Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
auf.
    »Schneller!«, brüllte Ujurak, und Lusa merkte, dass sie hinter den anderen zurückgefallen war. Sie beschleunigte das Tempo und holte die beiden am Rand des Steinpfades ein. Da sie keine Zeit hatten, sich nach Feuerbiestern umzusehen, rannten sie blindlings über den Pfad. Lusa erschrak, als sie mit den Tatzen in klebrigen Matsch geriet, dort, wo die Sonne den schwarzen Stein geschmolzen hatte. Sie hüpfte auf drei Beinen weiter.
    »Komm schon!«, rief Toklo. Er hatte sich mit dem Hinterteil halb in einen Strauch mit glänzenden dunklen Blättern geschoben. Sie sprang hinter ihm ins Gebüsch und landete fast auf Ujurak, der sich zwischen den Zweigen nahe am Stamm zusammengekauert hatte.
    »Hier.« Lusa ließ das Hühnergerippe fallen und gab sich Mühe, nicht allzu offensichtlich nach Luft zu schnappen. »Ich habe euch doch gesagt, dass ich etwas zu fressen finde.«
    »Du hast gesagt, dass es einfach ist, sich bei den Flachgesichtern etwas zu fressen zu besorgen«, korrigierte Toklo sie wütend. Sein Fell stand in alle Richtungen ab und eine seiner Tatzen blutete. »Du hättest uns fast umgebracht!«
    »Stimmt ja gar nicht!«, widersprach Lusa entrüstet. »Es war nur Pech, dass das Flachgesicht herausgekommen ist. Der Hund war viel zu klein, um uns gefährlich zu werden. Und schließlich habe ich uns wirklich etwas zu fressen gebracht.«
    Toklo schnupperte misstrauisch an dem Hühnchen. »Das fresse ich nicht«, grummelte er. »Es stinkt nach Flachgesichtern.«
    »Was?« Lusas Pelz wurde heiß vor Zorn. »Was du gefangen hast, können wir fressen, aber nicht, was ich gefunden habe?«
    »Siehst du? Ich fange uns etwas und du findest es nur. Oder besser gesagt, du stiehlst es von den Flachgesichtern. Daran sieht man doch den Unterschied«, knurrte der große Jungbär. »So jagt kein Bär.«
    »Aber ich jage so«, erwiderte Lusa schnippisch. »Zumindest habe ich uns etwas besorgt. Willst du denn, dass wir alle verhungern?«
    »Du verstehst das nicht. Du bist ja gar kein richtiger Bär.« Toklo drehte sich um, kroch aus dem Gebüsch und marschierte tiefer in den Wald.
    Lusa begegnete Ujuraks zweifelndem Blick. »Du willst aber etwas abhaben, oder?«, fragte sie unsicher. Ihr Magen knurrte noch, denn die Kartoffelstäbchen hatten sie nicht satt gemacht, aber sie wollte unbedingt, dass ihr Freund fraß, was sie beschafft hatte.
    Zu ihrer Bestürzung schüttelte Ujurak den Kopf. »Es ist gegen die Natur, Flachgesichterzeug zu fressen«, sagte er. »Außerdem riecht es eklig!«
    »Na gut!«, schnaubte Lusa beleidigt. »Dann fresse ich es eben selbst.«
    Sie zermalmte die Knochen und verschlang die Hühnchenreste, die jedoch wie Holz schmeckten. Toklo hatte recht. So handelte kein richtiger Bär. Ihre Tatzen waren dafür gemacht, auf Bäume zu klettern, und nicht, die Behälter der Flachgesichter zu öffnen und zu plündern.
    Das Hühnchen lag ihr schwer im Magen, als sie und Ujurak Toklo in den Wald folgten und die Flachgesichterhöhlen hinter sich ließen.
    Als ihre beiden Gefährten zwischen Sträuchern eine geschützte Mulde fanden, kletterte Lusa auf einen Baum und kauerte sich in eine Astgabel. Sie fühlte sich elend und konnte nicht schlafen. Ohne mich wären sie besser dran, dachte sie .
    Am nächsten Morgen übernahm Ujurak wieder die Führung. Er machte einen großen Bogen um die Höhlen der Flachgesichter. Der Baumbewuchs wurde immer spärlicher und wich schließlich einem rauen Moor, auf dem nur vereinzelt Dornbüsche wuchsen. Lusa zitterte, denn der kalte Wind zerzauste ihr das Fell. Ohne das Astwerk der Bäume über sich, ohne das beruhigende Gemurmel der Bärenseelen fühlte sie sich unsicher. Ujurak führte sie auf geradem Weg über die Heide, während sich die Sonne dunkelrot färbte.
    Lusa hatte gerade einen Hügel umrundet, als sie überrascht stehen blieb. In einiger Entfernung wanderten gemächlich drei oder vier gräulich-weiße Tiere, die am stoppeligen Gras knabberten. »Was ist denn das?«
    »Schafe«, erwiderte Ujurak und Toklo knurrte: »Unsere nächste Beute. Bleibt da, alle beide.« Er duckte sich und schlich sich an die Schafe heran, immer darauf bedacht, dass der Wind ihnen seinen Geruch nicht zutrug.
    Toklo nutzte eine Senke, in der ein Bach rieselte, um noch näher an die Schafe heranzukriechen. Dann erhob er sich auf die Hinterbeine und schlug brüllend mit den Vorderpranken zu. Die Schafe stoben panisch blökend auseinander. Als Toklo eins von ihnen zu Boden reißen wollte, sprang

Weitere Kostenlose Bücher