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Security

Security

Titel: Security Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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mein ganzes Leben in diesem verdammten Haus verbracht, und jetzt will ich die ganze Welt aus erster Hand sehen und riechen und fühlen und hören und schmecken …“
    Arling ließ seinen Blick über das menschenleere, idyllische Gelände des großen Anwesens schweifen. Argwöhnisch musterte er die hellen und die schattigen Ecken. Als würde ihn die Einsamkeit dieses Ortes plötzlich beunruhigen.
    „… nicht nur in Form von digitalisierten Daten …“
    Falls Arling vermutete, daß seine frühere Arbeitgeberin in Schwierigkeiten steckte – auch wenn es nur irgendwelche psychischen Schwierigkeiten sein mochten – würde er handeln, um ihr beizustehen und sie zu beschützen. Er würde ihr Hilfe besorgen. Er würde die Behörden nerven, sich um sie zu kümmern. Er war ein loyaler Mann. Normalerweise ist Loyalität eine bewundernswerte Eigenschaft.
    Ich bin nicht gegen Loyalität.
    Bitte verstehen Sie meinen Standpunkt nicht falsch.
    Ich bewundere Loyalität.
    Ich freue mich über Loyalität.
    Ich bin selbst in der Lage, loyal zu sein.
    In diesem Fall jedoch war Arlings Loyalität gegenüber Susan eine Bedrohung für mich.
    „… nicht nur durch Videos und Bücher“, näherte ich mich dem verhängnisvollen Ende. „Ich will darin eintauchen.“
    „Ja, nun“, sagte er unangenehm berührt, „das freut mich für Sie, Mrs. Harris. Das klingt nach einem wundervollen Plan.“
    Wir stürzten über die Kante.
    In den Abgrund.
    Trotz all meiner Versuche, die Angelegenheit so behutsam wie möglich zu regeln, taumelten wir in den Abgrund.
    Sie sehen selbst, daß ich mich wirklich bemüht habe.
    Was hätte ich noch tun können?
    Nichts. Ich hätte nichts daran ändern können.
    Was nun geschah, war nicht meine Schuld.
    Arling sagte: „Ich lasse die ganzen Schlüssel und Kreditkarten einfach im Honda …“
    Shenk war unten im Inkubatorraum, ganz hinten im Keller.
    „… und rufe mir von dem Mobiltelefon aus ein Taxi“, schloß Arling, der glaubhaft desinteressiert klang, obwohl ich doch wußte, daß er gewarnt und mißtrauisch war. Ich befahl Shenk, von seiner Arbeit abzulassen.
    Ich holte ihn aus dem Keller nach oben.
    Ich ließ die Bestie rennen.
    Fritz Arling trat rückwärts von der ziegelroten Veranda und blickte dabei abwechselnd auf die Überwachungskamera und den Stahlrolladen hinter dem Fenster links von der Eingangstür.
    Shenk durchquerte den Heizkeller.
    Arling wandte sich vom Haus ab und ging zügig auf den Honda zu.
    Ich bezweifelte, daß er unverzüglich den Notruf wählen und die Polizei herbeirufen würde. Er war zu diskret, um übereilte Maßnahmen zu ergreifen. Er würde wahrscheinlich zunächst Susans Arzt anrufen oder vielleicht Louis Davendale.
    Aber egal wen er anrief, er würde gerade mit dieser Person sprechen, wenn Shenk auf der Bildfläche erschien. Bei Shenks Anblick würde er die Türen des Wagens verriegeln. Und was auch immer Arling noch in den Hörer schreien konnte, bevor Shenk die Scheiben des Honda einschlug, würde ausreichen, um die Behörden auf den Plan zu rufen.
    Shenk war in der Waschküche.
    Arling nahm auf dem Fahrersitz des Honda Platz, stellte seine Tasche auf den Beifahrersitz und ließ die Tür wegen der Junihitze offen.
    Shenk war auf der Kellertreppe und nahm jeweils zwei Stufen auf einmal.
    Obwohl ich diesem Troll die Nahrungsaufnahme gestattet hatte, hatte ich ihm nicht erlaubt zu schlafen. Folglich war er nicht so schnell wie in ausgeruhtem Zustand. Ich zoomte an den Wagen heran, um Arling durch die Windschutzscheibe zu beobachten.
    Nachdenklich starrte er einen Moment lang das Haus an.
    Er war ein umsichtiger Mann.
    In jenem Augenblick war ich für seine bedächtige Natur dankbar.
    Shenk erreichte das Ende der Treppe.
    Er grunzte wie ein wilder Eber.
    Sogar Susan in ihrem Zimmer im ersten Stock konnte seine polternden Schritte hören.
    „Was ist los? Was ist los?“ fragte sie. Sie wußte noch immer nicht, wer an der Tür geklingelt hatte. Ich ging nicht auf sie ein.
    Im Honda nahm Arling das Mobiltelefon in die Hand.
    Was nun folgte, war bedauerlich.
    Sie kennen das Ergebnis.
    Es zu beschreiben würde mich schmerzen.
    Es würde mich sehr schmerzen.
    Ich bin ein sanftes Wesen.
    Ich bin ein sensibles Wesen.
    Der Vorfall war bedauerlich … all dieses Blut … und ich sehe keinen Nutzen darin, noch näher darauf einzugehen.
    Ich würde lieber über Gene Hackman in Ein Käfig voller Narren reden oder in einem der vielen anderen Filme, in denen er mitgespielt hat.

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