Seilschaft (German Edition)
nicht anders können ...?»
Jason sah ihn nur an mit einer Mischung aus Unglauben und Schmerz.
«Vielleicht ist es Zeit, dass ich dich freigebe», fuhr Nico fort. «Besser als zu sehen, wie es dich zerstört ... was wir machen. Was ich dir antue.» Jason wandte langsam den Kopf von einer Seite zur anderen.
«Willst du mich nicht?», brummte Jason, und als Nico heftig den Kopf schüttelte, um zu zeigen, dass es darum nicht ging: «Entweder willst du mich oder nicht.»
Nicos Antwort war ein Stöhnen. Er küsste Jasons Schenkel, blies seinen heißen Atem über die Haut. Oh, das stieß auf Interesse. Das weich gewordene Organ erhob sich so rasch, dass Nico innerhalb von Sekunden «Auge in Auge» mit ihm war. Er schnaubte, beugte sich vor und küsste die errötende Spitze, kreiste dann mit der Zunge über den kleinen Kragen der Vorhaut.
«Fuck!», platzte Jason heraus. Wie immer sandte der tiefe, dunkle Vokal ein Beben in Nicos Geschlecht.
«Ich will dich», versuchte Nico zu erklären. «Ich wollte dich, bevor ich dich auch nur berührt hatte ... wollte dich vor unserem ersten Mal, mehr als ich es sagen kann ... immer ... und jetzt.» Er stoppte, presste sein Gesicht an Jasons Hoden, atmete tief den Geruch ein, um ihn sich einzuprägen für den Rest seines Lebens. «Aber immer wollte ich etwas von dir, was unerreichbar war ... immer das, was du mir nicht geben wolltest ... es ist, als ob ich vor allem das liebe, was ich nicht haben kann ...» Er sah auf zu Jason, während er seine Wange an Jasons Beinen rieb.
Jason zog die Augenbrauen fragend zusammen. «Aber ... das ist doch nur leere Gier. Obsession.» Er schloss die Augen wie im Schmerz. «Vielleicht hast du Recht, und ich sollte gehen.» Und dann holte er tief Luft. «Vielleicht weißt du es nicht, aber ich fühlte mich so gut aufgehoben wie nie zuvor, selbst wenn ... gerade wenn du mich dazu gebracht hast, Dinge zu tun, gegen die ich mich mit Händen und Füßen gewehrt habe. Mein ganzes Leben lang habe immer ich die Führung übernommen, war der Stärkere in den Beziehungen ... Aber wenn ich dir nicht sagen kann, dass ich mag, was du tust, und dass ich verliebt in dich bin ...» Jasons Stimme blieb in seinem Hals stecken. «Okay, fuck, ich hab’s gerade gesagt, oder? ... Manchmal möchte ich für eine kurze Zeit aufhören zu kämpfen und ... ja, dich einfach nur lieben ...»
«Warum hast du dann gesagt, du hasst mich?»
«Weil ... weißt du ... Du wolltest, dass ich mein Herz auf den Tisch lege, das wusste ich immer ... aber ich dachte, dass ich es nicht tun sollte. Du hast gesagt, du schätzt höher, was du nicht haben kannst ... also war das vielleicht der einzige Grund, warum du mich gewählt hast? Verstehst du nicht? Wenn du mich bittest, dir zu sagen, dass ich dich liebe, ist das zugleich eine Drohung, mich zu verlassen ...»
Nico dachte darüber nach, erstaunt. Er hatte den tödlich vergiftenden Mechanismus dieses Teils seiner Psyche nie so klar gesehen. Der Ausdruck in Nicos Gesicht überzeugte Jason, dass er die Wahrheit entdeckt hatte, und er schnaubte traurig.
«Und jetzt bietest du mir an, mich gehen zu lassen, bevor du mit mir Schluss machst», sagte Jason bitter. «Um mich vor dir zu beschützen. Das ist Bullshit, Nico ... Weißt du was? Eines Tages wirst du aufwachen und wissen, dass du alles von mir hattest, hier in deinen Händen, und dass es nichts mehr gibt auf dieser Welt, das du dir wünschen könntest.»
Jason sprach leise, und Nico beugte sich wieder hinab und küsste seine Hände. Jetzt war es nicht mehr nur seine Zunge, die Jasons Hände befeuchtete, Nicos Tränen tropften auf sie.
«Gott, Jason ... Ich werde dich nie verlassen ... nie aufhören dich zu wollen. Ich gebe dir mein Wort, wenn du das brauchst. Ich mache nicht mit dir Schluss. Niemals. Bitte, Jason ... bleib.»
Jason lächelte ihn an. Zum ersten Mal sagte er es frei, offen, absichtlich – ohne Scham, ohne Angst: «Ich liebe dich.»
Nicos Herz hämmerte ein adrenalinangeheiztes Staccato. Wie konnte ein Liebesgeständnis ihm solch eine verdammte Angst machen? Es gab keinen Weg zurück mehr. Er wollte den Mann mehr als je zuvor, er wollte Jason unter sich, ausgespreizt, geöffnet ...
Jason sah die rasenden Gedanken und Gefühle über Nicos Gesicht huschen: «Du willst es? Hol’s dir ...!» Der Mann, der so zahm zu seinen Füßen gekniet hatte, warf sich mit solcher Wildheit auf ihn, dass Jason quer über das Bett geschleift wurde, auf seinen Rücken. Nico schob
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