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Sehnsucht

Sehnsucht

Titel: Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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schmerzten inzwischen schon. »Gott, wie zur Hölle sollen wir so noch ordentlich funktionieren?«
    »Wenn ich das nur wüsste.« Andre trank seine Tasse leer und stand ruckartig auf. »Ich brauche mehr Koffein, brauchst du auch Nachschub?«
    »Noch nicht, danke«, murmelte Sam. »Ich hol mir gleich noch welchen.«
    Andre nickte und schlurfte in die Küche. Sam starrte auf seine Kaffeetasse, auf der eine Horde wild gewordener Kühe abgebildet war und fragte sich, wie um alles in der Welt er die nächsten drei Tage überstehen sollte.
    ***
    Irgendwann tauchte auch der Rest der Gruppe auf. Bo war offensichtlich auch an diesem Morgen Joggen gewesen. Er kam direkt nach Amy in die Küche und sah genauso müde aus, wie Sam sich fühlte. Als ihre Blicke sich trafen, wurde er rot und drehte sich weg. Sam versteckte sein freudloses Lächeln hinter seiner Tasse.
    Vielleicht bin ich ja nicht der Einzige, der feuchte Träume hatte.
    Der Gedanke war ihm jedoch kein Trost.
    »Ich glaub's ja nicht«, sagte David und ließ seinen Blick über die ungewöhnlich stille Gruppe schweifen. »Hat denn keiner geschlafen? Ihr seht ja alle halb tot aus.«
    »Vielen Dank, Mister Universum«, grummelte Andre.
    David grinste in sein Rührei. »Ist ja nicht meine Schuld, dass dieses Haus dir so unter die Haut geht, Großer.«
    Andre warf ein Stück Toast nach ihm, provozierte damit aber nur ein Lachen.
    »Hey, Cecile.« Sam lehnte sich zu ihr hinüber. »Hast du irgendwas Komisches geträumt, seit wir hier sind?«
    Cecile nickte. »Ja. Meistens ziemlich übles Zeug. Aber das ist für mich nicht wirklich ungewöhnlich, also hab ich nicht so darauf geachtet.« Sie legte den Kopf schief und sah ihn neugierig an. »Wieso fragst du?«
    Sam warf Andre einen Blick zu, der die Schultern zuckte und nickte. »Andre und ich haben beide schlechte Träume in letzter Zeit.«
    »Abgrundtief schreckliche Alpträume triff es eher«, fügte Andre hinzu.
    »Ganz genau«, sagte Sam. »Blutige Träume voller Gewalt. Und sie werden von Nacht zu Nacht schlimmer.«
    Ceciles Augen weiteten sich. »Meine auch! Himmel, ich hab nie darüber nachgedacht, dass sie vielleicht etwas mit dem Haus zu tun haben könnten.«
    Bo lehnte seine Ellbogen auf den Tisch. »Ich möchte, dass ihr uns alle drei erzählt, woran ihr euch von euren Träumen erinnert. Es könnte vielleicht nützlich sein.«
    Davids Gesicht verzog sich angeekelt. »Hey, hat das nicht Zeit bis nach dem Frühstück? Ich will nichts über Blut und Gedärme hören, während ich esse.«
    »Weichei«, frotzelte Amy. Sie lächelte, aber Sam konnte sehen, dass es ihre Augen nicht erreichte. Die Falte zwischen ihren Brauen und die sorgenvollen Blicke, die sie Andre zuwarf, zeugten von ihrer Sorge. Sofern man danach suchte.
    »Kein Problem. Das hat keine Eile.« Bo stand auf. »Wenn ihr mit dem Essen fertig seid, treffen wir uns in der Bibliothek.«
    Er verließ den Raum und es gelang Sam, ihn dabei nicht anzustarren. Die Art, wie der Mann ging, war purer Sex. Sam ließ Andre und Amy vorgehen, holte sich eine weitere Tasse Kaffee und folgte ihnen dann. David und Cecile erschienen ein paar Minuten später.
    »Na gut«, sagte Bo, nachdem sich alle hingesetzt hatten.
    »Was träumt ihr? Cecile?«
    Cecile saß in einem der Stühle, die um den Tisch herum standen und drehte die Ringe an ihren Fingern.
    »Die Träume spielen hier in Oleander House. Ich bin draußen auf der Sonnenterrasse und kann fühlen, dass drinnen etwas nicht stimmt. Also gehe ich hinein. Es ist Blut an den Wänden und auf dem Boden und ich kann euch nicht finden. Ich rufe eure Namen, aber niemand antwortet. Da sind nicht mal Leichen oder so. Nur das Blut. Ich versuche, rauszukommen, aber ich kann den Weg nicht finden. Und dann wache ich auf.«
    Andre starrte sie an. »Das ist fast exakt was ich geträumt habe. Nur sind in meinem Traum auch noch überall Körperteile verstreut. Und ich habe nie geträumt, dass ich nicht raus kann.«
    »Hast du's versucht?«, fragte Cecile sehr leise.
    Nachdenklich rieb sich Andre das Kinn. »Nein, hab ich nicht. Aber ich bin mir nicht bewusst, dass ich träume und ich komme nicht auf die Idee, es zu versuchen. Kannst du das?«
    Cecile nickte. »Ich übe seit Jahren bewusstes Träumen. Deshalb habe ich im Traum versucht, das Haus zu verlassen. Und dass ich es nicht konnte, ist übrigens sehr seltsam. Wenn ich so darüber nachdenke, ist das vorher noch nie passiert.«
    »Was ist mit deinen Träumen, Sam?« Bo richtete seinen

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