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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margarete Leonhard
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wahnsinnig, das ist viel zu hoch ................“
     
    Den Rest hörte Nic nicht mehr. Er nahm Anlauf sprang von der Klippe, schwamm auf mich zu und drehte mich auf den Rücken. Er schrie mich an, ohrfeigte mich.
    Als ich wieder erwachte, sah ich in Nics Gesicht.
    Ich musste mich erst einmal übergeben. Ich war völlig fertig. Nicolas nahm mich in die Arme und sagte immer wieder. “Ich bin jetzt da. Ich halte dich ganz fest, du kannst nicht untergehen, ich halte dich, bis das Boot kommt. Du musst keine Angst mehr haben. Du bist in Sicherheit.“ Ich heulte bloß, ich konnte nicht mehr.
    Nic hielt mich eine ganze Zeit so fest, ich war so froh, dass er da war.
    Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis das Boot kam. Vier Hände zogen mich an Bord und halfen dann auch Nicolas. Ich bekam alles nur wie durch einen Nebel mit, das Einzige was ich wirklich spürte waren Nicolas Arme, die mich umklammerten und ich hörte sein beruhigendes: „Schhht, ist ja gut, es ist vorbei.“ Wie aus großer Entfernung hörte ich mein eigenes Schluchzen.
    Irgendwann haben wir an einem Steg angelegt, an dem schon ein Krankenwagen wartete.
    Ich wollte Nic nicht loslassen, hatte totale Panik.
    „Ich bleibe ja hier, der Arzt will dir nur helfen, beruhige dich.“
    Im Krankenwagen erhielt ich eine Spritze und schlief sofort ein. Als ich aufwachte, lag ich in einem fremden Zimmer. Nic lag neben mir auf einer Liege und schlief. Er hatte sein Versprechen gehalten und mich nicht alleine gelassen. Ich stand auf und ging zur Liege. Ich strich ihm über den Kopf und er wachte auf. Er sah mich an, sagte nichts, nahm mich nur in seine Arme und streichelte mir über den Rücken. Ich sagte nur: „Danke, dass du da bist!“
    „Leg dich wieder hin, der Arzt sagte du brauchst viel Schlaf dann bist du bald wieder fit“, sagte Nic zärtlich. „Wo sind wir hier überhaupt?“ „In der kleinen Ambulanz in Moraitika.“ Er begleitete mich zum Bett und deckte mich zu. Erst jetzt spürte ich, wie sehr mein Körper schmerzte. „Ich hole den Arzt und ein bisschen Tee. Du hast bestimmt Durst oder?“
     
    Wenig später kam der Arzt. Er war ein rundlicher, freundlich wirkender Mann in einem grünen Chirurgenkittel. Er nahm meine Hand und fühlte den Puls, während er mir erzählte, dass mein Arm ausgerenkt war, ich ein paar Schürfwunden hatte und vor allen Dingen sehr viel Glück hatte, dass ich beim Sturz von der Klippe direkt ins Wasser gefallen bin, weil gerade Flut war. „Frau Bauer ich würde sie sehr gerne heute über Nacht zur Beobachtung hier behalten, es ist nichts Ernstes aber sicher ist sicher. Im Moment tut ihnen wahrscheinlich der ganze Körper weh, aber wir geben ihnen nachher noch eine zweite Infusion und Morgen sind sie fast wie neu.“
    Nic betrat das Zimmer mit einer Kanne Tee. „Wenn der junge Mann hier nicht so mutig gewesen wäre, hätte das ein böses Ende haben können. Herr Panaoglou hat mir erzählt, wie er sie über Wasser gehalten hat, bis das Boot kam.“
    Er klopfte Nic auf die Schulter und ging dann wieder raus.
    „Wie habt ihr mich eigentlich gefunden?“
    „Panaoglou kam bei uns vorbei, er sagte du wärst nicht im Hotel und da dachte er du wärst bei uns. Er rief noch mal im Hotel bei Amelia an und die rief Klaus zu sich der gerade mit Micha in der Hotelhalle auf Ingrid wartete. Der erklärte uns dann am Telefon, dass du dich mit Panaoglou verabredet hättest. Wir fuhren zum Coffee–Shop, fanden dich natürlich nicht und befragten den Kellner dort. Er beschrieb den Mann, der mit dir fortging und wir fuhren in die Richtung los, in die der Kellner euch wegfahren sah. Er hatte euch extra lange nachgesehen, da ihm euer Streit auffiel. Wir hatten Glück, dass er das Auto beschreiben konnte. Den Rest kennst du ja.“
    „Danke“, sagte ich während mir die Tränen runter liefen.
    Er sagte nichts, gab mir Tee, setzte sich neben mich und hielt meine Hand, bis ich einschlief.
     
     Ich hatte die ganze Nacht durchgeschlafen. Als ich erwachte, spürte ich nur noch den Schmerz im linken Arm, aber sonst ging es eigentlich. Ich lag mit geschlossenen Augen da und ließ mir diese unglaubliche Geschichte durch den Kopf gehen, vielleicht war das alles nur ein Traum.
    Als ich die Augen öffnete, lag ich im Krankenzimmer – doch kein Traum.
    Ich stand auf. Am Fußende vom Bett hatte jemand Kleidung hingelegt. Ich erkannte meine Jeans, ein frisches T-Shirt und Unterwäsche.
    Eine Krankenschwester kam herein und begrüßte mich mit:

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