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S.E.C.R.E.T.

S.E.C.R.E.T.

Titel: S.E.C.R.E.T. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Marie Adeline
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trieb.
    »Du siehst so heiß aus, wenn dein Arsch so in der Luft schwebt, Cassie. Ich liebe es. Du auch?«
    »Ja.«
    »Sag es, sag es lauter.«
    »Ich liebe es … Ich liebe es, dich so zu ficken«, erwiderte ich, wobei mich meine Worte selbst überraschten. Es war einerseits animalisch und andererseits göttlich.
    Er zwang meine Beine weiter auseinander und bewegte sich noch härter und schneller.
    »Oh Gott!«, entfuhr es mir. Alles geschah gleichzeitig und so schnell … Die Lust braute sich in meinem Inneren zusammen wie ein Sturm.
    »Du kannst jetzt kommen. Ich will, dass du jetzt kommst, Cassie«, drängte er.
    Das tat ich, mit meinem ganzen Körper und aus voller Seele. Dann folgte er.
    Als er sich aus mir zurückzog, lag ich bäuchlings quer auf dem Diwan. Ich war so erschöpft, dass ich mich sanft nach unten auf den Bärenfellteppich gleiten ließ und auf dem Rücken liegen blieb. Ich spürte, wie er sich neben mich legte. Ich griff nach der Augenbinde.
    »Nein«, sagte er und packte meine Hand.
    »Aber ich will dich sehen. Ich will sehen, welches Gesicht zu dem Mann gehört, der fähig ist, das hier mit meinem Körper zu tun.«
    »Ich lege aber Wert auf Anonymität.«
    Er spürte meine Enttäuschung, beugte sich über mein Gesicht und nahm meine Hand in seine. »Hier, ertaste mein Gesicht«, bot er an. »Aber lass die Augenbinde auf.«
    Er legte meine Hand sanft auf seine stoppelige Wange. Ich spürte ein markantes, viereckiges Kinn, weit auseinanderstehende Augen, weiches Haar, das er etwas länger trug. An den Seiten trug er Koteletten. Meine Finger liebkosten seinen breiten Mund, und er biss spielerisch hinein. Dann wanderte meine Hand über seine muskulöse Brust und seinen festen Bauch.
    »Du fühlst dich wunderbar an«, sagte ich.
    »Das Gleiche könnte ich von dir sagen … Aber jetzt ist es Zeit für mich zu gehen, Cassie. Bevor ich das tue, öffne deine Hand.«
    Ich gehorchte und spürte, wie er mir eine kleine, runde Münze – meinen Schritt-Sieben-Charm, Neugier – in die schweißnasse Handfläche legte. Nun, da ich ihn nicht sehen konnte, fühlte er sich zart und zerbrechlich an. Als ob man ihn ganz leicht zerquetschen konnte.
    »Danke«, sagte ich. Mein Körper bebte noch immer. Ich horchte auf seine sich entfernenden Schritte.
    Ein paar Sekunden später flüsterte er mir ein »Mach’s gut« zu.
    »Tschüs«, sagte ich.
    Nachdem er die Tür leise hinter sich geschlossen hatte, zog ich die Augenbinde ab und blickte mich im Zimmer um. Es war faszinierend männlich: In der Mitte gab es einen großen Eichenschreibtisch, an drei Wänden verliefen deckenhohe Regale mit Büchern. Die dicken Vanillekerzen flackerten auf dem Tisch, auf dem eine große Schale mit Orangen stand. Nackt saß ich da. Meine Finger durchkämmten das Fell des plüschigen Bärenteppichs. Das Feuer war jetzt fast heruntergebrannt.
    Als ich meinen neuen Charm am Armband befestigte, fragte ich mich, wie er wohl ausgesehen haben mochte, mein neuer, geheimnisvoller Mann. Der Mann, der soeben gegangen war. Der Mann, der mich befriedigt und neugierig zurückgelassen hatte. Der Mann, der mir das Gefühl gegeben hatte, ganz und gar lebendig zu sein.

 
    ELF
    Nach der Fantasie mit den verbundenen Augen erschien mir das Leben viel bunter. Meine Sinne waren geschärft. Ich schenkte Menschen und Dingen, die ich früher ignoriert hatte, mehr Aufmerksamkeit. Beim Spazierengehen fuhr ich mit den Händen über die Tore im Garden District und erfühlte Maiskolben oder kleine Vögel, mit denen die schmiedeeisernen Eingänge verziert waren. Dabei stellte ich mir den Künstler vor, der diese Ornamente geschaffen hatte. Früher hatte ich mich darüber geärgert, wenn unsere Stammgäste einen Tisch draußen wählten, sich einen Kaffee bestellten und den Morgen damit verbrachten, mit sämtlichen Passanten, die vorbeigingen, einen Schwatz zu halten, sodass sie den engen Bürgersteig mit Hunden und Fahrrädern versperrten. Jetzt jedoch staunte ich über die frühmorgendliche Intimität, die auf der Frenchmen Street herrschte, wo Menschen unterschiedlicher Abstammung und Altersgruppen sich um den gleichen Tisch des Cafés versammelten. Ich war glücklich, dass ich Teil dieser Gemeinschaft war. Ich fühlte mich immer mehr zu Hause.
    Statt dem geschwätzigen alten Mann mit dem eleganten, geschnitzten Gehstock einfach nur den Kaffee vor die Nase zu stellen, stellte ich ihm ein paar Fragen über sein Leben. Er berichtete mir von seiner Frau, die mit

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