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Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Walker.
    Dani lächelte trotz der Traurigkeit, die so sehr Teil von ihr geworden war wie ihre Haselnußaugen, und stimmte ihm aus tiefstem Herzen zu. Auch Shane hatte offenbar eine Wandlung durchgemacht.
    Sobald sie nämlich beim Vierjahreszeiten in Vancouver vorfuhren, war Shane aus dem Lieferwagen geklettert und verschwunden.
    Nicht mal umgedreht hatte er sich zu ihr, bevor er ging. Er hatte weder geschrieben noch angerufen.
    Ein neuer Agent war an der Wagentür aufgetaucht, bevor sich Shane außer Sichtweite begab. Von dem Moment an hatte Walker sie keine Sekunde mehr aus den Augen gelassen.
    Wechselvolle Zeiten und ebensolche Bodyguards.
    Die Gefühle waren indes geblieben.
    Warum kann ich mich nicht ebenfalls ändern? fragte sich Dani müde. Werde ich auch in zehn Jahren noch Herzklopfen kriegen, sobald ich einen großen, dunkelhaarigen Mann mit einem federnden Gang erblicke?
    Ich scheine nicht der Richtige für dich zu sein ...
    Mir geht es darum, dich zu schonen.
    Kasatonin weiß, daß ich ein Spieler bin. Wenn er dich noch mal bei mir findet, ist dein Leben keinen Pfifferling mehr wert. Das kann und werde ich nicht zulassen.
    Und er verhielt sich konsequent. Es war, als hätte Shane Crowe niemals existiert - außer in ihren Träumen.
    Die Tür auf ihrer Seite des Sedan öffnete sich. Sie hatte gelernt, auf diese Höflichkeitsgeste zu warten, die genau ihrer Sicherheit diente. Energisch gab sie sich einen Ruck.
    »Da wären wir«, sagte Walker. »Sie werden erwartet.«
    »Danke.«
    Als Walker keine Anstalten machte, Dani zur Vordertür zu begleiten, blieb sie stehen und blickte sich zu ihm um.
    »Man sagte mir ziemlich unverblümt, daß ich in jedem Fall draußenzubleiben habe«, sagte Walker mit einem eigenartigen Lächeln. »Und ich meine wirklich sehr unverblümt.«
    »Das ist komisch.«
    »Ich würde eher sagen, verständlich.«
    »Wie bitte?«
    Wieder lächelte Walker. Ein richtiges Lächeln diesmal. Die Art Lächeln, die Frauen erkennen ließ, was für ein gutaussehender Mann Walker war.
    »Es ist ein Vergnügen, mit Ihnen zusammenzusein, Dani«, rief er ihr zu. »Falls Sie es je satt haben, darauf zu warten, daß Crowe aufwacht und den Kaffee riecht, sagen Sie mir Bescheid.«
    Auf einmal hatte Dani Tränen in den Augen. Sie kam noch mal zurück und umarmte Walker.
    »Danke«, sagte sie ein wenig heiser. »Ich mag Sie auch.«
    Dann drehte sie sich um und eilte auf das Portal zu. Bei jedem Schritt fühlte sie den eisigen Dezemberwind, der selbst ihren dicken Wollmantel durchdrang. Ein Mann, den sie nicht kannte, bat sie beflissen herein.
    »Hier entlang, Dr. Warren!«
    Dani mochte ja seinen Namen nicht kennen, doch sie hatte gelernt, den Typ einzuordnen - bewaffnet, koordiniert, hochtrainiert und alles andere als dumm.
    »Serviert Gillie Tee in der Bibliothek?« fragte Dani nur halb im Scherz.
    »Der Sergeant-Major ist auf Urlaub.«
    Dani blinzelte überrascht. »Es ist doch hoffentlich alles in Ordnung mit ihm?«
    »Er hat eine Schwäche für die Karibik.«
    »Strandhüpfen, hm?«
    »Sehr viel mehr kann man auf Aruba auch nicht anfangen, außer man mag das Glücksspiel.«
    Auf einmal wäre Dani beinahe gestolpert. Erinnerungen an Aruba, an Regen und Leidenschaft durchzuckten sie wie ein Blitz und brachten sie zum Zittern.
    »Mag Gillie denn Pokern?« fragt Dani und zwang sich, normal zu sprechen.
    »Nicht um Geld.«
    Der Mann klopfte zweimal an Cassandras Bürotür und spähte durch die Tür.
    »Sie werden erwartet«, sagte er und wies sie hinein.
    Er ging nicht mit.
    Der vertraute Raum brachte Erinnerungen an Shane zurück. Dani mußte gegen das Gefühl ankämpfen, daß er hier irgendwo steckte, zwischen all den Buchreihen und den Kunstobjekten -auf sie wartete mit einem Lächeln und ausgestreckten Armen ...
    Hör auf! schalt Dani sich innerlich. Es ist vorbei. Akzeptier es und schau, daß du allein vorankommst.
    Aber sie konnte genausowenig aufhören, von Shane zu träumen, wie sie aufhören konnte zu atmen. Jede Nacht wurde die Sehnsucht größer. Jeden Morgen war es schwerer aufzustehen, zur Arbeit zu gehen und zu lächeln, als würde sie sich nicht verzehren nach einem Mann, der sie nicht liebte.
    »Guten Abend, Dani«, sagte Cassandra. »Es ist ja auch schon fast dunkel, nicht wahr?«
    Dani nahm sich zusammen und wandte sich der Stimme zu.
    Cassandra Redpath saß vor dem Globus, der die Inseln und Kontinente als zarte Eingravierungen auf jener durchsichtigen Kristallkugel zeigte. Im Schein der

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