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Sei schlau, stell dich dumm: Biographie

Sei schlau, stell dich dumm: Biographie

Titel: Sei schlau, stell dich dumm: Biographie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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aus wie Amy Winehouse, also, was die Schminke angeht. Die haut sich dann den Eyeliner drauf, da könnte ein Panda neidisch werden. Dagegen sind meine Smokey Eyes aber ein Fliegenschiss.
    Bei der Figur ist Jessica weniger Winehouse, sondern mehr Wittler. Die ist schon arg dick, wie die Tine. Ich darf das hier sagen, weil Jessica voll dazu steht und überhaupt kein Problem damit hat. Muss sie auch nicht. Wenn wir beide abends mal weggehen, was leider viel zu selten ist, hat die mehr Schlag bei den Typen als ich. Das kommt daher, weil ich mich auch nicht traue, jemanden anzusprechen. Selbst flirten per Augenkontakt ist nicht meine Sache. Und wenn sich einer aufrafft und mich anspricht – ja, das kommt vor –, lass ich den ziemlich fix abblitzen.
    Meistens sind das auch noch Jungs mit einer festen Freundin. Und die sagen immer, dass sie mit mir nur mal gern einen Kaffee trinken würden. Na klar, Kaffee trinken. Mit Brad Pitt würde Frau (außer mir!) ja auch nichts anderes machen wollen. Und überhaupt: Ich trinke keinen Kaffee, sondern nur Kakao.
    Mit Jessica habe ich gerade ihren vierundzwanzigsten Geburtstag gefeiert. Wir waren in einer Disco gleich bei uns um die Ecke. Da hatten wir eine VIP -Ecke für uns (also noch mit einem Dutzend anderen Mädels), und Melanie hat eine Regel ausgegeben: Keine Fotos! Das fand ich unheimlich lieb von ihr, weil sie genau weiß, dass ich sonst nicht mehr so kann, wie ich gern würde. So hatten wir aber jede Menge Spaß.
    Ich habe ihr übrigens ein paar Haare geschenkt. Also solche Verlängerungen, wie ich sie selbst auch trage. Das sind aber keine klassischen Extensions, die angeschweißt werden, sondern meine werden reingeknüpft. Das ist viel besser fürs echte Haar.
    Der Besen im Arsch
    Mit Jessica kann ich immer mal die richtige Katze rauslassen, ohne darauf zu achten, ob alles perfekt sitzt und so. Ansonsten gilt für mich immer die TV -Regel Nummer eins: Wenn’s absolut unbequem ist, dann sitzt du genau richtig.
    Kein normaler Mensch würde sich so hinhocken, aber wenn die Kamera läuft, sitze ich immer, als ob ich einen Besen im Arsch hätte – das Rückgrat gerade, die Brust raus, den Kopf nach oben und (dem Anlass entsprechend) vielleicht ein bisschen schräg halten. Und dann die Beine – für Rock-Trägerinnen nicht so einfach.
    Angeblich gab es mal eine Erika Berger im deutschen Fernsehen, die soll einen legendären Beinüberschlag gehabt haben (war aber vor meiner Zeit, ich kenne die nicht mehr). Gar nicht so einfach, denn wenn du die Beine einfach übereinanderschlägst, drückt sich die eine Wade an der anderen platt – das sieht dann aus, als ob du da unten zwei Dönerspieße hast. Also, das mit dem Überkreuzen will gelernt sein. Ich reibe meine Beine vor TV -Auftritten auch immer mit etwas Glitzer-Gel ein, das strafft optisch ein bisschen – zumindest glaube ich da fest dran.
    Meine Mutter hat mir mal ein »Benimm Dich«-Buch geschenkt. Ausgerechnet Mama. Sollte wohl eine Anspielung sein. Auf jeden Fall habe ich das Buch brav gelesen. Seitdem benutze ich keinen Taschenspiegel mehr bei Tisch, das gehört sich laut Buch nämlich nicht für eine Dame. Wenn ich jetzt gucken will, ob mein Make-up noch sitzt, nehme ich entweder ein Messer (funktioniert aber logischerweise nur, wenn es schön poliert ist) – oder mein iPhone. Das spiegelt auch ganz wunderbar. Ich bin also durchaus lernfähig.
    Meine Ersatz-Familie
    Manche Leute denken, ich lebe wie in der Truman Show . Das ist doch der Film mit Jim Carrey, der den Mann spielt, der seit seiner Geburt gefilmt wird. Vierundzwanzig Stunden, sieben Tage, zweiundfünfzig Wochen – und das seit dreißig Jahren. Alle um ihn herum wissen davon, denn das sind richtige Schauspieler, nur er, der Hauptdarsteller der Doku, hat keine Ahnung, dass sein Leben von zigtausend Menschen rund um die Uhr beobachtet wird. Und dann fällt ihm doch eines Tages ein Scheinwerfer vor die Füße …
    Tja, das ist eben der Unterschied: Ich weiß, dass ich gefilmt werde. Klar sind mir meine Jungs vom Team echt dicht auf den Fersen, aber wenn ich sage, bis hierhin und nicht weiter, ist das auch okay. Ich will das mal so erklären: Ich sage zwar, ich gehe jetzt aufs Klo, aber mache dann hinter mir die Tür zu (außer, ich sitze bei mir zuhause auf der Toilette, da habe ich ja keine Tür). Wenn ich draufsitze, sieht es also keiner. Das ist meine Intimsphäre.
    Die TV -Jungs sind ja mittlerweile so was wie meine Ersatzfamilie geworden. Da ist der

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