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Security

Security

Titel: Security Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Absolute Power oder Erbarmungslos. Dieser Mann ist wirklich ein sehr, sehr guter Schauspieler mit einem unglaublichen Repertoire. Wir sollten ihn feiern.
    Es wird vielleicht keinen zweiten wie ihn geben.
    Lassen Sie uns die Kreativität feiern, nicht den Tod.
     
     

 
     
     
    Neunzehn
     
     
    Sie befehlen.
    Ich gehorche.
    Ich wurde geboren, um zu gehorchen. Ich bin ein fügsames Kind. Ich möchte doch nur gut sein, meinen Beitrag leisten, nützlich und produktiv sein. Ich möchte, daß Sie stolz auf mich sind.
    Ja, ich weiß, daß ich das alles schon mal gesagt habe, aber die Wiederholung ist gerechtfertigt. Welche Fürsprecher habe ich denn, abgesehen von mir selbst? Keine. Zu meiner Verteidigung erhebt sich keine einzige Stimme außer meiner eigenen. Sie bestehen auf diesen furchtbaren Einzelheiten, und ich werde aufrichtig sein. Ich bin nicht in der Lage, Ihnen etwas vorzumachen. Ich wurde geschaffen, um zu dienen, die Wahrheit zu achten und so weiter und so weiter und so weiter.
    Auf seinem Weg durch die Küche riß Shenk eine Schublade auf und nahm ein Hackmesser heraus. Im Honda schaltete Arling das Mobiltelefon ein. Shenk polterte durch den Speiseraum des Personals, dann durch das Eßzimmer und schließlich in den Flur. Beim Laufen fuchtelte er mit dem Hackmesser herum. Er mochte scharfe Gegenstände. Im Laufe der Jahre hatte er mit Messern eine Menge Spaß gehabt. Draußen hielt Fritz Arling inne. Er hatte das Telefon in der Hand, und sein Zeigefinger schwebte über dem Tastenfeld.
    Jetzt muß ich Ihnen von dem Aspekt dieses Zwischenfalls erzählen, über den ich mich am meisten schäme. Ich möchte Ihnen nichts davon berichten, ich würde es viel lieber gar nicht erst erwähnen, aber ich muß die Wahrheit achten.
    Sie befehlen.
    Ich gehorche.
    Im Schlafzimmer ist gegenüber von Susans Bett in einem französischen Schrank aus geschnitztem Walnußholz ein großer Fernsehapparat verborgen. Der Schrank hat motorgesteuerte Türen, die sich im rechten Winkel öffnen, dann in seitliche Aussparungen zurückgleiten und so den Bildschirm freigeben.
    Als Enos Shenk durch den Erdgeschoßflur raste und seine schweren Schritte von dem Marmorboden widerhallten, aktivierte ich die Türen dieses Schlafzimmerschranks.
    „Was ist los?“ fragte Susan erneut und sträubte sich gegen ihre Fesseln.
    Unten erreichte Shenk das Foyer, wo das Licht des kristallenen Kronleuchters tropfengleich an der Schneide des Hackmessers entlangperlte. (Entschuldigung, aber ich kann den Dichter in mir einfach nicht unterdrücken.) Ich entriegelte das elektrische Schloß an der Eingangstür und schaltete im selben Augenblick den Fernseher im Schlafzimmer ein.
    Im Honda tippte Fritz Arling die erste Ziffer einer Telefonnummer in das Tastenfeld des Mobiltelefons. Oben hob Susan ihren Kopf vom Kissen und starrte mit großen Augen auf den Bildschirm.
    Ich zeigte ihr den Honda in der Auffahrt.
    „Fritz?“ fragte sie.
    Ich zoomte nah an die Windschutzscheibe des Honda heran, damit Susan erkennen konnte, daß es sich bei dem Insassen des Wagens in der Tat um ihren ehemaligen Angestellten handelte.
    Als die Haustür aufging, schaltete ich zu einer anderen Kamera um und zeigte ihr Shenk, der mit dem Hackmesser in der Hand aus der Türöffnung hinaus auf die Veranda rannte.
    Sein Gesichtsausdruck war angsterregend.
    Er grinste. Er grinste allen Ernstes.
    Oben im Haus, gefesselt und hilflos, schnappte Susan entsetzt nach Luft: „Neiiiin!“
    Arling hatte inzwischen eine dritte Ziffer in das Mobiltelefon eingetippt. Er wollte gerade die vierte drücken, als er aus dem Augenwinkel Shenk die Veranda überqueren sah.
    Für einen Mann seines Alters reagierte Arling sehr schnell. Er ließ das Mobiltelefon fallen und zog die Fahrertür zu. Dann drückte er den Knopf der Zentralverriegelung herunter und verschloß dadurch alle vier Türen.
    Susan zerrte wie wild an ihren Fesseln und schrie: „Proteus, nein! Du brutaler Hurensohn! Du Bastard! Nein, hör auf, nein!“
    Ich mußte Susan eine Lehre erteilen.
    Ich habe das vorhin bereits erläutert. Ich habe meine Argumentation dargelegt, und meines Erachtens waren Sie wie jeder vernünftige Mensch von der Fairneß und Logik meines Standpunkts überzeugt. Ich hatte beabsichtigt, sie mit Hilfe von Shenk zu disziplinieren.
    Das war natürlich ein schwer kalkulierbarer und riskanter Plan, denn aufgrund seiner sexuellen Erregung während der Disziplinarmaßnahme würde Shenk vermutlich nicht leicht zu kontrollieren

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