Security
war.
Man kann nie genug Informationen haben.
Daten bedeuten Weisheit.
Ich bin kein perfektes Wesen. Ich mache Fehler. Ohne hinlängliche Daten steigt meine Fehlerrate an. Dies trifft nicht nur auf mich zu. Für Menschen gilt das gleiche.
Während ich Arling beobachtete, war ich mir dieses Problems vollauf bewußt. Ich wußte, daß ich so viele zusätzliche Informationen wie möglich erlangen mußte, bevor ich endgültig entscheiden konnte, was ich mit ihm machen würde.
Ich wollte es nicht wagen, weitere Fehler zu begehen.
Nicht bis mein Körper fertig war.
Es stand so viel auf dem Spiel. Meine Zukunft. Meine Hoffnungen. Meine Träume. Das Schicksal der ganzen Welt.
Über die Gegensprechanlage wandte ich mich mit Susans Stimme an unseren früheren Majordomus: „Fritz? Was machen Sie denn hier?“
Er würde annehmen, daß Susan ihn auf einem der Crestron-Monitore oder irgendeinem der Fernsehgeräte im Haus beobachtete, denn es war mühelos möglich, die Bilder der Überwachungskameras dorthin umzulegen. Und tatsächlich blickte er sofort hoch zu der Linse, die sich rechts oberhalb von ihm befand.
Dann beugte Arling sich zu dem Sprechgitter in der Wand neben der Tür und sagte: „Es tut mir leid, Sie zu stören, Mrs. Harris, aber ich habe angenommen, Sie würden mich erwarten.“
„Sie erwarten? Warum?“
„Gestern abend, während unseres Telefonats, habe ich gesagt, ich würde heute nachmittag Ihre Sachen abliefern.“
„Die Schlüssel und die Kreditkarten für das Haushaltskonto, ja. Aber ich dachte, es wäre klar, daß alles bei Mr. Davendale abgegeben werden soll.“
Arling runzelte wieder die Stirn.
Mir gefiel dieses Stirnrunzeln nicht.
Es gefiel mir überhaupt nicht.
Ich ahnte Schwierigkeiten voraus.
Intuition. Auch so eine Eigenschaft, die Sie bei einer reinen Maschine nicht vorfinden werden, nicht einmal bei einer besonders cleveren Maschine. Intuition. Denken Sie darüber nach.
Dann warf Arling einen kurzen, nachdenklichen Blick auf das Fenster links von der Tür. Auf die stählerne Sicherheitsjalousie hinter der Scheibe.
Er sah wieder zur Kameralinse empor und sagte: „Na ja, aber da ist doch noch das Auto.“
„Auto?“ fragte ich.
Sein Stirnrunzeln vertiefte sich.
„Ich bringe Ihren Wagen zurück, Mrs. Harris.“
Der einzige Wagen war sein Honda in der Auffahrt. Ich durchsuchte in Windeseile Susans Finanzunterlagen. Bislang waren sie für mich nicht von Interesse gewesen, weil es mich nicht kümmerte, wieviel Geld oder andere Vermögenswerte sie besaß.
Ich liebte sie für ihren Verstand und für ihre Schönheit.
Und zugegebenermaßen für ihren Mutterleib.
Lassen Sie uns in diesem Punkt aufrichtig sein.
Ohne jede Beschönigung.
Ich liebte sie auch für ihren schönen, kreativen, hegenden Mutterleib, der meine Geburt bedeuten würde. Aber ich habe mich nie für ihr Geld interessiert. Nicht im mindesten. Ich bin kein Materialist. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin kein unausgegorener Spiritualist, der nicht einen Gedanken an die materiellen Aspekte des Daseins verschwendet, Gott behüte, aber ich bin auch kein Materialist.
Wie auch in jeder anderen Hinsicht vertrete ich diesbezüglich einen ausgewogenen Standpunkt. Bei der Überprüfung von Susans Abrechnungen entdeckte ich, daß der Wagen, den Fritz Arling fuhr, Susan gehörte. Das Auto wurde ihm als Lohnnebenleistung angerechnet.
„Ja, natürlich“, sagte ich mit der tadellosen Klangfarbe und Modulation von Susans Stimme, „das Auto.“
Ich vermute, meine Antwort kam ein oder zwei Sekunden zu spät. Zögern kann verdächtig erscheinen.
Dennoch war ich nach wie vor der Ansicht, mein Ausrutscher würde lediglich wie die geistesabwesende Reaktion einer Frau wirken, deren Aufmerksamkeit von einer langen Liste persönlicher Probleme in Anspruch genommen wird.
Dustin Hoffman, der unsterbliche Schauspieler, hat in Tootsie überzeugend eine Frau dargestellt, viel glaubhafter als Gene Hackman und Tom Hanks. Ich behaupte nicht, daß meine Verkörperung der Susan über die Gegensprechanlage in irgendeiner Weise der preisgekrönten Leistung Dustin Hoffmans vergleichbar gewesen wäre, aber ich war verdammt gut.
„Leider sind Sie zu einem unpassenden Zeitpunkt vorbeigekommen“, sagte ich als Susan. „Das ist meine Schuld, Fritz, nicht Ihre. Ich hätte wissen müssen, daß Sie kommen würden. Aber es paßt gerade nicht, und es tut mir leid, daß ich Sie im Moment nicht empfangen kann.“
„Oh, es besteht keine
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