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Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Titel: Seekers - Feuer im Himmel - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Blättern und abgerissenen Zweigen, die ihm verrieten, dass ein Beutetier vorbeigekommen war. Aber woher sollte er wissen, wo sich die Robben hier draußen versteckten?
    Sein langer brauner Pelz wurde vom Wind zerzaust, aber es war ihm nicht kalt. Er spürte eine große Kraft in sich. Eisbären jagten ihm keine Angst ein. Auch auf dem Eis war er ein starker, gefährlicher Bär! Toklo riss den Rachen auf und brüllte. Das Geräusch hallte über das Eis wider und war bestimmt viele Himmelslängen weit zu hören.
    Unter Toklos Tatzen knackte das Eis, und er meinte, auf der rutschigen Oberfläche ein Beben zu spüren. Sogar das Eis hatte Angst vor ihm! Ha! Nun brauchte er nur noch eine Robbe, dann würden die anderen drei schon wieder auf ihn hören.
    Plötzlich hob er den Kopf und nahm Witterung auf. Dieser Geruch … einem ähnlichen Geruch war Kallik auch zu dem letzten Eisloch gefolgt. War es eine Robbe? Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. Toklo lief noch schneller und folgte der Witterung, bis er im Eis vor sich einen dunklen Ring sah. Es war ein Atemloch, das gegen den Schnee herausstach wie Kalliks schwarze Nase gegen das weiße Fell.
    Toklo warf einen Blick zurück. Die anderen waren viele Bärenlängen hinter ihm. Vielleicht konnte er eine Robbe fangen, bevor sie ihn einholten! Er würde es Kallik schon zeigen! Sie mochte zu langsam sein, er jedoch nicht! Er kauerte sich neben das Loch, genau wie sie es getan hatte. Der Duft der Beute war so stark, dass sich sein Magen schmerzhaft zusammenzog. Mit zuckenden Ohren beobachtete er das Loch. Wo blieb nur diese dumme Robbe?
    Unter dem Wasser nahm er den Schatten einer Bewegung wahr – eine dunkle Gestalt schoss an dem Loch vorbei, ohne aufzutauchen. Vielleicht war es wie bei den Lachsen im Fluss. Wenn die Robbe nicht hochkam, musste er eben näher heran! Toklo tauchte eine Vordertatze ins Wasser.
    Ein Schmerz durchzuckte sein Bein. Das Wasser war eiskalt! Er spürte einen glatten Körper an seiner Tatze vorbeiflitzen, bekam ihn aber nicht zu fassen. Enttäuscht zog er das Bein zurück und schüttelte die nasse Tatze. Es fühlte sich an, als ob sich an seinem Pelz sofort Eiszapfen bildeten.
    Er war so nah dran gewesen! Nun erkannte er unter dem mit Blasen gefüllten Eis dunkle Gestalten. Die Robben schwammen offenbar genau unter ihm. Warum musste er darauf warten, dass sie an die Oberfläche kamen? Das war eine dämliche Jagdmethode. So jagte doch kein richtiger Bär! Statt darauf zu warten, dass die Robben zu ihm kamen, musste er ihnen doch nur folgen!
    Toklo hieb auf den Rand des Lochs, um Eis abzubrechen und es so zu vergrößern. Dann konnte er Robben fangen, genau wie er im Fluss Lachse fing.
    Er stellte sich Kalliks Gesicht vor, wenn sie merkte, dass er sogar in ihrem Revier ein besserer Jäger war als sie!
    Unter seinen Tatzen spritzte das zersprungene Eis in die Luft. Das Sonnenlicht brach sich in den kleinen Splittern, bevor sie wieder zu Boden fielen.
    »Hör auf!«, schrie Kallik. »Du verscheuchst die Robben doch nur! Hör auf!«
    Doch Toklo erhob sich auf die Hinterbeine, ließ sich mit aller Wucht auf die Vordertatzen fallen, um weiteres Eis abzuschlagen, und richtete sich dann wieder auf. Er wusste, so würde es gehen! Es musste! Er war hungrig und wütend und bereit, alles um sich herum in Stücke zu reißen. Als er etwas hellrot im Schnee schimmern sah, merkte er, dass er sich die Sohlen an Eissplittern aufgeschnitten hatte. Egal, er spürte sowieso nichts, denn seine Tatzen waren taub vor Kälte, vor allem die, die er ins Wasser getaucht hatte.
    »Toklo, bitte, hör auf!«, rief Lusa. »Du verletzt dich!«
    Einen Augenblick lang stand Toklo mit allen vier Tatzen auf dem Eis und atmete schwer. Das ausgefranste Loch vor ihm war nun größer, doch Robben waren nicht zu sehen. Den Schnee rund um das Loch sprenkelten rote Blutflecken. Knurrend stapfte er davon. Wieder hörte er das Eis unter seinen Tatzen krachen.
    »Toklo, warte!« Das war Kallik. »Geh nicht da lang!«
    Nun kommandierte sie ihn auch noch herum. Sie wollte wohl mit allen Mitteln verhindern, dass er die Führung übernahm. Bestimmt war ihr klar geworden, dass er eher eine Robbe fangen würde als sie. Toklo rannte los, rannte, bis der Wind die Stimmen hinter ihm verwehte. Es musste hier doch irgendwo noch ein Robbenloch geben. Er suchte das Eis ab, den schweren Kopf von einer Seite zur anderen schwenkend, und nahm Witterung auf. Der Duft der Beute war vermischt mit dem

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