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Sehnsucht unter suedlicher Sonne

Sehnsucht unter suedlicher Sonne

Titel: Sehnsucht unter suedlicher Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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verschwieg sie. „Deswegen konnte ich nicht schlafen. Alles in allem ein ziemlich banaler Grund … meinst du nicht? Ich habe fast das ganze Wochenende in der Bibliothek gearbeitet.“
    „Hast du mich vermisst?“ Offensichtlich ritt ihn der Teufel. „Ich mache dir einen Vorschlag. Keinen, vor dem du erschrecken musst“, fügte er schnell hinzu, als er den wachsamen Ausdruck in ihren Augen bemerkte. „Hast du es in so einem Fall schon mal mit einem Schluck Malt Whisky versucht?“
    „Ich habe keine Flasche in meinem Zimmer versteckt.“
    „Aber ich . Komm.“ Er zeigte auf die Tür zum Arbeitszimmer seines Vaters. „Es ist vielleicht nicht ganz fair, dich mit einem solchen Drink zu kurieren und dann ins Bett zu schicken, aber Sex kommt wohl nicht infrage, oder?“
    Sex? Ihr blieb fast das Herz stehen. „Haben wir diesen Punkt nicht schon geklärt?“, fragte sie unnötig scharf.
    „Allerdings“, bestätigte er seidenweich. „Nun komm schon. Ich garantiere dir, dass ein kleiner Schluck besser wirkt als jede Tablette.“
    „Ich halte mich doch lieber an die Chemie.“
    Hester hätte das nicht hochmütiger artikulieren können, aber leider brachte es Bretton nur zum Lachen. Oh, wie sie sein Lachen liebte!
    „Ich verspreche, dass dir nichts geschieht. Ich fresse dich auch nicht … so gern ich es täte. Mein Wort darauf. Dein Wohl liegt mir am Herzen, solange du unter meinem Dach wohnst.“
    „Das ist eine ausgewachsene Lüge.“ Ihre wachsende Erregung machte Genevieve unvorsichtig.
    Bretton nahm ihre Hand und verwirrte Genevieve dadurch noch mehr. „Ich sage niemals die Unwahrheit, Genevieve. Von mir hast du nichts Böses zu erwarten. Ich bin verführbar wie jeder Mann, aber ich kenne die Grenzen.“
    „Was heißt das genau?“ Sie wollte Bretton nicht provozieren, aber er hielt noch ihre Hand und machte sie dadurch ganz nervös. „Mehr Experimente?“
    „Sag jetzt lieber nichts mehr“, bat er sie und zog sie den Korridor entlang. „Ein Schluck nur, dann gehen wir nach oben. Ich in mein Zimmer … du in deins. Das ist wahrscheinlich meine größte Leistung in dieser Woche, und wir hatten unendlich viel zu tun.“
    Das klang wie ein Scherz, aber er meinte es bitterernst. Er hatte ununterbrochen an seine schöne Nixe gedacht.
    Genevieve versuchte, mit ihm Schritt zu halten. „Bitte, Bretton“, keuchte sie, „so geht das nicht.“
    Sie erreichten das Arbeitszimmer, und Bretton schloss hinter ihnen die Tür. Genevieve hüllte sich fester in ihr Negligé und hätte nur zu gern eine Sicherheitsnadel gehabt. Und zwar eine große.
    Die betont männliche Atmosphäre des Zimmers beeindruckte sie. Über dem Schreibtisch aus rotem Zedernholz hing das große Porträt eines attraktiven Mannes in den besten Jahren. Die Wände waren getäfelt, und der prächtige Orientteppich schien antik zu sein. In den bronzebeschlagenen Regalen standen wertvolle Bücher mit kostbaren silbernen Pokalen dazwischen. Diesen Raum hatte Nori ihr bei dem Rundgang nicht gezeigt.
    Das Gemälde zog sogleich Genevieves Aufmerksamkeit auf sich. Die Ähnlichkeit der dargestellten Person mit Bretton war verblüffend. Die gleichen dunklen Augen. Auf dem Bild wirkte ihr Blick fast stechend. Ormond Trevelyan musste ein starker, hochmütiger und zu Ausbrüchen neigender Mann gewesen sein, denn Nachsicht und Milde prägten sich nicht in seinen Gesichtszügen aus.
    „Dein Vater?“, fragte sie unsinnigerweise.
    „Ja.“
    Eine knappe Antwort. Hatte sie mehr erwartet?
    „Er war ein auffallend attraktiver Mann. Du siehst ihm sehr ähnlich. Sein früher Tod muss für die Familie ein furchtbarer Schlag gewesen sein.“
    Bretton wandte sich ab. „Manchmal glaube ich, dass die Erinnerung nie verblassen wird. Setz dich doch, Genevieve. Ich bringe dir gleich den Drink.“
    „Bitte nur ein halb volles Glas.“ Sie ließ sich in einen weichen grünen Ledersessel sinken und zog das Negligé zusammen, so gut es ging. „Übrigens mag ich guten Malt Whisky … zumindest ab und zu.“
    Diesmal wird er dir hoffentlich helfen, deine flatternden Nerven zu beruhigen.
    „Hier, bitte. Ich habe ihn nur mit ganz wenig Wasser verlängert.“ Er reichte ihr das Glas. „Am besten trinkst du ihn auf einmal aus.“
    Sie warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, aber er fand ihre meergrünen Augen nur umso schöner. „Entspann dich, Genevieve“, bat er sie und lehnte sich gegen den Schreibtisch.
    „Das kann ich erst oben in meinem Zimmer.“ Sie trank einen großen

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