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Sei schlau, stell dich dumm: Biographie

Sei schlau, stell dich dumm: Biographie

Titel: Sei schlau, stell dich dumm: Biographie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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sogar noch Gutes, denn ich könnte anfangen, die Briefmarken für Bethel zu sammeln, dann sind die Schimpftiraden nicht komplett umsonst.
    Am allerallerliebsten sind mir aber die Danksagungen. Nicht, weil ich mal wieder so einen schlauen Spruch gelassen habe oder den ultimativen Schminktipp parat hatte. Nee, dafür nicht. Sondern einfach danke, dass es mich gibt, so wie ich bin. Ist das nicht toll? Das macht glücklich.
    Ich, Daniela Katzenberger aus Oggersheim (Helmut Kohl legt ja immer Wert darauf zu sagen, dass er aus Ludwigshafen kommt – ich bin stolz, eine Oggers heimerin zu sein), überblondierte, busenoperierte, nicht hochdeutsch sprechende, Plastiknägelbeklebte Ex-Kosmetikerin, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort eine Riesenportion Glück hatte und nun auf dem besten Wege ist, es von einem derzeitigen E-Promi zum DD -Promi zu schaffen – ICH bin ein Vorbild und Mutmacher für andere. Wow! Da kann doch irgendwas an mir nicht so verkehrt sein.
    Letztens schrieb mir eine Dame, so um die Mitte fünfzig, dass sie schon mehrere Rückschläge in ihrem Leben hatte. Wenn ich das richtig verstanden habe, hat sie dann einige Seminare besucht, wo man eine positive Einstellung zum Leben und Tipps und Tricks gezeigt bekommt, wie man da wohl ein bisschen nachhelfen kann. Mit dem Ergebnis, dass ich jetzt mit meiner Birne in Originalgröße an ihrem Kühlschrank hänge und ihr jeden Morgen und Abend entgegenlächle. Die Frau meinte, dass ich so eine lebensbejahende Ausstrahlung hätte, dass ihr das einfach guttut und es bei ihr bergauf geht, seitdem ich bei ihr in der Küche abhänge. Wer ein schöneres Kompliment hat, bitte sofort melden!
    Mit dem Mädchen, das gesagt hat, sie hätte durch mich endlich gelernt, sich richtig anzuziehen und zu schminken, muss ich allerdings noch mal in Ruhe reden. Das ist zwar ganz lieb von dir gemeint, aber glaube mir: Mein Look ist nicht für jedermann. Ich sag’s ja selbst immer wieder, dass ich vielleicht ein bisschen billig aussehe. Was aber nicht schlimm ist, solange man selber weiß, was kostbar ist im Leben. Verstanden?

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Noch lang nicht vorbei
    Dafür, dass die Leute sagen, ich nerve, laufen meine Sendungen im Übrigen gut. Ich stehe schließlich erst ganz am Anfang meiner Karriere. Für viele bin ich noch eine absolute Eintagsfliege. Würde ich jetzt sagen, ich brauche eine Pause, ich will ein halbes Jahr Ruhe, ich bin dann mal weg – dann wäre ich weg, und zwar für immer. Nein, dafür ist es definitiv noch zu früh. Und ich will ja auch gar nicht. Es macht so viel Spaß. Keiner zwingt mich doch dazu, Fernsehen zu machen. Ich kann jederzeit aufhören, aber ich habe noch lange nicht fertig.
    Ich möchte nicht als das Mädchen »Ach, das war doch die mit dem Café« in der TV -Mottenkiste verschwinden. Das reicht mir nicht. Ich will nicht mit so einem Verfallsdatum wie oben auf dem Joghurtbecher abgestempelt werden. Ich werde noch ganz vielen Leuten beweisen, was ich kann und was in mir steckt – außer siebenhundert Gramm Silikon. Dinge, von denen die meisten gar keinen Dunst haben. Leute, lasst euch überraschen!
    Sicher gab es auch schon Momente, da konnte ich meine eigene Visage im TV nicht mehr ertragen. Der Katze-Overkill. Und das will schon was heißen bei jemandem wie mir, der gar nicht oft genug in den Spiegel gucken kann und sich die ganze Bude damit vollhängt. Als das »Café Katzenberger« aufgemacht wurde, da war ich so oft auf Sendung – von Punkt 6 , Punkt 9 , Punkt 12 über Explosiv und Exclusiv und ich weiß nicht was – da bin ich mir wirklich selber auf den Zeiger gegangen.
    Es gibt ja genügend Menschen, die mich nicht ganz so geil finden, aber trotzdem hingucken, wie die Gaffer bei einem Unfall auf der Autobahn: Ach wie furchtbar, fahr mal langsamer, damit ich besser gucken kann. Und dann gibt es solche, die nicht zugeben wollen, dass sie mich ganz gut finden und mich deshalb erst recht runterputzen, wo immer sie können.
    Ich will mal verraten, wie ich damit umgehe – auf die intelligenteste Art, die es gibt: Zeig deinen Gegnern die Zähne, indem du lächelst. Mit dieser Taktik fahre ich seit Jahren gut. Das ist einfach entwaffnend. Das verunsichert dein Gegenüber total, wenn er dich eben noch angerotzt hat und du ihn daraufhin nur anlächelst. Da weiß der überhaupt nicht mehr, was Sache ist, und steht richtig blöd da. Bingo! Diese Methode habe ich nahezu perfektioniert.
    Ich kann auch dezent
    Wenn mich mal

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