Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
Vom Netzwerk:
Ecundo, dann die ganze Strecke durch Wuckl – alles in allem fast tausend Kilometer zu Fuß.«
    »Wie sind die Wuckl?« fragte Joshi.
    »Hoch-technologisches Hex. Schwer zu beschreiben. Eigentlich nette Leute und Vegetarier dazu. Ich bin sicher, daß ihr keine Schwierigkeiten hättet, wenn ihr euer Problem darlegt, auch wenn sie euch nicht gerade mit Begeisterung helfen. Aber wartet mal! Ich rede so, als könnte dieser Wahnsinn Erfolg haben: Hören Sie, Mavra, wenn Sie recht haben und jemand versucht, Sie als Bedrohung für das Raumschiff loszuwerden, wird Ortega Sie dann nicht brauchen?«
    Sie lachte verächtlich.
    »Ebensogut kann Ortega ungeduldig geworden sein und beschlossen haben, alle drei Piloten umzubringen. Und selbst wenn das nicht der Fall ist, könnte es sein, daß irgendeine Seite einen Vorsprung hat und handeln will, um jede mögliche Bedrohung auszuschließen. Es spielt keine Rolle – ich muß so vorgehen, als wäre das der Fall. Bitte! Wollt ihr mir nicht helfen?«
    Sie wollten, konnten und entschieden sich schließlich dafür. Man verstand sie.

Zone Süd
    Serge Ortega starrte neugierig auf das kristalline Krebswesen, das gerade hereingekommen war. Obwohl es kein Gesicht, keine Augen, Ohren oder andere Öffnungen gab, konnte es sprechen, über kleine Kristalle in dem Wesen, die ihrerseits einen Übersetzer aktivierten.
    »Sind Sie der Ghiskind?« fragte Ortega forschend.
    »Zu Ihren Diensten, Botschafter.«
    »Ich – äh – nehme an, daß das nicht Ihre normale Form ist, sondern daß sie zu meinen Gunsten gewählt worden ist.«
    »So ist es«, bestätigte der Ghiskind. »Es ist eines meiner Arbeiter-Moduln, das ich mit den notwendigen Sprechanlagen ausgestattet habe. Unsere eigene Form der Kommunikation ist, sagen wir, nicht-verbal. Ich möchte Ihnen für die Lieferung des Übersetzers sehr danken; ein faszinierendes Gerät.«
    »Gern geschehen. Und jetzt an die Arbeit. Sie wissen natürlich von der Sache mit dem Torshind, der Yaxa und dem Schiff?«
    »Versteht sich. Die Behörden haben versucht, das geheimzuhalten, aber ich hatte das Glück, in der Nähe des Zone-Tores zu sein, als die Yaxa auftauchte. Ihre Natur war sofort erkennbar – Kohlenstoffstrahlung. So kann man es jedenfalls am besten ausdrücken. Es ist so schwer, diese Begriffe in eine Form zu kleiden, die Ihnen mühelos zugänglich ist.«
    »Lassen wir das. Die wesentlichen Fragen sind andere. Warum haben Sie beispielsweise vorgezogen, sich an mich zu wenden, statt an jemanden von den anderen, und warum stellen Sie sich gegen Ihre eigene Regierung? Und dann natürlich: Können Sie das leisten, worauf es uns ankommt – und warum tun Sie es?«
    »Viele Fragen«, sagte der Ghiskind. »Warum Sie? Sie sind von Anfang an gegen die Yaxa gewesen, was bedeutet, daß Sie auch gegen den Torshind sind.«
    Ortega zog die buschigen Brauen hoch. Aha! dachte er.
    »Was die Frage angeht, warum ich mich gegen meine eigene Regierung stelle«, fuhr der Ghiskind fort, »so ist es erstens Tradition in Yugash, gegen die Regierung zu sein. Das ist ohnehin unsinnig – die Regierung besitzt in Wahrheit keine Macht, diese liegt nur bei den Wirtschaftsclans. Nein, die Regierung hat eigentlich nichts damit zu tun.«
    »Der Torshind ist also ein wirtschaftlicher Konkurrent?«
    »Durchaus nicht«, gab der Yugash zurück. »Der Torshind vertritt – äh, Augenblick –, das ist etwas schwierig… es kommt der Sache wohl am nächsten, wenn ich sage – eine Kirche, auch wenn Sie mich da mißverstehen werden. Jedenfalls einen organisierten Kult mit starren, dogmatischen Glaubenssätzen, die überaus fanatisch vertreten werden.«
    »Kult genügt mir. Was geglaubt wird, spielt keine Rolle – oder ist das relevant?«
    »Relevant, ja. Er hat einmal große Macht besessen. Früher, als die Markovier die Abreisen überwachten, gelang es ihnen, in den Körpern von einigen dieser Leute hinauszugelangen, um sozusagen den Glauben und die Macht des Kults zu verbreiten. Sie sind der Grund für einen Großteil unserer sozialen und politischen Isolierung, da sie alle anderen Wesen als Werkzeuge betrachten, wie dieses Gerät, die ihren Wünschen zu dienen haben.«
    »Ich dachte, Sie können keine Gedanken lesen, selbst wenn Sie in einem Wirtskörper stecken?« fragte Ortega nervös.
    Das Kristallwesen bebte.
    »Sie mißverstehen mich. Wissen, nein. Aber sie können natürlich das Gehirn stören, Schäden hervorrufen, Wahnsinn erzeugen. Sie können – wie alle Yugash –

Weitere Kostenlose Bücher