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Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Titel: Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Maeda
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Clanbosse nichts tun. Die Familie gilt hier mehr als alles andere. Deine Waffe wäre natürlich nicht echt – nur Platzpatronen. Tsuki wird mich aus einiger Entfernung mit einem Gummigeschoss treffen. Es würde echt aussehen, keiner der anderen Yakuza wird etwas bemerken - und ich wäre endlich frei.“ Er sah Isabelle tiefer in die Augen. „Frei für dich.“
    Isabelle konnte ihr Herz förmlich bis zum Hals klopfen hören. Bisher kannte sie Toshi nur als reservierten Mann. Dass er ihre Gefühle erwiderte und es plötzlich so offen zeigte, verwirrte und verzückte sie jedes Mal aufs Neue.
    „Ein Problem bleibt aber“, sagte sie und berührte seine weichen Lippen mit ihren Fingerspitzen. Toshi schnappte danach und erntete ein leises Lächeln: Sie küsste seine Mundwinkel. „Welchen Grund sollte ich haben, dich zu töten?“
    Toshi schüttelte leicht den Kopf. „Du bist in Japan, mein Herz. Es geht nicht um einen Grund. Es geht darum, dass die Form erfüllt wird. Die Tradition muss aufrechterhalten werden.“
    Isabelle seufzte tief. Dann küsste sie ihn. „Also gut“, murmelte sie an seinen Lippen. „Ich werde dich töten.“
    Sie blieben noch eine Weile im Bad, bis Toshi sie aus der Wanne dirigierte und sie mitsamt Handtuch ins Glashaus trug. Es endete damit, dass sie zusammen in dem großen Bett lagen und über die genaue Ausführung des Plans sprachen. Toshi lag nackt neben ihr und Isabelle bat ihn, sich auf den Bauch zu legen. So hatte sie seinen muskulösen Rücken und den einladenden Hintern vor sich, ebenso wie seine Tätowierung. Sie fuhr die Linien des Drachen mit ihren Lippen nach.
    „Hat jeder in der Yakuza ein Tattoo? Ich habe es bei den Zwillingen und bei deinem ... Schauobjekt im Haus von Kamo gesehen.“
    Toshi, die Arme unter dem Kinn verschränkt, brummte wohlig. „Mhm, jeder“, antwortete er und schlug dann die Augen auf. „Du meinst Yusuri?“
    „Das ist ihr Name?“ Isabelle erinnerte sich nur allzu gut an die japanische Schönheit, bei deren Anblick sie das erste Mal Eifersucht verspürt hatte. Sie waren beide Schüler des Bondage-Lehrers, so hatte Kamo ihr gesagt. „Wart ihr ein Paar? Kamo Sensei hat mir erzählt, dass ihr gemeinsam bei ihm gelernt habt.“
    Toshi seufzte leise. „Das ist lange her.“
    Isabelle schluckte ihre Bedenken herunter. „Sie ist auch eine Yakuza, oder?“
    Er brummte wieder. „Sie ist die Chefin des Mashimi-Clans und Shins direkte Konkurrentin. Genau genommen ist sie das einzige Hindernis, das noch zwischen Shin und der Übernahme steht.“
    „Sie wirkte gefährlich auf mich.“
    Sein Gesicht verdüsterte sich und er legte seine Hand auf ihren angewinkelten Oberschenkel. „Das ist sie auch. Ihr hast du deine Entführung heute Abend zu verdanken. Und die Tatsache, dass ich dich mit einem Doppelgänger habe schlafen lassen.“ Der Druck seiner Hand verstärkte sich. Anscheinend war es ihm selbst nicht leichtgefallen, sie derart auflaufen zu lassen.
    „Miststück“, murmelte Isabelle und schmiegte sich an Toshis Rücken. „Was ist mit deiner letzten Aufgabe?“
    Toshi grinste. „Eigentlich waren diese Aufgaben dazu da, dich mir hörig zu machen, damit du widerstandslos alles tust, was ich sage. Wie mich zu erschießen, beispielsweise.“
    Isabelle biss genüsslich in seine Schulter. „Was nun natürlich nicht mehr notwendig ist“, sagte sie trocken.
    „Natürlich, da du mir ja aus freiem Willen hörig bist“, schmunzelte er und drehte sich auf den Rücken.
    Isabelle umkreiste eine seiner Brustwarzen mit den Fingern. „Ich möchte es trotzdem versuchen“, sagte sie. „Dank dir habe ich einiges über Shibari gelernt und mich mit Kyo gründlich damit beschäftigt. Ich will ausprobieren, ob ich gut genug für die Augen deines Lehrers bin.“
    „Ein feuerhaariger Dickkopf“, lächelte Toshi und fasste eine ihrer Strähnen. Er ließ sie durch seine Finger gleiten und zupfte ein wenig daran. „Das hat mir so an dir gefallen.“
    Er setzte sich auf. „Also gut. Führen wir dich in die feine Bondage-Gesellschaft der Tokioter Unterwelt ein.“

K APITEL 18
    Nach zwei Tagen waren Isabelles Blessuren dank Toshis Pflege soweit abgeheilt, dass man sie mit Schminke überdecken konnte. Isabelle hatte zum ersten Mal in ihrem Leben richtig der Ehrgeiz gepackt, und sie wollte ihren Auftritt vor Kamo so perfekt wie möglich gestalten. Und dementsprechend wollte sie auch aussehen.
    Am nächsten Tag war auch die Zusammenkunft der Yakuza-Clans geplant. Isabelle

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