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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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angriffslustig und überaus gefährlich.«
    Ich lachte laut auf, als ich mir meine Schwester mit diesen Eigenschaften vorstellte. Obwohl ich zugeben musste, dass einige Punkte auf sie schon zutrafen, doch so gefährlich und eigenbrötlerisch war sie nicht. Sie wollte zwar stets mit dem Kopf durch die Wand, dennoch schafften wir es meistens, sie mit gutem Zureden wieder auf den richtigen Weg zu bringen.
    »Du lachst jetzt, aber die meisten Illustris sind richtige kleine Psychopathen.«
    »Sagt wer?«, platzte ich mit der Frage heraus und sofort war sein Grinsen verschwunden. Sein Blick wurde finster und verursachte mir eine Gänsehaut. Seine Augen bekamen diesen dunklen Glanz.
    »Erzähl mir lieber, welche Rolle Tom Persky in deinem Leben spielt.« Jetzt war mir das Lachen vergangen und erschrocken wich ich einen Schritt zurück. Was hatte Tom mit der ganzen Sache zu tun? Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass die Taluris sich hauptsächlich auf die Illustris konzentrierten. War Tom damit in Gefahr?
    »Woher … Wieso weißt du von ihm?«, stotterte ich.
    Sein Ausdruck um seine Mundwinkel wurde hart. »Das spielt keine Rolle. Und? Bist du mit ihm zusammen?«, forderte er mich auf. Hörte ich in seiner Stimme etwa Eifersucht heraus?
    »Glaubst du wirklich, ich würde dir etwas von ihm erzählen? Ausgerechnet dem Mann, der mich töten wird?«, fauchte ich.
    Er starrte mich an. »Du hast Angst um ihn«, stellte er fest und sprach mehr mit sich selbst, als mit mir. Eine Pause entstand und krampfhaft versuchte ich ihn vom Thema abzulenken.
    »Wirst du dein "Problem" wieder in den Griff bekommen?« Eine Gänsehaut fuhr mir den Rücken hinunter, als ich seinem Blick begegnete. Die Stille, die im C.O.B eintrat, war gespenstisch.
    »Heute nicht. Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass ich zurück muss. Noch in dieser Stunde.«
    Was hatte das zu bedeuten? Er ging und würde nicht mehr wiederkehren? Waren wir damit aus der Gefahrenzone?
    »Meine Brüder und ich wurden zurückgerufen, aber ich werde höchstwahrscheinlich wiederkommen«, sagte er trocken. »Wenn du fliehen willst, dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt. Ich kann dir keine Garantie geben, dass wenn ich wieder komme, noch alles so sein wird, wie es jetzt ist. Verstehst du?« Unruhig lief er wieder einige Schritte an der Wand entlang.
    Wenn er zurückkäme, könnte es sein, dass seine Gefühle wieder ausgeschaltet waren und er dann seinen Job ausführen würde. Damit schenkte er mir einen Vorsprung.
    »Warum tust du das?«, fragte ich ihn. Er blieb stehen.
    »Weil ich jetzt noch etwas fühlen kann, Mea Suna.«
    Für einen Moment war ich sprachlos. Er kam hierher, um mich zu warnen, gab mir die Chance zu verschwinden. Er war wohl doch nicht so böse, wie ich dachte. Dazu sprach er mich mit diesem Namen an. Er klang warm und sinnlich, wenn er ihn aussprach.
    »Mea Suna? Du nennst mich schon eine ganze Weile so. Was bedeutet das?«
    Er lächelte »Mea Suna heißt meine Sonne.«
    Ich kräuselte fragend meine Stirn. »Meine Sonne?«
    »Ja, … deine Strahlen sind so hell und warm, eben wie die der Sonne. Mea Suna. … Ich kann mich an dir verbrennen. Komme ich dir zu nahe, wird die Hitze unerträglich. Und, …«, er brach seine Ausführungen ab.
    Fasziniert und selbstvergessen hing ich an seinen Lippen. Dieser Vergleich gefiel mir, ließ es in meinem Bauch kitzeln.
    »Und? Sprich weiter«, bat ich ihn. Er schien kurz darüber nachzudenken. »Das erste Gefühl, das ich empfand, war Wärme. Es geschah, als ich dich das erste Mal sah«, erklärte er und augenblicklich fing mein Herz zu rasen an. Es gefiel mir, sehr sogar. Ich war seine Sonne! Wie ungewöhnlich und gleichzeitig schmeichelhaft.
    »Ich fühle etwas in deiner Gegenwart. Das macht mich nervös. Es … fühlt sich gut an, aber andererseits macht es mir … Angst«, gestand er.
    »Angst?«
    Unruhig fuhr er sich durchs Haar und vermied es, mich anzusehen. Er schien unsicher und verwirrt und kurz befürchtete ich, er würde nicht weiter sprechen. Dabei sog ich seine Worte wie ein Schwamm regelrecht auf.
    »Ja, Angst! Ich werde schwach in deiner Nähe. Und das gefällt mir nicht. Ich darf niemals schwach werden. Ich bin ein Taluri und wir Taluris zeigen niemals Schwäche.«
    Aus seinem letzten Satz hörte ich so etwas wie Verachtung heraus, doch es klang nach ihm und dem Gesetz, nach dem er zu leben hatte. Er klang verzweifelt und gleichzeitig enthusiastisch.
    »Ich fühle das nur bei dir. Es geht so weit, dass ich

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