Seekers - Feuer im Himmel - Band 5
drängten sich die Bären zusammen und lauschten auf das Klatschen und die merkwürdigen Geräusche, die die Killerwale nur wenige Bärenlängen entfernt machten.
»Das schaffen wir nie«, sagte Lusa, die vor Angst zitterte.
»Doch«, erwiderte Ujurak. »Wir müssen. Es muss eine Möglichkeit geben, da rüberzukommen, ohne zu schwimmen.« Er reckte den Kopf und nahm das Eis auf der anderen Seite in Augenschein.
Kallik untersuchte die Wasserrinne, in der die Orcas schwammen. Die meisten Eisschollen waren groß und lagen dicht beieinander. »Vielleicht können wir von einer Eisscholle zur nächsten springen«, schlug sie vor. »Dann müssten wir überhaupt nicht ins Wasser.«
»Der Plan gefällt mir«, stimmte Toklo ihr sofort zu. »Nicht mehr ins Wasser. Nie mehr, bitte.«
Sie gingen am Rand des Eises entlang, bis sie eine Scholle fanden, die so nah war, dass sie hinüberspringen konnten. Überall trieben abgebrochene Eisstücke, die eine Art Weg bildeten, wie aus glatten weißen Steinen.
Kallik machte den Anfang, obwohl beim Anblick der schwarzen Gestalten unter der Wasseroberfläche ihre Beine zitterten. Doch sie musste ein gutes Vorbild sein. Am Rand des Eises duckte sie sich und stieß sich ab. Sie landete hart auf der nächsten Scholle, die unter ihr gefährlich hin und her schwankte.
Kallik grub die Krallen ins Eis, bis es aufhörte zu tanzen. Als sie das nächste Mal sprang, schoss die Scholle zurück, auf die anderen Bären zu, die sie mit ängstlichem Blick betrachteten. Diesmal war Kallik auf das Schlingern unter ihren Füßen gefasst und legte sich flach hin, bis sich die Eisscholle beruhigt hatte. Sie war größer als die letzte, groß genug, um alle vier Bären aufzunehmen. Kallik beschloss, auf die anderen zu warten.
»Gut!«, rief sie zu ihnen zurück. »Ihr könnt kommen!«
Lusa sprang als Nächste. Sie setzte mit Leichtigkeit über das Wasser, schlitterte allerdings bei der Landung ein Stück über das Eis. Als sie sich für den zweiten Sprung bereit machte, sah sie grimmig und entschlossen aus. Kallik ging vorsichtig ein Stückchen zurück, um Platz für sie zu machen und die Eisscholle auszubalancieren, damit Lusa nicht ins Wasser rutschte. Die Schwarzbärin kam mit einem leisen Ächzen auf, ein triumphierendes Leuchten in den Augen.
Toklo und Ujurak folgten ihr. Endlich waren alle vier Bären wieder zusammen. Es war eng auf der zweiten Scholle, doch zumindest war sie stabil. Die Hälfte der Wasserrinne hatten sie nun überwunden. Aber in Sicherheit waren sie noch lange nicht.
Was ist schon sicher, dachte Kallik, angesichts der schwarzen Flossen, die da unter uns ihre Kreise ziehen! Sie versuchte, den Gedanken daran zu verscheuchen. Bei Toklos Landung war ihre Eisscholle näher an die andere Seite getrieben worden, und nicht weit weg davon befand sich eine weitere große Scholle, die sie erreichen konnten.
Einer nach dem anderen sprang über das Wasser. Diesmal bildete Kallik die Nachhut, damit sie die Orcas im Auge behalten konnte. Als sie an der Reihe war, war der Abstand zwischen den Schollen größer geworden. Sie nahm Anlauf, doch als sie sich abstieß, spürte sie, wie das Eis unter ihren Tatzen wegrutschte. Sie wusste, dass sie es nicht schaffen würde.
Das Wasser schien ihr entgegenzukommen, sie anzusaugen. Mit einem Klatsch, der ihr den Atem raubte, landete sie im Wasser. Außer sich vor Angst, schlug sie mit den Krallen nach den Walen, die um sie herumschwammen. Einer von ihnen rammte sie von der Seite und nahm ihr fast die Luft. Ein anderer kam von unten und krachte ihr in den Bauch. Kallik hörte ihre Freunde rufen. Blind vom Wasser in ihren Augen und wild um sich schlagend, war sie unfähig, zu ihnen zu schwimmen.
Panik stieg in ihr auf, als ihr klar wurde, dass sie sterben würde. Sie würde den Orcas zum Opfer fallen, genau wie ihre Mutter. Ihre Freunde ließ sie zurück, so wie Nisa sie zurückgelassen hatte. Ohne jemanden, der sich um sie kümmerte, ohne jemanden, der sie durch diese fremde Welt führte. Wenn auch sie starben, war es Kalliks Schuld.
Da plötzlich entdeckte sie im Wasser einen blassen Schatten, etwas Weißes, obwohl die Orcas doch schwarz waren. Das Wasser war so aufgewühlt, dass sie kaum etwas erkannte, aber die Orcas stoben auseinander und flohen. Kallik spähte ins Wasser.
»Kallik, schwimm!«, hörte sie Lusa rufen. »Beeil dich!«
»Hier rüber!«, brüllte Toklo.
Kallik wendete sich von der blassen Gestalt ab und schwamm zu den anderen. Als
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