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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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selbst in der Eile leicht verneigte, bevor er weiter auf die große Freitreppe zueilte.
    Während sie ihm hinterherblickte, hörte sie wieder Qhuinns Worte in ihrem Kopf.
    Mein Herz gehört einem anderen …
    Layla befasste sich wieder einmal mit ihrem neuesten Hobby, dem verhaltenen Fluchen. Es war wirklich traurig, wie es um diese beiden Kämpfer bestellt war, und diese Schwangerschaft war auch nicht gerade hilfreich.
    Aber die Würfel waren gefallen.
    Und sie alle würden mit den Konsequenzen leben müssen.
    Blay fühlte sich verfolgt, als er die Treppe erreichte, aber es war verrückt. Niemand Bedrohliches war hinter ihm zu sehen. Kein Serienkiller mit Jason-Maske, kein kranker Spinner im gestreiften Pulli mit Messerfingern und auch kein tödlicher Clown…
    Nur eine vermutlich schwangere Auserwählte, die zufällig gute zwölf Stunden damit zugebracht hatte, mit seinem ehemaligen besten Freund zu vögeln.
    Kein Problem.
    Zumindest hätte es keines sein sollen. Doch blöderweise fühlte es sich jedes Mal an wie ein Schlag in die Magengrube, wenn er diese Frau sah. Was ebenfalls total irrsinnig war. Sie hatte nichts Falsches getan. Genauso wenig wie Qhuinn.
    Obwohl, gütiger Himmel, wenn sie schwanger war…
    Blay schob all diese unheimlich heiteren Gedanken von sich, während er durch die Eingangshalle joggte. Jetzt war nicht der Moment für Psychogebrabbel, selbst wenn er das Gespräch lediglich mit sich selbst führte. Wenn man an einem freien Abend von Vishous aufgefordert wurde, in fünf Minuten in Kampfmontur vor der Tür zu stehen, dann sicher nicht, weil alles gut lief.
    Am Telefon hatte Blay noch nichts Genaueres erfahren, und er hatte auch nicht nachgefragt. Eine kurze SMS an Saxton, dann hatte er sich in Leder gehüllt und mit Stahl behängt und war nun für alles bereit.
    In gewisser Hinsicht war es gut so. Die Nacht mit Lesen in seinem Zimmer zu verbringen hatte sich als quälend erwiesen, und obwohl er nicht gern sah, wenn irgendwer in Schwierigkeiten steckte, hatte er jetzt zumindest etwas zu tun. Er stürzte aus der Vorhalle und…
    …stand direkt vor dem Abschleppwagen der Bruderschaft.
    Das Ding war aufgemotzt wie ein Modell, wie es die Menschen benutzten, mit Logo und Schriftzug eines erfundenen Abschleppunternehmens namens Murphy’s. Falsche Telefonnummer. Falscher Werbeslogan: » Wir sind immer für Sie da.«
    So ein Quatsch. Es sei denn natürlich, dieses » Sie« bezog sich auf einen Angehörigen der Bruderschaft.
    Blay hüpfte auf den Beifahrersitz und sah, dass Tohr und nicht V hinter dem Steuer saß. » Kommt Vishous auch mit?«
    » Nur wir beide, Junge– er ist noch immer mit den ballistischen Tests an dieser Patrone beschäftigt.«
    Der Bruder drückte aufs Gas, der Dieselmotor heulte auf wie ein Ungeheuer, und das Licht der Scheinwerfer streifte beim Wenden den Brunnen im Hof und die in einer Reihe geparkten Fahrzeuge.
    Gerade als Blay sie betrachtete und erkannte, welches von ihnen fehlte, sagte Tohr: » Es geht um Qhuinn und John.«
    Blay schloss kurz die Augen. » Was ist passiert?«
    » Ich weiß nicht viel. John hat angerufen und gesagt, es wäre ein Notfall.« Der Bruder sah ihn an. » Und außer uns ist niemand frei.«
    Blay langte nach dem Türgriff, bereit, das Ding aufzustoßen und sich verdammt noch mal nach draußen zu dematerialisieren. » Wo sind sie…«
    » Beruhige dich, mein Sohn. Du kennst die Regeln. Keiner von uns darf allein da raus, deshalb brauche ich dich hier auf dem Beifahrersitz, sonst würde ich gegen meine eigenen verdammten Vorschriften verstoßen.«
    Blay rammte die Faust gewaltsam in die Tür, und das Stechen in seiner Hand verschaffte ihm wieder einen klaren Kopf. Dieser verdammte Xcor mit seiner Bande engte sie alle ein– und die Tatsache, dass diese Regel durchaus berechtigt war, ärgerte ihn nur noch mehr. Xcor und seine Jungs hatten bewiesen, dass sie gerissen, aggressiv und absolut skrupellos waren– nicht die Sorte Feind, der man ganz allein gegenüberstehen wollte.
    Verdammt.
    Blay griff nach seinem Handy, um eine SMS an John zu schicken, ließ es dann aber lieber bleiben, weil er ihn nicht unnötig ablenken wollte, indem er nach Einzelheiten fragte. » Gibt es irgendwen, der schnell zu ihnen kommen kann?«
    » V hat die anderen angerufen. In der Stadt wird hart gekämpft, niemand kann sich freimachen.«
    » Verdammter Mist.«
    » Ich fahre, so schnell ich kann, mein Sohn.«
    Blay nickte, nur um nicht unhöflich zu wirken. » Wo sind sie

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