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Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Titel: Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Maeda
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Gesicht zu sehen.“
    „Wenn es so schmierig ist wie Ihre Stimme, dann sicherlich“, gab Isabelle zurück und erhielt dafür einen Schlag ins Gesicht. Sie keuchte unterdrückt und tastete über ihre Wange. „Solche Klugscheißer-Antworten sind mindestens genauso dumm.“
    Etwas klickte und Isabelle spürte abermals den Lauf der Pistole. Diesmal unter ihrem Kinn. Ihr Kopf wurde angehoben und sie roch abgestandenen Alkohol, als ihr Entführer sich näher beugte. „Nicht viel im Kopf, aber hübsch. Kein Wunder, dass du Toshinakas Spielzeug bist“, sagte er, mehr zu sich selbst. Isabelle verzog das Gesicht. „Ich bin niemandes Spielzeug“, sagte sie kalt und war froh, dass ihre Stimme nicht vor Angst bebte.
    „Da habe ich anderes gehört.“ Ihr Kinn wurde noch höher gedrückt, und sie fühlte eine Hand, die sich auf ihre Brust legte. Ekel erfasste sie. „Stimmt es, dass ausländische Frauen nicht genug davon bekommen können, wenn man es mit ihnen treibt?“
    Isabelle stieß ihre Hände nach vorn, schrie dann aber vor Schmerz auf. Eine Hand packte ihr Kinn und hielt sie fest. „Versuch das nie wieder.“
    „Was willst du?“, zischte sie und versuchte, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen.
    „Nur ein paar Informationen, Gaijin“, sagte er, und ein weiterer Schwall seines Atems ließ Isabelle das Gesicht verziehen. Ihre Wange und ihr Arm schmerzten noch stärker, und sie fühlte Übelkeit in sich aufsteigen.
    „Ich weiß nichts“, sagte sie, und es klang wohl ehrlich genug, sodass er sie losließ. „Du gehst mit dem Vizeoberhaupt des Yamanote-Clans ins Bett – irgendetwas wirst du wissen.“
    „Ich bin sicherlich nicht die Einzige, die das tut“, gab sie zurück. Isabelle wusste nicht, ob das stimmte oder nicht, aber die Vermutung hatte sie schon eine geraume Zeit gehegt. Dennoch, das auszusprechen machte es realer, als Isabelle es bisher hatte wahrhaben wollen.
    „So, wie es aussieht, schon“, sagte er. „Was weißt du über die nächsten Pläne der Yamanote? Wollen sie sich wirklich die anderen Clans einverleiben?“
    Ein weiterer Schlag ließ ihr Gesicht zur Seite fliegen. Isabelle biss die Zähne zusammen. Diesmal hatte er härter zugeschlagen. Metallisch schmeckendes Blut füllte ihre Mundhöhle. Anscheinend war die Innenseite ihrer Wange aufgeplatzt.
    „Was haben die Yamanote vor?“, brüllte er, und der Lauf der Waffe bohrte sich tief in die Haut ihrer Kehle.
    „Ich weiß es nicht!“, schrie sie und konnte ihre Angst nicht mehr beherrschen.
    Der Druck des Pistolenlaufs wurde schwächer und verschwand. Sie hörte ein unterdrücktes Stöhnen und jemand schob die Augenbinde herunter. Isabelle kniff die Augen zusammen. Der Raum war hell erleuchtet und nach der anhaltenden Dunkelheit blendete sie das Licht.
    „Weißt du, wen du da vor dir hast?“
    Isabelle keuchte. Vorsichtig öffnete sie die Augen und blinzelte. Ihr Gehör hatte sie nicht getäuscht: Es war tatsächlich Toshi, der neben ihr stand. Ein weiterer Mann stand ihnen gegenüber. Er hielt eine kleine Waffe mit kurzem Lauf auf sie beide gerichtet, aber aus seinem Gesicht war weniger Entschlossenheit zum Abdrücken herauszulesen, als vielmehr Verwirrung und ... Angst?
    Toshis Frage war an ihn gerichtet gewesen, aber er sah nur immer wieder zwischen ihnen hin und her. Toshi gab einen verächtlichen Laut von sich und wandte sich Isabelle zu. „Alles in Ordnung?“, fragte er, und die Besorgnis in seiner Stimme überraschte sie.
    „Verdammt, dreh dich um!“, brüllte der Fremde, und Isabelle zuckte zusammen. Ihr Blick klebte an der Waffe. Toshi zeigte nicht einmal das leiseste Anzeichen, dass er ihm zuhörte. Ihre Blessuren schienen ihm wichtiger zu sein. Er umfasste ihr Kinn und drehte behutsam ihren Kopf zur Seite. Was er sah, schien ihm nicht zu gefallen, denn sein schönes Gesicht verzog sich wütend. Er richtete sich auf und drehte sich um. „Du hast sie geschlagen?“, fragte er bedrohlich leise.
    Isabelles Entführer schien vollkommen die Fassung zu verlieren. Er hatte sich das sicher ganz anders vorgestellt. Die Waffe war noch immer auf den Yamanote-Yakuza gerichtet, aber genauso gut hätte er einfach seinen Zeigefinger hinhalten können. Toshi fixierte den anderen. Mit einem Mal bewegte er die Hände so schnell, dass weder Isabelle, noch der Yakuza wussten, was genau geschah. Von einem Moment zum anderen hatte Toshi ihm die Waffe aus der Hand gerissen. Fast gleichzeitig holte er mit der Faust aus.
    Ein Geräusch wie

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