Sylvia.«
    »Worüber?«
    »Ohne dein Wissen wurde bei dir ein Eileitereingriff vorgenommen, durch den du letzten Endes unfruchtbar geworden bist.«
    Lastende Stille senkte sich herab. Dann sagte Sylvia: »Ich weiß wirklich nicht, wovon du sprichst…«
    King unterbrach sie. »George Diaz hat die Divertikulitis und den dadurch entstandenen Darmriss operativ behoben, gleichzeitig aber deine Eileiter abgeklemmt. Und zwar mit voller Absicht. Danach aber konntest du unmöglich zu deiner bisherigen Gynäkologin gehen. Wie hättest du es ihr erklären sollen? Also bist du zu einer anderen Gynäkologin gewechselt, wahrscheinlich mit gefälschten Krankenunterlagen, und sie hat die Klemmen entfernt. Ich bin mit einer erfundenen Geschichte über Eileiterprobleme meiner ›Ehefrau‹ bei ihr gewesen und habe ihr gesagt, sie wäre mir von dir empfohlen worden, weil sie bei dir so hervorragende Arbeit geleistet hätte. Sie durfte mir wegen der Schweigepflicht nur wenig verraten, aber es genügte, um meinen Verdacht zu bestätigen. Der Schaden war unwiderruflich, nicht wahr? Du kannst niemals Kinder haben.«
    »Du Schweinehund, was erlaubst du…«
    Wieder fiel King ihr ins Wort. »Dein Mann hatte von deiner Affäre mit Bobby erfahren. So wie Hunderte von Frauen vor dir warst du dem alten Macho auf den Leim gegangen. George hat sich dafür gerächt. Und dann hast du Vergeltung geübt.« Er nahm das Foto von George Diaz, das auf dem Schreibtisch stand, und legte es auf die Vorderseite. »Mich kannst du mit der Fassade der armen, geknickten Witwe nicht täuschen.«
    »Als George starb, lag ich halb betäubt im Klinikbett!«
    »Stimmt. Aber ich bin sicher, dein Mann hatte dir alles offenbart. Seine Rache war ja nur süß, wenn du wusstest , auf welche Weise er dir die Affäre mit Bobby heimgezahlt hatte. Daraufhin hast du Bobby angerufen und ihm alles erzählt. Und Bobby stieg in seinen Rolls-Royce, fuhr zu eurem Haus, sah George herauskommen – und schon war’s geschehen. Anfangs dachte ich, Bobby hätte Roger

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