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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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es davon, wurde jedoch an der Flanke von Toklos Krallen verletzt.
    Toklo stieß ein zorniges Brüllen aus und nahm die Verfolgung auf. Die Schafe galoppierten um Felsbrocken herum und zwischen Sträuchern hindurch, doch Toklo heftete sich einem von ihnen an die Klauen und ließ nicht locker. Schließlich sprang er es mit einem gewaltigen Satz von der Seite an und warf es um. Lusa sah es noch wild mit den Beinen schlagen, dann erschlaffte es.
    Toklo packte das Schaf an der Gurgel und schleppte es zurück zu Lusa und Ujurak.
    »Toller Fang!«, sagte Ujurak mit glänzenden Augen.
    Toklo nahm das Lob mit einem Kopfnicken entgegen und ließ das Tier vor ihren Füßen fallen. »Fresst«, forderte er sie auf, ließ sich an einer Seite des Schafes nieder und riss einen großen Bissen aus ihm heraus.
    »Danke, Toklo!« Ujurak tat es ihm gleich.
    Lusa zögerte. Sie fühlte sich unwohl. Toklo hatte ihnen gutes Fressen beschafft, und ihr blieb nun nichts anderes übrig, als mitzumachen. Beim Gedanken an ihren eigenen Versuch, etwas Fressbares zu besorgen, wurde ihr vor Scham ganz heiß unter dem Pelz.
    »Danke«, murmelte sie schließlich, hockte sich neben Ujurak und fraß. Obwohl das Fleisch des Schafes köstlich war, hatte Lusa bei jedem Bissen das Gefühl, daran zu ersticken. Sie verdiente es nicht. Sie fand es schrecklich, dermaßen von Toklo abhängig zu sein, obwohl er sie augenscheinlich nicht mochte, ja nicht einmal mit ihr reden wollte.
    Von Anfang an hatte er sie nur danach beurteilt, dass sie nicht in freier Wildbahn, sondern im Bärengehege aufgewachsen war. Er hatte ja keine Ahnung, wie viel sie schon gelernt hatte, seit sie dort weggegangen war, und wie nahe sie schon daran war, ein richtiger Bär zu werden. Noch machte sie nicht alles richtig, aber sie gab sich wahrlich Mühe.
    Warum muss er immer so zornig sein?, dachte Lusa verzweifelt . Er hat doch auch nicht von Anfang an alles gekonnt und richtig gemacht!

9. KAPITEL
    Lusa
    In dieser Nacht fanden die Bärenjungen Unterschlupf zwischen Dornbüschen und schliefen endlich wieder einmal mit prall gefüllten Bäuchen. Am nächsten Tag setzten sie ihre Wanderung über das Moor fort. Toklo legte ein hohes Tempo vor, und Lusa war völlig außer Atem, als sie endlich den Gipfel einer Anhöhe erreichten. Vor ihren Tatzen fiel das Gelände sanft in ein breites Tal ab, unten schlängelte sich ein Fluss. Lusa vergrub die Krallen im Gras, als sie sah, wie breit er war. Das andere Ufer war kaum zu erkennen.
    »Dahin wollen wir?«, fragte sie.
    Ujurak nickte. »Der Wegweiserstern führt uns über den Fluss.«
    »Und wie, glaubst du, kommen wir auf die andere Seite?«, knurrte Toklo. »Ich werde nicht schwimmen.«
    »Wir finden bestimmt einen Übergang«, beruhigte ihn Ujurak.
    Auch Lusa war froh, nicht so weit schwimmen zu müssen. Sie zweifelte nicht daran, dass sie es schaffen würde, fand es aber zu gefährlich, so völlig ohne überhängende Bäume, unter denen sie sich vor Feuerbiestern und Flachgesichtern verstecken konnte.
    Als die Bären am Fluss ankamen, hatte die Dämmerung schon eingesetzt. Am flachen Flussufer sanken Lusas Tatzen tief ins Gras ein. Das Wasser klatschte ihr um die Beine und durchnässte ihr Fell. Am Ufer entlang musste sie im Zickzack um lange Gräser und Schilfrohr wandern. Die Luft war erfüllt vom Duft des Wassers und vom Pfeifen ihr fremder Vögel.
    »Hoffentlich finden wir ein trockenes Plätzchen zum Schlafen«, murmelte sie Ujurak zu.
    Toklo führte sie zu einer Mulde am Fuße mehrerer Felsbrocken, doch auch dort war das Gras vom Wasser durchweicht.
    »Das wird nichts«, meinte Lusa. »Wir werden pitschnass.«
    »Dann suchen wir uns eben etwas Besseres«, knurrte Toklo missmutig.
    Lusa schluckte eine patzige Antwort herunter. Sie waren alle müde und mussten bald einen Unterschlupf finden, denn in den kurzen Nächten kamen sie ohnehin kaum zum Schlafen. »Ich schlafe nicht im Sumpf«, murmelte sie.
    »Wie ist es zwischen dem Schilfrohr?«, schlug Ujurak vor. »Dort wären wir geschützt.«
    »Schilfrohr wächst im Wasser, du Ameisenhirn« , erwiderte Toklo.
    Schließlich mussten sie sich mit dem hohen Gras und einem struppigen Strauch als Deckung zufriedengeben. Toklo ließ sich mit dem Rücken zu den anderen beiden nieder und legte beide Tatzen über die Schnauze. Lusa, durchnässt und elend, lauschte seinem Schnarchen und Ujuraks leiseren Atemzügen. Sie sah in den Himmel, um einen Blick auf den Bärenwächter zu erhaschen, der ihr immer

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