Sehnsucht nach Geborgenheit
..."
„Stimmt!" pflichtete Dr. Weingarten ihr bei. „Für einen Frühankömmling ist sie wirklich in toller Verfassung."
Liz rannten Freudentränen über die Wangen, als sie ihre Kleine zärtlich auf die Wangen küsste.
„Du wirst nie erfahren, wie sehr deine Mommy dich wollte, Arden Rose Kelleher", flüsterte sie so leise, dass nur das Baby sie hören konnte. „Es ist, als hätte ich mein ganzes Leben nur darauf gewartet, dich in meinen Armen zu halten."
Und was war mit Ardens Daddy? Die Leere, die er in Liz' Herz hinterlassen hatte, schmerzte. Jedes kleine Mädchen, auch Arden, brauchte einen Vater. Und Liz den Mann, den sie liebte.
Was, um Himmels willen, soll ich tun? fragte sie sich. Jack besaß ein Recht, Arden kennenzulernen. Es wäre herrlich, wenn sie und Kassie zusammen aufwachsen könnten. Aber Liz würde tausend Tode sterben, wenn Jack ihr Arden nach der Scheidung wegnahm.
11. KAPITEL
Liz hatte sechs Wochen Mutterschaftsurlaub, um ihr neues Baby kennenzulernen, und Maria Velasquez, eine
dreiundzwanzigjährige salvadorianische Einwanderin, die ihr als Ardens Kinderfrau bei der Betreuung half. Selbst wenn sie wieder arbeitete, würde sie in der Mittagspause heimkommen und ihre Tochter sehen können, da die Kanzlei nur etwa zehn Minuten entfernt war.
Nach der Entbindung traten keine Probleme auf, und Liz konnte Arden wie geplant am Montag mit nach Hause nehmen. Maria war bereits eingezogen und stand lächelnd in der Tür, als sie aus Cristinas Wagen stiegen.
Fünf Tage später kehrte Jack nach Los Angeles zurück, nachdem er seine Flüge noch einmal umgebucht hatte. Diesmal war das Wetter mild und sonnig, was er als gutes Zeichen betrachtete. Liz kann nicht zwei Wochenenden hintereinander fort sein, dachte er. Wenn wir miteinander reden, schaffen wir es vielleicht, unseren Streit beizulegen.
Als er am Flughafen ein Taxi nahm, war Liz gerade damit fertig, Arden zu stillen. Sie war müde und hätte sich am liebsten hingelegt, aber bei dem schönen Wetter würde ihrer Tochter eine Ausfahrt im neuen Buggy sicher guttun.
„Ich kann doch mit ihr losgehen", bot Maria sofort an. „Sie wird bestimmt schnell einschlafen und gar nicht merken, wer sie schiebt."
Dankbar nahm Liz an. „Okay." Sie unterdrückte ein Gähnen.
„Ich könnte ein Nickerchen gebrauchen."
Maria und Arden verließen kurz darauf das Haus. Liz gab ihrer Tochter einen Abschiedskuss und legte sich auf ihr Bett, um sich ein wenig auszuruhen. Nach etwa fünf t Minuten läutete es an der Haustür.
Wer kann das sein? dachte sie und überlegte, ob sie aufmachen sollte. Bestimmt war es ein Vertreter. Sie wollte gerade wieder die Augen schließen, da fiel ihr ein, dass es Maria sein konnte.
Vielleicht hatte die Kinderfrau ihren Schlüssel vergessen und brauchte etwas.
„Du?" rief sie verblüfft, als sie Jack sah. „Was, um alles in der Welt, tust du hier?"
„Was denkst du denn? Ich besuche dich", erwiderte er und wünschte, er könnte sie einfach in den Arm nehmen. „Ich hatte an der Westküste zu tun, also dachte ich mir, versuch es einfach.
Willst du mich nicht hereinbitten?"
Die Babysachen lagen überall im Wohnzimmer verstreut. Und sie hatte noch nicht entschieden, wie sie mit ihrer in die Krise geratenen Beziehung umgehen wollte.
„Tut mir leid ... das kann ich nic ht", sagte sie. „Im Haus herrscht das Chaos. Könnten wir stattdessen einen Spaziergang machen?"
Sie trug ein Oberteil, das wie ein Kimono aussah, und darunter eine weite, bequeme Hose. War etwa ein Mann im Haus, dem er nicht begegnen sollte?
„Okay", erwiderte er widerwillig. „Soll ich hier vor der Tür auf dich warten?"
Liz nickte dankbar. „Wenn es dir nichts ausmacht ... Ich bin gleich wieder da."
Die Tür schloss sich vor seiner Nase. Eine Minute später kam Liz zurück.
Sie trug Leggings, ein weites Sweatshirt und
Tennisschuhe. Der Hausschlüssel hing an einem Armband.
„Es ist Samstag", erklärte sie, als er sie erstaunt musterte, und führte ihn in die Richtung, die Maria mit dem Baby vermutlich nicht genommen hatte.
Er rang sich ein Lächeln ab. „Du weißt ja, wie wir Anwälte sind“, steif und förmlich wie Pinguine. Ich hätte im Jogginganzug reisen sollen."
Zwei Querstraßen weiter erreichten sie ein Viertel mit eleganten Einfamilienhäusern und gepflegten Rasenflächen. Sie schlenderten im Schatten hoher Eukalyptusbäume, und Jack erzählte Liz das Neueste von Kassie, die inzwischen bis sechs zählen und die ersten drei
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