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Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Titel: Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Maeda
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sein“, brummte er.
    Yusuri ließ ihn los und trat neben ihn. Er hatte sich nicht getäuscht. Der Abdruck ihres eigenen Seils zeichnete sich noch als leuchtend rote Linie auf ihrem schlanken Hals ab. Ihr Mund öffnete sich, aber in diesem Augenblick tat das auch die Tür; Isabelle kam herein, gefolgt von Tomo. Die beiden Frauen wirkten ruhig, auch wenn Toshi Isabelles zusammengepresste Lippen bemerkte. Er folgte ihr mit Blicken und spürte sein Verlangen einmal mehr aufwallen. Etwas an ihr brachte ihn immer wieder dazu, sie über jedes gesunde Maß hinaus zu begehren. Er war nicht der Einzige, dessen Blicke Isabelle folgten. Toshi biss die Zähne zusammen.
    Isabelle trug einige Seile in den Händen und etwas, das nach Tüchern aussah. Hi schob sich näher an Toshi und nahm den Platz ein, den Yusuri bisher für sich beansprucht hatte. „Wusstest du, dass Kamo Sensei seine eigene Freundin auswählen würde?“
    Toshi schüttelte den Kopf. Er ließ seine Augen aber nicht von den beiden Frauen. Das Licht im Raum wurde schwächer, bis nur noch zwei Spots auf die Bühne gerichtet waren. Tomo stellte sich darauf und legte in einer nachlässigen Geste ihren Yukata ab. Darunter war sie nackt. Toshi hatte sie bereits auf diese Weise gesehen, als sie sich mit Kyo und Tsuki vergnügt hatte. Sie war hübsch, aber für ihn zeigte sich in Tomos nackten Brüsten und ihrer jetzt entblößten Scham nicht halb soviel Erotik wie in dem Stück Haut, das der offene Kragen Isabelles im Nacken preisgab.
    Etwas surrte leise; die Händedecke über der Bühne wurde herabgelassen, bis Isabelle sie bequem mit der ausgestreckten Hand berühren konnte. Es würde also eine hängende Kombination werden. Das war schwierig, weil man viele Knoten setzen musste. Zu fest, und Tomo würde sich durch ihr eigenes Körpergewicht strangulieren; zu schwach, und das Seil würde sie nicht halten und sie einfach zu Boden stürzen lassen. Um sich herum hörte Toshi anerkennendes Murmeln. Der Schwierigkeitsgrad war angemessen gewählt.
    Isabelle legte die Seile bis auf eines ab und ging um Tomo herum. Die legte bereitwillig ihre Hände über Kreuz auf den Rücken und wartete. Isabelle band die Gelenke zusammen und knotete mit einem weiteren Seil eine Schlaufe, die sie um Tomos Nacken wand. Deren Haar schob sie sorgsam zur Seite. Die Enden des Seils wand sie mit geübten Bewegungen um Tomos Oberkörper. Die Fesselung war ähnlich aufgebaut wie ein Karada, nur, dass anstelle vieler kleiner Rauten auf der Körpermitte lediglich zwei große zu sehen waren. Sie bestanden aus mehrmals um Tomos Oberkörper geschlungenem Seil und trafen sich wieder zwischen ihren Beinen.
    Toshi kam nicht umhin, Isabelles Sicherheit zu bewundern. War sie, zumindest für ihn erkennbar, noch vor Beginn der Darbietung nervös gewesen, sah man davon jetzt nicht mehr die kleinste Spur. Im Gegenteil, Isabelle fesselte Tomo, als hätte sie nie etwas anderes getan. Einige der Knoten und Formen kannte er, einige waren ihm völlig neu.
    Isabelle wandte ihm nun den Rücken zu; er konnte nicht genau sehen, was sie tat. Sie verdeckte Tomo mit ihrer Arbeit. Nach einer Weile surrte es wieder und die künstliche Decke hob sich. Isabelle trat zur Seite und ließ den Zuschauern Zeit, ihr Werk zu bewundern. Und sie taten es.
    Tomo hing an vier Seilen von der Decke. Sie waren so gespannt, dass sie die vier Ecken eines Quadrats bildeten und der Konstruktion so genügend Halt gaben. Der Körper der Japanerin krümmte sich zu einem halbmondförmigen Bogen. Ihr Kopf war zurückgelegt und ein Bein hatte sie angewinkelt. Das andere bog sich nur leicht nach hinten. Isabelles Seile wanden sich um beide Beine. Das angewinkelte Bein hielt sie mit einem Knoten in der richtigen Stellung. Um das andere wand sich eine Spirale, die an den Zehen auslief und mit dem Seil, das Tomos Handgelenke gefesselt hielt, verknotet wurde. Ein dunkelgrünes Tuch war in die Konstruktion eingearbeitet und verlieh dem Bild eine exotische Note. Das Tuch verdeckte kaum etwas von dem blassen Körper, umschmeichelte nur dessen Formen und lenkte den Blick auf die Zierschnürungen auf Tomos Körper. Ihr langes Haar, das fast ihre Zehen berührte, verstärkte diesen Effekt. Tomos Körper war wie ein perfekter Bogen gespannt und bog sich ebenso geschmeidig. Eine Mondgöttin, in ihrem Tanz erstarrt.
    Toshi sah Isabelle, die sich vor dem Publikum verneigte. In diesem Augenblick wurden die beiden Spotlights über der Bühne gelöscht. In der

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