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Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Titel: Seekers - Feuer im Himmel - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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laufen. Er dachte nicht weiter darüber nach, was er tat, sondern lief auf das Loch zu, während sich sein Körper schon zu verwandeln begann.
    »Nein!«, hörte er Kallik hinter sich rufen. »Ujurak! Das ist zu gefährlich!« Doch da seine Ohren schon im Kopf verschwanden, nahm er ihre Worte kaum wahr.
    Das dicke braune Fell verschmolz zu einer gummiartigen weißen Haut. Die Stirn schwoll an und der ganze Körper blähte sich auf, wurde größer und dicker. Als Ujurak in das Loch sprang, flachten sich seine Tatzen gerade zu weißen Flossen ab, und die Hinterbeine wuchsen zu einer langen Schwanzflosse zusammen.
    Das kalte Meer schloss sich klatschend über ihm, doch seine neuen Speckschichten hielten ihn warm. Mit der Schwanzflosse und den kleinen Brustflossen schlagend, schwamm er unter dem durchsichtigen Dach aus glitzerndem Eis entlang.
    Was bin ich? Er drehte sich langsam im Kreis und betrachtete seinen schlanken, blassen Körper, den das Wasser beruhigend und angenehm umspülte. Er wusste, wie er sich bewegen und wie er mit einem kleinen Zucken der Flossen die Richtung ändern konnte.
    Wal. Weißwal – Beluga. Natürlich.
    Es war merkwürdig schön hier unten. Sonnenlicht fiel durch das Eis und verlor sich in der Dunkelheit. Einen Augenblick ließ sich Ujurak, fasziniert vom Spiel des Lichts, auf der Stelle treiben. Dann schwamm er los und gab, während er das Meer um sich herum absuchte, einen hohen Ton von sich.
    Ein merkwürdiges Wesen fiel ihm ins Auge. Es war groß und hatte für ein Meerestier einen viel zu langen Pelz. Es hatte hier nichts zu suchen. Und das wusste es wohl auch, denn es klopfte wie wild gegen das Eis über sich. Seine Bewegungen wurden immer schwächer. Neugierig schwamm Ujurak näher heran. Es war ein Bär! Und nicht einmal ein Eisbär, sondern ein Braunbär! Was hatte denn ein Braun…
    Ujurak blinzelte mit seinen winzigen Walaugen, als es ihm wieder einfiel. Es wurde immer gefährlicher, sich in andere Tiere zu verwandeln, denn er vergaß, wer er wirklich war: ein Braunbär mit Bärenfreunden, die ihn brauchten.
    Mit einem kräftigen Schlag seiner Schwanzflosse schwamm Ujurak zu Toklo hin. Mit einer Kraft, die ihn selbst überraschte, stieß er den Jungbären an und schob ihn zu dem Loch, durch das er gefallen war. Toklo, der wahrscheinlich dachte, er würde von einem Orca angegriffen, schlug wild mit den Tatzen um sich, doch Ujurak wich mit seinem mächtigen Körper, der im Wasser wendig, ja fast schwerelos war, den scharfen Krallen geschickt aus.
    Das Eis krachte laut, als Toklo mit dem Rücken dagegenstieß. Kaum dass er mit dem Kopf durch das Eisloch an die Luft gelangte, warf er die Vordertatzen aufs Eis und klammerte sich verzweifelt daran fest. Ujurak schob ihn mit seiner breiten, gewölbten Stirn von unten aus dem Wasser. Toklo schlug die Krallen in den harten Untergrund und zog sich von dem Loch weg. Schließlich brach er Salzwasser spuckend zusammen.
    Ujurak wartete einen Augenblick, um sicherzugehen, dass Toklo wirklich atmete. Dann stieß er einen Wasserstrahl aus dem Blasloch und glitt ins Wasser zurück. Durch das dünne Eis sah er, dass Kallik und Lusa zu Toklo eilten. Ihre Stimmen klangen gedämpft, doch die Aufregung war ihnen anzuhören.
    Dummer Toklo, so auf das dünne Eis hinauszurennen! Er hätte auf Kallik hören sollen. Begriff er denn nicht, dass sie hier draußen alle auf die Eisbärin angewiesen waren? Doch Ujurak hätte sich denken können, dass es Toklo schwerfallen würde, seine Führungsrolle abzugeben. Toklo war es gewöhnt, sich um seine Freunde zu kümmern, und er hatte seine Sache immer gut gemacht. Aber warum war er nur so stur?
    Der Gedanke an künftige Führungsstreitigkeiten ermüdete Ujurak. Unter dem Eis war es so still und friedlich. Kallik hatte versprochen, dass es im Wasser jede Menge Fische gab, doch Ujurak kam es vor, als wäre er das einzige Lebewesen im ganzen weiten Ozean. In dem dunklen Wasser sah er um sich herum nur Leere. Lediglich das blaue und grüne Schimmern der Sonnenstrahlen, die durch das Eis fielen, war zu erkennen.
    Doch als er seine Walsinne einsetzte, entdeckte er Bewegung und Leben in allen Richtungen. Das zwitschernde Geräusch, das er gemacht hatte, brachte ihm Echos weit entfernter Lebewesen zurück, die sich in seinem Kopf in Bilder verwandelten. Endlich sah er auch Robben miteinander spielen und Fische jagen.
    Neugierig schwamm er zur nächsten Gruppe und beobachtete sie eine Weile. Wie stumme Wölfe umkreisten sie

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