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S.E.C.R.E.T. 1

S.E.C.R.E.T. 1

Titel: S.E.C.R.E.T. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Marie Adeline
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Will?«
    »Über seinen Vater. Ihm gehörte das Café vorher. Er ist vor etwa zwanzig Jahren gestorben, glaube ich. Damals war ich hier Stammgast. Es hat sich nicht viel verändert«, bemerkte sie und sah sich um.
    »Will möchte renovieren. In die erste Etage expandieren. Aber das ist teuer. Heutzutage müssen Läden wie dieser ständig ums Überleben kämpfen.«
    »Stimmt.«
    Sie blickte auf ihre Hände hinab, sodass ich mir das Armband besser ansehen konnte. Es schienen deutlich mehr Charms befestigt zu sein als an Paulines. Ich wollte ihr gerade ein Kompliment zu dem schönen Stück machen, als Matilda wieder das Wort ergriff. »Also, Cassie, ich muss Sie etwas fragen. Das Buch, das … Dell gefunden hat. Meine Freundin ist etwas besorgt, dass jemand es gelesen haben könnte. Es ist eine Art Tagebuch mit vielen persönlichen Informationen. Meinen Sie, Dell hat darin gestöbert?«
    »Oh Gott, nein!«, rief ich ein wenig zu überzeugt. »Dell ist nicht der Typ dazu.«
    »Der Typ dazu? Was meinen Sie denn damit?«
    »Nun, ich meine, sie ist nicht neugierig. Sie interessiert sich nicht wirklich für das Leben anderer Menschen. Nur fü r dieses Café, die Bibel und vielleicht noch ihre Enkelkinder.«
    »Halten Sie es für merkwürdig, wenn ich Dell mal frage? Um festzustellen, ob sie das Buch gelesen oder es jemandem gezeigt hat? Es ist wichtig, dass wir das wissen.«
    Oh Gott! Warum hatten wir uns keine glaubwürdige Geschichte ausgedacht? Wie Dell das Büchlein gefunden und es gleich in ihrem Spind eingeschlossen hatte, bis der rechtmäßige Besitzer gefunden war? Weil ich niemals mit einem Verhör gerechnet hatte, ganz einfach. Ich hatte nur eine dankbare Besitzerin erwartet, die schnurstracks aus dem Restaurant hinausging, um nie wieder zurückzukehren. Doch nun nahm diese Matilda mich in die Zange.
    »Sie ist momentan ungeheuer beschäftigt, aber ich könnte in die Küche gehen und sie fragen.«
    »Oh, es macht mir nichts aus, sie selbst zu fragen«, sagte sie und erhob sich. »Ich stecke einfach nur meinen Kopf durch die Tür und –«
    »Warten Sie!«
    Langsam setzte Matilda sich wieder hin und sah mich aufmerksam an.
    » Ich habe das Tagebuch gefunden.«
    Matildas Gesicht entspannte sich etwas. Sie sagte nichts. Sie faltete lediglich die Hände auf dem Tisch und beugte sich näher zu mir vor.
    Ich sah mich in dem leeren Café um und fuhr fort. »Es tut mir leid, dass ich gelogen habe. Ich habe nur … ganz wenig gelesen – nur um einen Namen oder irgendwelche Kontaktdaten zu finden. Aber ich schwöre: Sie können Pauline sagen, ich habe nach einer Seite aufgehört … oder zwei. Und, na ja, es war … mir peinlich, glaube ich. Ich wollte sie nicht noch mehr in Verlegenheit bringen, als sie es ohnehin schon war. Also habe ich gelogen. Tut mir leid. Ich komme mir vor wie eine Idiotin.«
    »Das sollten Sie nicht. Ich danke Ihnen in Paulines Namen noch einmal dafür, dass Sie das Buch zurückgegeben haben. Unsere einzige Bitte ist, dass Sie niemandem etwas vom Inhalt erzählen. Wirklich niemandem. Absolut gar nichts. Kann ich mich darauf verlassen?«
    »Natürlich. Das würde ich niemals tun. Sie müssen sich keine Sorgen machen.«
    »Cassie, Sie verstehen nicht, wie wichtig mir das ist! Sie müssen dieses Geheimnis für sich behalten.« Matilda zog einen Zwanzig-Dollar-Schein aus ihrer Geldbörse. »Das ist für das Mittagessen. Stimmt so.«
    »Danke schön«, antwortete ich.
    Dann reichte sie mir eine Visitenkarte. »Wenn Sie Fragen zu dem haben, was Sie in diesem Buch gelesen haben, dann rufen Sie mich in jedem Fall an. Ich meine es ernst. Ansonsten komme ich nicht mehr her. Auch Pauline nicht. Sie erreichen mich unter dieser Nummer. Tag und Nacht.«
    »Oh. Okay«, antwortete ich und hielt die Karte so vorsichtig in der Hand, als sei sie radioaktiv verseucht. Matilda Greene und eine Telefonnummer. Auf der Rückseite ein Akronym, S.E.C.R.E.T . Dazu drei Sätze: Kein Urteil. Keine Grenzen. Keine Scham. »Sind Sie Therapeutin oder so was?«
    »Das könnte man so sagen. Ich arbeite mit Frauen, die an einem Wendepunkt angelangt sind. Normalerweise in der Mitte ihres Lebens. Aber nicht immer.«
    »Ein Lebens-Coach?«
    »So in der Art. Eher eine Begleiterin.«
    »Arbeiten Sie mit Pauline?«
    »Ich spreche nicht über meine Klienten.«
    » Ich könnte wahrscheinlich etwas Anleitung gebrauche n.« Hatte ich das tatsächlich laut gesagt? »Aber ich kann Sie mir nicht leisten.« Ja, tatsächlich.
    »Nun, es überrascht

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