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Segel aus Stein

Segel aus Stein

Titel: Segel aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Highlands fahren«, sagte Winter.
    Macdonald beobachtete den Pubbesitzer, der die Stühle von den Tischen hob. Er trug eine Sonnenbrille zum Schutz gegen die Sonne, die zwischen zwei Häusern hinter Winter und Macdonald auf den Platz schien.
    »Ich hab das Gefühl, dass wir nah dran sind«, sagte Macdonald und drehte sich zu Winter um. »Hast du nicht auch so ein Gefühl?«
    Winter nickte, antwortete jedoch nicht.
    »Wir sind ihm gefolgt, jedenfalls haben wir teilweise seine alten Spuren verfolgt«, sagte Macdonald.
    »Oder die neuen«, sagte Winter.
    »Neue und alte«, sagte Macdonald.
    Sie setzten sich ins Auto.
    »Wir können über Dufftown fahren, dann kannst du dir ein paar Flaschen bei Glenfarclas Destille kaufen«, sagte Macdonald und drehte den Zündschlüssel um.
    Sein Handy klingelte. Er nahm es beim vierten Klingeln aus seiner Lederjacke.
    »Ja?« Macdonald nickte Winter zu. »Guten Morgen, Kommissar Craig.« Er hörte zu.
    »Entschuldigung, dass es so lange gedauert hat«, sagte Craig, »Aber ich konnte den Behörden einfach nicht die Art der Straftat erklären.«
    »Ich verstehe«, sagte Macdonald.
    »Es handelt sich ja nicht um Mord«, sagte Craig.
    »Technisch gesehen nicht«, sagte Macdonald.
    »Jedenfalls hab ich jetzt Angaben«, sagte Craig. »Zwei der Anrufe beim Glen Islay in der Ross Avenue kamen tatsächlich von einem Telefonanschluss in Schweden, Landesvorwahl 031.«
    »Die Tochter«, sagte Macdonald, »Johanna Osvald.«
    »Ja«, sagte Craig. Macdonald hörte Papier rascheln. Im Hintergrund sagte jemand etwas. Craigs Stimme war wieder da. »In dieser Zeit sind nicht viele Anrufe bei Glen Islay eingegangen. Nachsaison. Aber einer könnte vielleicht interessant sein. Er ist in den Tagen dort angekommen, als dieser ... Axel Osvald dort wohnte.«
    »Ja?«
    »Jemand hat von einer Telefonzelle aus angerufen«, sagte Craig.
    »Gut«, sagte Macdonald.
    Telefonzellen waren gut, mit Handys war es komplizierter. Da konnten sie die Gegend feststellen, aus der angerufen wurde, aber dann wurde es schwierig. Telefonzellen waren nicht so mobil wie Handys.
    Zuerst konnten sie feststellen, dass es eine Telefonzelle war, und dann welche und wo sie stand. Manchmal wurde die ganze Telefonzelle für die Spurensuche abgebaut.
    »Es war eine Frau«, sagte Macdonald, »nach Aussage der Geschäftsführerin in der Pension.«
    »Wie auch immer«, sagte Craig, »das Gespräch kam aus einer Telefonzelle in Cullen. Sind Sie da mal gewesen?«
    »Cullen?!«
    »Ja.«
    »Ich bin schon unterwegs«, sagte Macdonald.

51
    Aneta Djanali fuhr nach Hause. Es war ein strahlender Tag, wirklich strahlend. Der Himmel über den Hausdächern war blau. In der Sveagatan lagen scharfe Schatten. Der Wind brachte frische Düfte mit sich.
    Nachdem sie das neue Schloss geprüft hatte, ging sie rasch durch den Flur ins Schlafzimmer. Dort zog sie die Bluse und das dünne Hemd aus. Als sie ihren Gürtel öffnete, gefror ihre Bewegung.
    Sie zog den Gürtel wieder fest, nahm die Bluse und fühlte ihren Puls. Was hatte sie gesehen? Nein. Was hatte sie wieder gesehen?
    Langsam ging sie in den Flur.
    Das Schneckenhaus.
    Das Schneckenhaus lag wieder an seinem Platz auf der Kommode!
    Langsam ging sie näher. Sie wollte es nicht berühren.
    Sie lauschte jetzt auf Geräusche, lauschte nach innen, hinter sich. Sie drehte sich langsam nach dem Geräusch von nackten Füßen um.
    »Ich hatte nicht gedacht, dass Sie so schnell wiederkommen würden«, sagte Susanne Marke.
    Die Frau stand barfuß in ihrem Flur, in ihrem Flur!
    Aneta Djanali hörte immer noch Hammerschläge im Kopf, den Vorschlaghammer zwischen den Ohren. Sie hörte sich selbst:
    »Wa. was machen Sie hier?«
    »Ich warte auf Sie«, sagte Susanne Marke. Sie hatte einen eigentümlichen Ausdruck in den Augen.
    »Irgendwann mussten Sie ja nach Hause kommen.«
    »Wa. warum?« Das war die wichtigste Frage. Nicht wie, wann, was, wer.
    »Haben Sie es immer noch nicht begriffen?«, fragte Susanne Marke.
    Aneta Djanali wollte sich nicht bewegen. Susanne Marke stand still. Sie hatte nichts in den Händen.
    »Was soll ich verstehen?«
    Plötzlich lachte Susanne Marke, hart, schrill.
    »Das mit Anette und mir.«
    »Anette . und Ihnen?«
    Susanne Marke machte einen Schritt auf sie zu und noch einen. Sie war immer noch einige Meter entfernt.
    »Warum, meinen Sie, sind alle so schweigsam?«, sagte sie. »Inklusive Anette? Warum, meinen Sie?«
    »Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen«, sagte Aneta Djanali, und

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