Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel
Kauf nehmen. Er spürte Yusuris Blick auf sich, die sein Dilemma offensichtlich genoss. Toshi fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht. Er trat vor die Liege und nickte. Auf ihrem schönen, grausamen Gesicht breitete sich ein zufriedenes Lächeln aus. Sie stand ebenfalls auf und fasste Toshis Hand. Sie war kühl und trocken. Yusuri führte ihn in ihr Schlafzimmer. Der Teppich unter seinen Füßen war so weich, dass er ein Gefühl des Versinkens niederkämpfen musste. Wie auch das Appartement waren das Bett und der Rest des Schlafzimmers weiß. Nur die blutrote Bettwäsche und die Kissen stachen daraus hervor. Das Bett glich dadurch einem See aus Blut.
Yusuri blieb stehen und öffnete den Knoten ihres Morgenmantels. Der glatte Stoff fiel von ihren Schultern und glitt anmutig zu Boden. Yusuri lächelte und sah Toshi an, um sicherzugehen, dass er sie auch keinen Moment aus den Augen ließ. Sie fuhr mit ihren langen, weißen Fingern über ihren Bauch und lächelte verführerisch. Toshi konnte nicht umhin, sie zu betrachten. Er hatte es lange Zeit genossen, mit Yusuri zu schlafen. Ihre Lust an Spielen war ebenso so groß wie seine eigene, und ihr Hunger nach ihm schien damals jeden Tag weiter zu wachsen. Er kannte jeden Zentimeter ihres Körpers, und sein Blick wanderte zu ihrem Schamhügel. Sie hielt ihn noch immer glatt rasiert, um den Blick auf die Tätowierung freizugeben, die sie nur ihre Bettgefährten sehen ließ. Es war eine Verlängerung des Tattoos auf ihrem Oberschenkel. Die letzten Ausläufer der Seerosen und ein winziger Koi, der sich von den anderen des Schwarms davongestohlen hatte. Er war rein perlmuttfarben, ohne die kleinste Farbunreinheit, und bildete einen eleganten Kreis direkt auf Yusuris Venushügel.
„Erkennst du ihn?“, schnurrte die Yakuza, und ihre Fingerspitzen mit den rotlackierten Nägeln berührten das Bild. „Ich habe ihn mir damals extra für dich stechen lassen.“
„Wie könnte ich das vergessen“, murmelte er und streifte seine Jacke ab. Er trug nicht mehr als ein Hemd und seine Hose, aber Yusuri wartete darauf, dass er es endlich ablegte. Toshi zog sich aus und ließ seine Sachen einfach neben dem Bett liegen. Sie trat auf ihn zu und formte die Finger zu Klauen. Überraschend sanft glitt sie mit ihren spitzen Fingernägeln über seinen Bauch. Toshi verspannte sich unwillkürlich, was darauf die Muskeln stärker hervortreten ließ. Yusuri schien von dem Anblick angetan, denn sie lächelte und küsste Toshi flüchtig auf die Lippen.
„Du hast dich nicht verändert“, murmelte sie und grub ihre Nägel mit einem Ruck in seine Hüften. Toshi zischte auf und packte Yusuris dichtes Haar. Er riss ihren Kopf zurück und sah sie wütend an. Yusuri lachte, auch wenn sie seinem Griff hilflos ausgesetzt war. „Und bist immer noch so empfindlich.“
Sie bedeutete ihm, sich aufs Bett zu setzen, und ging zu einer kleinen Truhe, die auf einer Kommode stand. Sie war sehr alt, eine Antiquität aus China. Toshi wusste, was sie darin aufbewahrte, und tatsächlich kam die nackte Yakuza mit einem schmalen, schwarzen Seil zurück. Es war einfacher Hanf, verknüpft mit eigenen Haaren von ihr. Eine Spezialanfertigung, die sie schon besessen hatte, als Toshi und sie sich kennengelernt hatten. Und auch ihr liebstes Spielzeug, erinnerte er sich düster.
Yusuri kniete sich rittlings auf seinen Schoß und sah auf sein Gesicht herab. Kaskaden ihres schwarzen Haares hüllten ihre beiden Gesichter ein, und Toshi wurde von der Mischung aus Jasmin-Parfum und Seifenlotion betäubt. Yusuris Körper war schlank und biegsam. Sie nutzte das geschickt, um ihr Becken gegen seinen Penis zu stoßen. Es glich einem Tanz, wie sie sich auf ihm bewegte; keinen Moment ließ sie seinen Blick los.
Toshi knurrte rau und lehnte sich rücklings gegen das Bettende. „Was willst du haben?“, fragte er und fasste Yusuris Oberschenkel, um sie stillzuhalten.
„Nur ein wenig Erinnerung“, schnurrte sie und fasste das schwarze Seil an zwei Enden. Sie zog es straff und richtete sich vollends auf. Ihre weiche Spalte drückte sich dabei an ihn, und Toshi konnte nicht verhindern, dass sein Körper auf diese Reize reagierte.
„Du hast früher so gerne gespielt“, hauchte sie und ließ ihre verführerisch hellrote Zunge über das Seil tanzen. „Wiederholen wir das.“
Sie glitt von ihm herunter und kniete sich neben seine halb geöffneten Beine. Ihm ein letztes, diabolisches Lächeln zuwerfend, beugte sie sich über
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