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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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hilflos vorgekommen, noch nie so allein.
    Sie hörte ein Rascheln, und eines der Wesen landete in ihrer Nähe: der Baum erzitterte. Sie war schon daran gewöhnt.
    »Sie scheinen in Schwierigkeiten zu sein«, erklärte das Wesen. »Sind Sie verletzt?«
    Sie drehte sich hastig um.
    »Nein, ich bin nicht verletzt, danke«, erwiderte sie. »Ich bin nur neu hier. Ich – nun, ich war ein anderes Wesen, bis ich vor ein paar Stunden hier aufwachte. Ich bin verwirrt und allein und habe Angst.«
    Das Wesen, es war ein weibliches, klappte mitfühlend mit dem Schnabel.
    »Ein Neuzugang, wie? Und irgend jemand hat Sie zu den Senioren geschickt.«
    Sie nickte.
    »Das vermute ich. Diese – Senioren. Sind sie der Rat?«
    Die andere machte eine Kopfbewegung, die ein Nicken sein mochte.
    »Ja, gewissermaßen. Sie sind wohl diejenigen, die sich um Sie kümmern sollten.« Sie wandte sich dem Baum zu. »Es gibt nur einen Weg, um hinzukommen. Es ist einfach.«
    »Fliegen – meinen Sie?«
    »Sicher. Ach, hier ist es nicht ganz wie Fliegen. Sie müssen einfach den Wind wittern, ihn mitnehmen, abspringen, als wollten Sie auf einen nahen Ast zielen, Arme, Beine und Schwanz ausbreiten und nur auf den Kuhbrau-Busch dort blicken. Sie kommen hin. Sie fallen nicht hinunter. Vertrauen Sie mir und haben Sie keine Angst. Wenn ich abspringe, kommen Sie sofort nach.« Sie duckte sich zum Sprung.
    »Warten Sie!« rief Yua. »Ich muß erst meinen Mut zusammennehmen. Sagen Sie – heißt dieses Land Awbri?«
    »Richtig. Kommen Sie. Es wird dunkel, und ich bin nachts nicht gern fort von meinem Baum.« Damit sprang sie ab.
    Yua nahm sich zusammen und sprang hinterher, wobei sie den Schwanz und die Hautfalten ausbreitete. Sie war erstaunt, wie die Luft sich gegen sie zu pressen schien und sie oben hielt, wie bei einem weiten Sprung, obwohl sie ganz langsam hinunterfiel, und das Ganze fühlte sich an wie die Abwärtsfahrt mit einem Aufzug.
    Es waren nur an die dreißig Sekunden, bis sie den Baum erreichte, aber sie empfand sie als Ewigkeit und fürchtete, es nicht zu schaffen. Sie wagte aber nicht hinunterzublicken.
    Und dann war sie dort, auf den Ästen. Sie klammerte sich mit aller Kraft fest. Daß sie es geschafft hatte, wirkte nicht beruhigend, und sie ließ nicht los, bis das Zittern nachgelassen hatte.
    Ihre Freundin war schon ins Bauminnere gehuscht, aber Yua hatte nicht die Kraft, ihr zu folgen.
    Einige Minuten später kam die Frau zurück und betrachtete die immer noch zitternde Yua ein wenig belustigt.
    »Ach, kommen Sie. Das Schlimmste haben Sie überstanden. Kommen Sie mit. Ich habe dem Sekretär erklärt, daß Sie ein Neuzugang sind, und man will Sie sofort sprechen. Beeilen Sie sich! Ich muß nach Hause. Es ist fast schon zu spät.« Und damit war sie fort.
    Yua folgte ihr mit den Augen, bis sie verschwunden war. Ich weiß nicht einmal ihren Namen, dachte sie. Sie atmete ein paarmal tief ein und stieg in das Innere des Kuhbrau-Buschs.
    Der Zugang war leicht zu finden, denn im Baumstamm gab es eine große Tür, verziert mit ihr unbekannten Symbolen. Yua öffnete zögernd und trat ein.
    Das Innere war mit Öllampen beleuchtet; es war hell, behaglich und vollkommen ausgehöhlt. Für ein Gewächs, das äußerlich so gesund aussah, war es tief im Innern ein Nichts.
    Hinter einem geschnitzten Holzschreibtisch saß ein großer Mann und schrieb, offenbar mit einem Gänsekiel. Er sah aus wie ein großes Eichhörnchen mit Entenschnabel und trug eine große Horn-Bifokal-Brille.
    Er sah sie an.
    »Sie sind der Neuzugang?« fragte er.
    Sie nickte.
    »Ich bin Yua, vormals von Olympus«, erwiderte sie.
    Er lehnte sich zurück.
    »Wir bekommen nicht viele Neuzugänge. Sie sind der erste, der mir begegnet. Es war sehr mühsam, die Handbücher durchzublättern, um zu sehen, was mit Ihnen geschehen soll.« Er wies auf ein großes Bücherregal, gefüllt mit eindrucksvollen, rot eingebundenen Büchern.
    »Als erstes habe ich Sie indessen in Awbri willkommen zu heißen«, fuhr er fort. »Willkommen. Dann muß ich Ihnen diese kleine Rede halten.«
    Sie seufzte und ließ die Schultern hängen. Es fiel schwer, diese Leute zu mögen.
    »Erstens wissen wir nicht, wer oder was Sie gewesen sind, bevor Sie hierherkamen«, sagte er, »und das ist uns auch gleichgültig. Es ist nicht von Belang. Sie sind für immer auf der Schacht-Welt, und je eher Sie Ihr früheres Leben vergessen und sich an das neue gewöhnen, desto besser für Sie. Sie sind jetzt Awbrianerin. Auch das

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