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Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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ihn noch gibt, weiß darüber auch Bescheid«, sagte Yulin warnend und tastete eine neue Kombination ein.
    »Jetzt verstehe ich, warum Yulin nicht mit dem ersten Wagen fahren wollte«, meinte Wooly sarkastisch. »Unser großer, tapferer Stier ist in Wirklichkeit eine Memme.«
    Mavra schwieg. Der Sturz durch den Schacht war zu unangenehm. Es war ein weiter Weg zur Unterseite, und man hatte das Gefühl, ins Bodenlose zu stürzen.
    Über ihnen kletterten die anderen in die Wartungskabine, die nicht ganz so geräumig war wie die erste. Der Bozog schaffte es unter großen Schwierigkeiten und hätte gewaltige Tritte abbekommen, wenn der Ghiskind Füße besessen hätte oder Vistaru und Renard größer gewesen wären. Yulin krümmte sich zusammen, um das seltsame Wesen nicht zu zertreten.
    Schließlich kamen sie an, und die Vorderseite der Kabine löste sich wieder auf. Mavra stieg mühsam hinaus, und Wooly blieb beinahe mit einem Flügel hängen. Sie standen in einer sterilen, hell beleuchteten Halle. Die anderen tauchten kurz danach auf; die Geschwindigkeit der kleineren Kabine wurde durch die große bestimmt, und sie hielt eine Etage darüber, Yulin nickte. Er schaute sich befriedigt um und peitschte erwartungsvoll mit seinem Schwanz. Er war in seinem Element.
    Sie gingen durch einen Korridor, der sich verbreiterte und zu einer großen Plattform führte. Von dort aus überspannte eine breite Brücke einen riesigen, bodenlosen Schacht.
    »Auch hier keine Leichen«, sagte Yulin. »Belden ist also hiergewesen.«
    »Da!« rief Renard. »Schauen Sie hinüber! Ist das nicht eine Leiche?«
    Sie starrten hinüber. Die Yaxa nickte.
    »Ja. Ein Mann. Ausgefallen gekleidet. Tot, würde ich sagen – vielleicht schon sehr lange. Der Verfall ist weit fortgeschritten. Er scheint zum Computer gewollt zu haben. Da dieser im Abwehr-Zustand war, kann er gerade so weit gekommen sein, bevor ihn die tödlichen Ladungen trafen. Selbst auf diese Entfernung sind es noch fünfzig Volt, um abzuschrecken, also war er verrückt oder zu allem entschlossen.«
    »Glauben Sie, daß es Belden ist?« fragte Vistaru.
    »Vermutlich«, sagte Wooly an Yulins Stelle. »Der Mann hat einen Pferdeschwanz, er ist groß und trägt wallende Gewänder und einen Lorbeerkranz auf dem Kopf. Der neue Kaiser von Neu-Pompeii scheint sich oben gelangweilt zu haben und wollte es mit dem Computer aufnehmen. Das erklärt wohl alles.«
    »Wenn es nur eine elektrische Sperre ist, komme ich hindurch«, erklärte Renard.
    »Wo Belden war, sind es ungefähr zehntausend Volt«, sagte Yulin. »Das System ortet ein Lebewesen, die Ladung wird abgegeben, das Lebewesen existiert nicht mehr, die Anlage schaltet sich wieder ab.«
    »Zehntausend würden mir nichts ausmachen«, äußerte der Agitar. »Das Überschüssige würde einfach verpuffen.«
    »Aber nur Obie kann diese Tür öffnen«, erklärte der Dasheen. »Und er verteidigt sich mit allen Mitteln. Es gibt auch Schußwaffen und alles mögliche. Nein, es muß der richtige Code sein, alles in der passenden Reihenfolge, sonst ist nichts zu machen.«
    »Wollen wir es hinter uns bringen?« fragte Mavra. »Was müssen Sie tun?«
    »Also, zuerst gehe ich in einer bestimmten Art auf die Brücke hinaus – das verhindert bis zu einer gewissen Stelle, daß Stromstöße ausgesandt werden. Dann sage ich das Kennwort und gehe auf dieselbe Art weiter. Die Tür öffnet sich, wenn ich herankomme. Dann muß ich zur Konsole und den Abwehr-Status löschen, sonst tritt er wieder ein.«
    »Einer von uns geht mit«, sagte Wooly argwöhnisch.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nein, es darf nur einer sein. Keine Sorge. Selbst wenn ich den Status nicht lösche, wissen Sie, wie man ihn aufhebt, nicht? Herrgott noch mal, habe ich bis jetzt nicht fair gespielt?«
    Das traf zu, aber er hatte auch jahrelang mit Trelig zusammengearbeitet.
    »Vielleicht der Ghiskind«, schlug Mavra vor.
    »Nein, niemand«, sagte Yulin. »Sicher, es könnte sein, daß er unbeachtet bleibt, aber es kann auch anders kommen, und das Kennwort kann er nicht sprechen – und der Bozog kann die Gesten nicht nachvollziehen. Ihr auch nicht. Nur ich komme in Frage.« Er hob die Hände. »Wozu streiten wir uns? In fünf Minuten könnten wir alle an Ort und Stelle sein, und die Sache wäre erledigt.«
    Sie flüsterten miteinander, aber der Ausgang stand fest.
    »Wir sind nicht von so weit hergekommen, um jetzt umzukehren«, sagte die Yaxa schließlich. »Gut, Yulin.«
    Er nickte, drehte sich um,

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