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Sehnsucht unter suedlicher Sonne

Sehnsucht unter suedlicher Sonne

Titel: Sehnsucht unter suedlicher Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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erwartet.“
    „Da muss ich mich wirklich entschuldigen“, erwiderte er scheinheilig. „Habe ich vielleicht deine Pläne durchkreuzt? Falls ja, werde ich dir beim nächsten Mal rechtzeitig eine E-Mail schicken. Übrigens bin ich entzückt, dich einmal ohne Verkleidung zu erwischen. Welch ein Unterschied! Du kannst es dir nicht vorstellen.“ Seine Stimme troff geradezu von Ironie. „Das Negligé gefällt mir. Es sieht sehr verführerisch aus. Und dann deine feurige Mähne! Ein Jammer, dass du sie bisher versteckt hast. Ich wusste von Anfang an, dass du eine Schönheit bist, aber jetzt bleibt mir beinahe der Atem weg.“
    „Ich glaube dir kein Wort“, entgegnete sie gefasst.
    „Dabei ist es die Wahrheit … die absolute Wahrheit.“ Er sah sie so herausfordernd an, dass sie schützend die Arme über der Brust verschränkte. Viel an hatte sie ja wirklich nicht, und gerade jetzt hätte sie den Gürtel des Negligés dringend gebraucht!
    „Ich konnte nicht ahnen, dass du schon zurück bist und nachts hier herumschleichst“, verteidigte sie sich.
    „Ist das so schlimm?“, fragte er sarkastisch. „Immerhin ist dies mein Haus, und ich frage mich, was du hier so spät noch suchst.“
    Es machte ihm Spaß, sie zu necken. Dass es dabei vor Spannung knisterte, störte ihn wenig.
    „Ich habe nicht damit gerechnet, hier um diese Zeit noch jemanden anzutreffen“, bemerkte sie unwillig. „Schließlich ist es weit nach Mitternacht.“
    „Aber die Geisterstunde ist noch nicht vorbei.“ Wenn er lächelte, wirkten die Grübchen in seinen Mundwinkeln unglaublich sexy. „Da geschehen die seltsamsten Dinge. Man sagt, dass Hexen mit flammend rotem Haar um diese Stunde ihr Unwesen treiben.“
    Genevieve errötete. „Ich will aber niemanden verhexen.“
    „Und nun hast du doch ein Opfer gefunden … einen ganz normalen Mann. Wärst du in deinem Zimmer geblieben, wenn du gewusst hättest, dass ich da bin? Das hätte mich um einen hinreißenden Anblick gebracht.“
    „Ich hätte nicht mal meine Tür geöffnet. Hast du sonst noch etwas zu sagen?“
    „Ich könnte dich zum Beispiel fragen, wie es mit dem Buch vorangeht“, zog er sie weiter auf.
    Genevieve atmete erleichtert auf. Das war wenigstens ein neutrales Thema! „Sehr gut“, antwortete sie. „Es macht mir so viel Spaß, dass ich es kaum als Arbeit empfinde.“
    Bretton machte ein skeptisches Gesicht. „Gibt das Material wirklich genügend Stoff für ein Buch her?“
    „Unbedingt, aber ich müsste dazu alle Geheimnisse kennen.“
    „Alle Geheimnisse?“, fragte er irritiert. „Welche denn?“
    Genevieve zuckte die Schultern. „Jede Familie hat welche.“
    „Jede unglückliche Familie?“
    Sie strich ihr volles Haar zurück. „Gerade bei denen passieren die spannendsten Geschichten. Denk nur an die Kennedys. Sie scheinen unter einem Fluch zu stehen, der sich immer weiter vererbt.“
    „Den Eindruck könnte man tatsächlich haben“, gab er zu. „Leider haben die Trevelyans so etwas nicht zu bieten.“
    „In deiner Familie haben sich aber seit der Zeit deines Großvaters Dinge ereignet, die ich gern näher erforschen würde. Auch Hester erregt mein Interesse. Sie ist eine faszinierende Frau, die ich immer besser verstehe.“
    „Dann sind wir beide die Einzigen auf diesem Planeten, die das tun.“ Sein Lachen klang bitter. „Trotzdem frage ich noch einmal. Wonach suchst du?“
    Wohin soll das alles führen, Genevieve? Was soll dabei herauskommen?
    Diesmal hörte sie auf die warnende Stimme und wich aus. „Ich muss dich bitten, mich zu entschuldigen. Ich kann hier nicht im Nachthemd herumstehen und mit dir plaudern.“
    „Haben wir das getan? Geplaudert?“
    „Wenn du zu einem günstigeren Zeitpunkt ein oder zwei Stunden Zeit für mich hast …“
    „Ich habe aber keine Geheimnisse zu erzählen“, unterbrach er sie gelassen.
    „Und ich bin vom Gegenteil überzeugt. Ich meine sie geradezu wahrzunehmen … wie einen Luftzug, der uns streift.“
    „Tatsächlich? Dann besitzt du übersinnliche Kräfte.“ Er hielt die Lider halb gesenkt, aber seine dunklen Augen blitzten gefährlich. „Das hätte ich ahnen können.“
    „Ich bin eben vielseitig begabt“, erwiderte sie herausfordernd. „Trotzdem muss ich dich, was meine Person betrifft, enttäuschen. Ich bin nur heruntergekommen, um mir zwei Tabletten aus dem Erste-Hilfe-Raum zu holen. Ich habe Kopfschmerzen.“ Dass die Aufregung über sein Erscheinen die Schmerzen längst vertrieben hatte,

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