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Sehnsucht der Dunkelheit (German Edition)

Sehnsucht der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Sehnsucht der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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ein und wachte nicht mehr auf. Ihre Arme wurden schlaff, ihr Gesicht, das an Carrows Schulter ruhte, entspannte sich.
    Carrow wartete noch ein paar Minuten, dann murmelte sie: »Nochmals danke, Malkom.«
    Nach einer Weile antwortete er in Englisch: »Du hättest es mir sagen müssen.«
    »Wie denn? Außerdem hatte ich keine Ahnung, wie du wohl reagieren würdest. Wenn du dich geweigert hättest … «
    »Du wusstest, was ich empfand. Für dich. Wahrscheinlich hätte ich in jener Zeit alles getan.«
    Empfand. In jener Zeit. Vergangenheit. »Ich wollte dir niemals wehtun, aber Rubys Leben stand auf dem Spiel. Es gibt Dinge, die man einfach nicht riskieren darf. Wenn es einen Unterschied für dich macht: Sie hatten mir versprochen, uns beide freizulassen.« Sie fing seinen Blick ein. »Und ich hatte mir geschworen, zurückzukommen und dich zu holen.«
    »Soll ich das glauben?« Er wirkte, als ob er es nur zu gerne täte.
    »Glaub es oder nicht. Ich hätte nicht aufgegeben, bevor ich dich befreit hätte.«
    Er blickte zur Seite. »Warum wollten diese Sterblichen mich?«
    »Ich nehme an, weil du in der ganzen Mythenwelt einmalig bist.«
    »Und ihr Ziel?«
    »Sie wollen gegen uns Krieg führen, alle Unsterblichen vernichten. Wir wissen nur wenig über sie. Ich wurde erst vor drei Wochen gefangen genommen.«
    »Du sagtest dem Kind, du würdest sie nach Hause bringen. Wo ist das?«
    »Ein Ort namens New Orleans. Er liegt vermutlich sehr weit von dieser Insel entfernt.«
    »Insel«, wiederholte er nachdenklich. »Wasser überall rundherum. Wie groß ist dieses Wasser?«
    »Tausendmal größer als dein Berg.«
    Er warf ihr einen ungläubigen Blick zu.
    »Es stimmt … « Als sie ein Motorengeräusch hörte, blickte sie hoch und hielt sich die Hand über die Stirn, um ihre Augen gegen den Regen abzuschirmen. Sie erspähte ein Propellerflugzeug. Ihr Mut sank. Das hätte unser Weg nach Hause sein können …
    Mitten in der Luft wurde es von geflügelten Dämonen angegriffen. Dutzende von ihnen – alles Mitglieder des Pravus – zerrten an seinem Rumpf, bis das Flugzeug im Sturzflug Richtung Boden sauste und in einiger Entfernung in einem Feuerball explodierte.
    »Alles klar, dieser Fluchtweg ist schon mal gestrichen.« Sie biss sich auf die Unterlippe. Aber sie mussten von hier weg.
    Auch wenn sie sich in Malkoms Gegenwart sicherer fühlte, gab es auf dieser Insel viel zu viele Bedrohungen. Er war durchaus in der Lage, es mit mehreren Gegnern auf einmal aufzunehmen, aber ein Dutzend Dämonen wäre vielleicht doch zu viel, vor allem wenn sie sich translozieren konnten. Mit anderen Worten: Sie waren immer noch genauso sehr in Gefahr wie während der Gefangenschaft in ihrer Zelle.
    Zweifellos würde der Orden bald Verstärkung schicken. Nach allem, was Fegley gesagt hatte, musste diese Organisation viel einflussreicher sein, als sie je vermutet hätte. Sie würden die Insel nicht einfach so aufgeben.
    Aber was noch viel schlimmer war: La Dorada könnte immer noch hier sein. »Wir müssen hier verschwinden«, murmelte Carrow abwesend.
    »Werden deine Leute nicht kommen, um dich zu retten?«
    »Vielleicht. Falls sie in der Lage sind, uns hier zu finden. Ich glaube, das Anwesen oder vielleicht sogar die ganze Insel werden von einem Tarnzauber geschützt. Aber da hier im Moment riesige Mengen Energie freigesetzt werden und so viele Unsterbliche aktiv sind, kann der Koven möglicherweise feststellen, wo wir uns befinden.«
    »Warum tragen das Mädchen und du immer noch die Halsbänder?«
    »Unsere sind nicht aufgegangen. Nur die unserer Feinde. Also von jeder Kreatur, die böse ist, und aus irgendeinem Grund auch deines. Vielleicht weil du ein Vämon bist. Ich weiß auch nicht.«
    »Bist du so sicher, dass ich nicht böse bin?«
    »Ja, das bin ich.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Du hast das Halsband auch in Oblivion getragen. Warum konntest du trotzdem zaubern?«
    »Sie haben es außer Kraft gesetzt, während ich dort war.«
    »Aber natürlich«, sagte er in spöttischem Tonfall.
    »Malkom, noch einmal, ich möchte, dass du weißt … «
    Er hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen, und sagte leise: »Ich rieche Essen.«
    Mit einem Mal merkte Carrow, wie ausgehungert sie war.
    »Komm.« Er folgte dem Geruch und führte sie hügelabwärts, näher ans Wasser heran.
    Schon bald sahen sie Licht in der Ferne. Eine altmodische Blockhütte stand auf einer bewaldeten Landzunge, als kuschelte sie sich zwischen die Bäume. Rauch stieg aus

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