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Segel aus Stein

Segel aus Stein

Titel: Segel aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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milde. Der Indian summer war noch nicht zu Ende. Winter konnte die Silhouette der Kathedrale über den Bauten der Stadt sehen. Er musste an die Viadukte denken, die sich über Cullen spannten. Darunter Seatown.
    Er, Steve, Sarah und Angela waren durch Elgin gefahren auf dem Weg nach Aberdeen. Das war erst gestern gewesen. Himmel.
    Steve hatte gesagt, die Elgin Cathedral sei früher einmal für die vielleicht schönste von Schottland gehalten worden, die einzige, die es an Schönheit mit St Andrews aufnehmen konnte.
    Jetzt war es nur eine Hülle, aber die Fassade war dieselbe, und die Schönheit blieb, wenn die Kathedrale zu einer Silhouette in der Nacht wurde. Die Dunkelheit trug das Ihre dazu bei, die Schönheit zu erhalten.
    Sie saßen auf einer Bank. Keiner sagte etwas.
    Winters Handy klingelte. Er ließ es klingeln.
    »Ich glaube, du solltest drangehen«, sagte Angela.
    Er meldete sich. Es war Ringmar.
    »Wie geht es Steve?«, fragte er.
    »Er wird es schaffen«, sagte Winter.
    Sie hatten am Nachmittag miteinander telefoniert, nach den Schüssen. Ringmar hatte auch Informationen gehabt, erschütternde Informationen. Es war ein grauenvoller Nachmittag.
    »Hast du schon mit Aneta gesprochen?«, fragte Winter.
    »Nein. Sie ist draußen und sucht.«
    »Gibt es überhaupt keine Spuren?«
    »Nein, bis jetzt nicht«, sagte Ringmar. »Das Plastikboot haben wir gefunden, aber Anette nicht.«
    »Und Forsblad sagt immer noch nichts?«
    »Nein. Halders hat ja schon gehofft, der Kerl würde ertrinken, aber der ist umgekehrt und wieder ans Ufer geschwommen, und seitdem hat er kein Wort gesagt.«
    »Es ist so verdammt sinnlos«, sagte Winter.
    »Wann ist es das nicht?« Winter hörte Ringmars müde Stimme. »Aneta ist überzeugt, dass er sie umgebracht hat. Man muss nur noch den Körper finden.«
    »Also weiter suchen«, sagte Winter. »Und weiter verhören.«
    »Forsblads Schwester hatte ihm erzählt, dass sie und Anette Lindsten ein Paar geworden sind, und das hat den Bruder durchdrehen lassen«, sagte Ringmar. »Aber Anettes Vater behauptet, das seien alles Lügen. Sie wolle nur mildernde Umstände schaffen, behauptet er.«
    »Er ist genau der Mann, der zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden kann«, sagte Winter.
    »In diesem Fall glaube ich ihm«, sagte Ringmar.
    »Er ist ein Witzbold«, sagte Winter. »Vielleicht noch mehr.«
    »Er sagt, er hat ihre Möbel nur in Sicherheit gebracht in diesem Speicher in Hisingen.«
    »Ja, Herr im Himmel«, sagte Winter.
    »Aus der Geschichte kommt er jedenfalls nicht mehr raus«, sagte Ringmar. »Der Kerl ist ein professioneller Krimineller.«
    »Wo war er zum Zeitpunkt von Anettes Verschwinden?«, fragte Winter.
    »Tja ... mit dem Puzzle sind wir noch nicht ganz fertig. Aber vermutlich war er mit seinen Kumpels in seinem eigenen Ikea in Hisingen. Jedenfalls waren sie dort, als Meijer und seine Jungs anklopften.«
    »Grüß Aneta«, sagte Winter.
    Er saß still da mit dem Telefon in der Hand. Die Dunkelheit über Elgin war noch dichter geworden. Die Silhouette der Kathedrale war noch schärfer. Sie hatte drei Türme und erinnerte an die drei Klippen am Strand von Cullen, wenn er es wollte. The Three Kings.
    Anna Johnson war die Treppen durch Seatown herunter und den Strand entlanggelaufen gekommen.
    Das war unser Geheimnis, hatte sie später gesagt, das war unser Geheimnis, nein, das war mein Geheimnis.
    »Können wir uns nicht ein wenig bewegen?« Angela erhob sich von der Bank.
    Winter stand ebenfalls auf. Stuart und Eilidh Macdonald traten aus dem Krankenhaus auf der anderen Seite der gepflasterten Straße. Sie sahen ihn und Angela und kamen zu ihnen herüber. Sie hatten sich vor einigen Stunden nur kurz begrüßt. Dallas war nicht mehr als fünfzehn Kilometer entfernt.
    Da hatte Verwirrung geherrscht. Und Schrecken.
    »Wahrscheinlich hat deine Bandage Steve das Leben gerettet«, sagte Stuart Macdonald.
    Er sah auf Winters Brustkorb unter der Wildlederjacke. Winter hatte sich im Krankenhaus ein Hemd geliehen. Seine Sachen waren noch im Auto, seit sie im Seafield Hotel ausgecheckt hatten.
    »Es war eine sehr provisorische Bandage«, sagte Winter.
    »Aber fest angelegt.« Stuart Macdonald sah im blauen Licht des Krankenhauses müde aus, wie ein älterer Bruder von Steve. »Die hat dafür gesorgt, dass ihm noch etwas Blut geblieben ist, genügend jedenfalls.«
    »Ich hätte ihn aber auch erwürgen können«, sagte Winter.
    »Das war kalkuliertes Risiko«, sagte Stuart Macdonald und

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