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Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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zurückkommen.
    »Zwecklos«, sagte er, wieder über den Bozog. »Es gibt nicht die kleinste Ritze. Die Tür ist vollkommen abgedichtet. Und wenn der Computer nur halb so gut ist, wie er sagt, kann er da fast ewig bleiben.«
    »Wir sitzen in der Klemme, nicht?« meinte Vistaru. »Was sollen wir machen?«
    »Ich schlage vor, daß wir wieder an die Oberfläche zurückkehren, bis uns etwas eingefallen ist«, erklärte der Agitar. »Belden ist tot, wir haben nichts zu befürchten. Außerdem gibt es da oben Wasser und Nahrung. Und drittens muß ich ganz dringend auf die Toilette.«
    Es blieb ihnen kaum etwas anderes übrig. Niedergeschlagen kehrten sie um.
     
     
    Um sich gegen Yulin und seine Tricks zu schützen, und weil sie immer noch nicht ganz davon überzeugt waren, daß es hier oben keine Gefahren gab, schliefen sie schichtweise im Freien.
    Mavra schlummerte tief und fest und fühlte sich, als sie wach wurde, viel besser. Ihr Kopf war klarer, ihr Körper schmerzte sie nicht mehr so arg.
    Ein letzter Auftrag, dachte sie entschlossen, einen, den ich selbst ausführen muß. Sonst ist diesmal niemand beteiligt. Nur ich, jedenfalls, was das Denken betrifft. Wenn ich jetzt versage…
    Aber nein, ein Scheitern war undenkbar. Es war ihr im Grunde gleichgültig, was Yulin mit Obie machte oder vorhatte. Ihr war diese letzte Gelegenheit, diese eine Chance wichtig, sich vor sich selbst und den anderen zu beweisen.
    Hier Erfolg zu haben, würde ihr Leben endgültig prägen, den Beweis liefern, daß Mavra Tschang als einzigartiges Wesen existierte, besser als alle anderen. Mit diesem Wissen würde sie glücklich sterben können. Ohne es war sie schon tot. Sie hatte sofort, als sie den Fuß auf Neu-Pompeii gesetzt hatte, gewußt, daß sie es nie wieder verlassen würde. Sie würde nicht auf die Sechseck-Welt zurückkehren, um wahllos in irgend etwas Absurdes verwandelt zu werden, in eine tanzende Blume von Kromm etwa oder in einen Makiem-Frosch – vielleicht in Schlimmeres. Und wenn sie Erfolg hatte und sie alle am Leben blieben, zurückkehren? Als was? Als ein Pferd? In der Kom-Welt würde das großartig ankommen.
    Nein. Triumph oder Katastrophe, hier würde alles ein Ende finden.
    Die Baupläne von Neu-Pompeii geisterten durch ihren Kopf. Irgend etwas mußte es geben, irgendeinen Schlüssel, einen Weg, Sand ins Getriebe zu streuen. Sie war überzeugt davon.
    Scheinbar unwichtige Einzelheiten schwirrten durch ihr Gehirn, und sie versuchte sie zusammenzufügen wie ein Riesenpuzzle.
    Obie. Der Schlüssel war Obie. Irgend etwas mit Obie. Denk nach, Mavra, denk nach. Nein, Gewalt ist nicht der richtige Weg. Ganz langsam. Entspann dich. Laß dir Zeit. Laß es kommen.
    Und sie hatte es – jedenfalls zum Teil.
    »Renard!« sagte sie scharf.
    Er hatte gedöst und hob schläfrig den Kopf.
    »Hm?«
    »Erinnern Sie sich an unsere Flucht von hier? Wir haben das Schiff gestohlen und flogen zur Sechseck-Welt! Wissen Sie noch?«
    »Ja, sicher«, murmelte er.
    »Obie hat mit uns über Funk gesprochen.«
    Er wurde plötzlich wach.
    »Ja, das hat er«, nickte er.
    »Wir gehen zum Schiff«, sagte sie.
     
     
    Es war peinigend, nicht mit den Konsolen umgehen zu können. Wenigstens gab es einen Haupt-Transceiver, nicht die Kopfhörer, die sie früher verwendet hatten. Sie weihte ihn schnell ein, wie er das Gerät einstellen mußte. Endlich war sie zufrieden.
    »Mavra Tschang ruft Obie«, sagte sie. »Obie, kannst du mich hören?«
    »Ich habe mich schon gefragt, wann Sie darauf kommen würden«, erwiderte die angenehme, menschlich klingende Stimme des Computers sofort.
    »Laß das jetzt. Wir sind keine Computer«, gab sie zurück. »Obie, wie sieht es jetzt unten aus?«
    »Schlecht«, sagte der Computer. »Ben hat totale Kontrolle. Sicher, ich kann so etwas tun wie jetzt, aber außer auf seinen Befehl kann ich nichts Wesentliches tun – und ich kann ihn nicht aufhalten. Schlimmer noch, Nikki Zinder und ihre Tochter sind nicht gegangen, als ich sie dazu aufforderte, und sie waren noch hier, als Ben hereinkam. Er hat sie gefangengenommen.«
    » Was? « riefen sie gemeinsam und plapperten wild durcheinander.
    Obie wartete, bis sie verstummt waren.
    »Ich habe fast die ganze Zeit dazu verwendet, mit dem Schacht in Verbindung zu treten«, sagte er. »Ich habe früh herausgefunden, daß der Schacht-Computer antwortete, wenn ich eine ganz bestimmte, eng begrenzte Frage stellte. Inzwischen waren Trelig, Yulin und Dr. Zinder – auf den es mir

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