Secrets of Love - Teil 1
Vielleicht vierzehn. Es war … wow.“
„Was war denn so besonders an seinem Tanz?“, wollte Daria wissen.
„Er war beeindruckend. Spock ist … oder vielmehr früher wäre er es gewesen …“
„Was es ?“
Er blickte sie fest an. „Ein wahrer Krieger.“
Noch bevor sie weiter nachfragen konnte, setzten die Trommeln ein.
„Genieß die Show“, forderte Jimmy sie auf und zeigte auf den Tanzplatz.
Daria drehte sich um, blickte zwischen zwei bemützten Köpfen hindurch auf die vier Trommler, die prachtvoll mit Federn und bunt bestickten Lederhemden um eine große Trommel saßen und sie zu einem eindringlichen Takt schlugen.
Die Zuschauer wurden still, als das Tempo der Schläge schneller, der Rhythmus drängender wurde und dann plötzlich ganz verstummte.
Langsam setzte eine der Trommeln wieder ein. Schlag für Schlag. Und dann erblickte Daria die Krieger, die zum Takt der Trommel Schritt für stolzen Schritt auf den Platz kamen. Sie stellte sich auf die Fußspitzen, konnte aber nicht genug sehen, so dass sie sich kurzentschlossen durch die teilweise empörte Menge drängte, um einen besseren Blick zu haben.
Gerade als sie in der ersten Reihe angekommen war, setzte der zweite Trommler ein. Der vordere Krieger war bewaffnet mit einer kleinen Axt, pompös geschmückt mit Federn und bunten Knochenarmbändern. Die langen Lederfransen seiner Hose wippten im Takt seiner Schritte.
Fasziniert starrte Daria auf die ersten Tänzer, die anfingen sich um die Trommel zu verteilen, deren stetiger Rhythmus ihr in der Brust vibrierte. Sie reckte den Kopf und betrachtete jedes der bemalten Gesichter, doch Gabriel konnte sie noch nicht sehen.
Der Applaus der Zuschauer brandete auf und als der vorletzte Tänzer endlich abdrehte und sich in den Kreis um die Trommel einreihte, erblickte sie ihn endlich.
Darias Herz, Unterleib und Magen taten sich zusammen und machten einen Satz, der ihr für einen Moment den Atem nahm. Ganz offenbar bemerkten auch die Touristen, dass Gabriel in seinen prachtvollen Kleidern eine Sonderstellung unter den Tänzern einnahm, denn sie klatschten so laut und euphorisch, dass ihr die Ohren klingelten.
Er reihte sich in den Tanzkreis ein und da er so konzentriert auf den Rhythmus der Trommeln und den Ausdruck des Tanzes achtete, hatte Daria Gelegenheit ihn ungeniert anzustarren.
Neben seiner schieren Größe und den üppigen Muskeln unterschied er sich von den anderen Männern vor allem durch den imposanten Kranz aus Adlerfedern, die er auf dem Kopf trug und die bei jedem Tanzschritt majestätisch wippten. Er hatte eine Art Cape aus hell gegerbtem Leder um, das in hellem Blau, Weiß und Rot bemalt war. Ein Muster, das sie aus der Entfernung nicht zuordnen konnte.
In einer Hand hielt er ein Tomahawk, dessen Klinge in der Sonne silbern schimmerte. Seine Beine steckten in hellen Lederhosen. Er war barfuß, im Gegensatz zu den anderen Tänzern und auf seiner tätowierten Brust trug er eine Art Panzer aus weißen Knochenperlen, die seine Tätowierungen und Narben noch mehr zum Vorschein brachten.
„Mein Gott, sieht der gut aus!“
Darias Kopf schnellte herum zu einer Frau, die ihre euphorische Äußerung an ihre kichernde, nickende Freundin gerichtet und dabei offenbar Gabriel gemeint hatte.
„Der ist sicher wahnsinnig gut im Bett. Diesen Typ Mann kenne ich. Was die brauchen, weiß ich genau“, stimmte die andere zu und lächelte Daria ironisch an, als sie ihren Blick bemerkte.
Ihre Lippen waren rot geschminkt, die Brauen rasiert und in einem unnatürlichen Bogen tätowiert und die Haare so wasserstoffblond verfärbt, dass die gespaltenen Spitzen in alle Richtungen abstanden.
„Was ist denn, Schätzchen?“, fragte sie Daria und maß sie in einem abschätzenden Blick. „Solche Männer sind nicht für jede Frau etwas, das musst du dir merken.“
Daria war solch offenen Feindseligkeiten nicht gewohnt. Zumal sie gar nicht wusste, woher sie eigentlich rührten. Trotzdem versetzten ihr die Worte einen Stich, den sie überspielte, indem sie sich mit einem angedeuteten Kopfschütteln wieder der Tanzvorführung zuwandte.
Ihr fiel es schwer sich wieder zu konzentrieren, den Anblick zu genießen, der sich ihr bot. Mit einem Blick auf die angebissenen Sparerips in ihrer Hand, kam ihr der Gedanke, dass die abgemagerten Touristinnen ihre Äußerung sicherlich auch auf Darias üppige Figur bezogen hatten. Sie warf den Pappteller in einen nahen Mülleimer und wandte sich wieder der Vorführung
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