Sei gut zu dir, wir brauchen dich
Sätze, die auf ein »ich möchte, würde,
könnte, will, müsste oder sollte« hinauslaufen, denn damit kann Ihr Unterbewusstsein wenig anfangen. Es reagiert eher auf
zielorientierte Botschaften. Nur damit kann es die festsitzenden negativen Glaubenssätze verdrängen – die lauten ja auch »du
bist nicht« oder »du kannst nicht«. Formulieren Sie also Ihren negativen Spruch so um, als hätten Sie das positive Gegenteil
bereits erreicht – zum Beispiel »Ich bin ...« und »Ich kann ...«. Wie in der rechten Spalte vorgezeichnet, sollten Sie ruhig
noch eine Variante formulieren. So können Sie erspüren, welcher Satz Ihnen mehr zusagt und hilft.
Zweitens: Trainieren Sie mit Ihrer neuen Positivbotschaft. Schreiben Sie sich den Satz, von dem Sie meinen, dass er eine bessere
Regieanweisung für Ihr Leben ist als jene Sprüche von früher, auf eine Karte oder einen Zettel. So können Sie ihn immer bei
sich tragen. Vielleicht hängen Sie ihn auch an prominenter Stelle auf. Denn Sie müssen Ihre neue positive Botschaft immer
wieder lesen – wenn auch nur im Vorbeigehen. Als Faustregel gilt: Je öfter Sie über Ihren |22| starken Spruch stolpern und je weniger Sie den Wortlaut bezweifeln, desto eher wird er zu Ihrem Kapital für zukünftige Ziele
und Pläne.
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Vom OJE- zum AHA-Denken
Nicht alles lässt sich mit der Bewusstmachung und Umformulierung von negativen Botschaften entschärfen. Jeder weiß: Es gibt
Ereignisse, die so einschneidend sind, dass wir sie nie ganz verwinden – wie etwa der Tod eines geliebten Menschen, die Scheidung
der Eltern oder vom Partner betrogen worden zu sein. Erfahrungen wie diese tragen wir meist für immer im seelischen Rucksack
mit uns herum, denn wir können unsere Geschichte nicht völlig neu schreiben. Die Menschen, von denen wir uns etwas anderes
gewünscht haben als das, was sie uns gaben, lassen sich nicht verwandeln. Vieles lässt sich also nicht auflösen, es bleibt
uns nichts weiter übrig, als es so hinzunehmen wie es ist, auch wenn wir in manchen Momenten schwer daran zu tragen haben.
Dennoch müssen wir uns auch selbst Zuversicht geben. Wir dürfen nicht erwarten, dass andere das übernehmen – auch wenn wir
die Erfahrungen nicht ändern können, so können wir doch uns selbst ändern. An den entstandenen Verlust-, Trennungs- oder Bindungsängsten
oder einem negativen Selbstbild können wir arbeiten. |24| Ich behaupte sogar: Jeder Mensch kann sich – bis zu einem gewissen Grad – selbst neu in die Welt setzen. Das ist zwar ein
lebenslanger Prozess – eine Arbeit an sich selbst, die täglich geleistet werden muss. Aber sie lohnt sich. Denn auf diese
Weise tun wir etwas für ein besseres Lebensgefühl im Heute und damit für einen besseren Umgang mit uns selbst.
Wesentlich dafür ist, dass wir nicht im OJE- Denken verhaftet bleiben:
O = Ohne
J = Jede
E = Erneuerungsmöglichkeit
Denn klagen wir nur und halten an Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen fest, bleibt auch der Inhalt des Erfahrungsrucksacks
so schwerwiegend, dass ein Durchstarten unmöglich wird. Wir bremsen uns selbst aus. Also gilt: Egal wie Ihre Vergangenheit
auch aussehen mag, am besten treffen Sie heute noch die Entscheidung, sich nicht mehr so intensiv damit zu beschäftigen. Denn
je öfter Sie zurückschauen, je mehr lassen Sie sich selbst leiden. Und das zehrt an Ihrer Kraft, macht mutlos und hält Sie
vom Erreichen Ihrer Ziele ab. Gehen Sie daher überlegter mit sich um, und setzen Sie Ihre Energien besser ein. Denn wollen
Sie privat oder beruflich Vollgas geben, wollen Sie Ihr Leben neu gestalten, brauchen Sie die Kraft Ihrer Persönlichkeit.
Die Positivformel dafür, sie nicht länger an die Vergangenheit zu vergeuden, sondern die alten Geschichten loszulassen, lautet
» AHA «:
A = Altlasten
H = Herausfinden und
A = Abschließen
|25| Jeder von Ihnen, der sich überhaupt nicht vorstellen kann, die Verletzungen von früher abzuschließen und loszulassen, wer
sich ohnmächtig fühlt, sich selbst zu erneuern, der sollte nicht zögern, sich helfen zu lassen. Eine Psychotherapie oder ein
Coaching können sehr viel bewirken und Gutes auf den Weg bringen. Sie können es aber auch aus sich heraus schaffen, wenn Sie die Bereitschaft mitbringen, besser mit sich selbst umzugehen, jeden Tag zu üben, das eigene Denken und
Handeln zu verändern und einfache und praktische Selbsthilfemaßnahmen auszuprobieren.
Ein erster
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