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Sein erster Fall

Sein erster Fall

Titel: Sein erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Bestechungsgeld oder so was Ähnliches. Genau weiß ich das nicht. Wie dem auch sei, Sandra hat jedenfalls nicht die Absicht, ihm dieses Geld wiederzugeben.«
    »Wahrscheinlich denkt sie: Wer hat, der hat«, sagte ich.
    »Kann man ihr das etwa übelnehmen?«
    »Das weiß ich nicht, oder wenigstens noch nicht.«
    »Was ich Ihnen jedenfalls deutlich machen möchte, ist, daß ich Angst habe.«
    »Wovor?«
    »Vor allem.«
    »Vor Morgan Birks?«
    »Ja.«
    »Hat Sandra auch Angst vor ihm?«
    »Nein. Und das macht mir gerade Sorge. Ich denke, sie hätte allen Grund.«
    »Haben Sie die Scheidungsklage gelesen?«
    »Ja.«
    »Haben Sie bemerkt, wie sie den Rachen nicht vollkriegen kann? Beteiligung an der Lebensversicherung verlangt sie, Bestellung eines Vermögensverwalters, vorläufigen Lebensunterhalt, Anwaltskosten, Anteil am gemeinsamen Eigentum und dann noch dauernde Alimente.«
    »Das macht der Rechtsanwalt. Die Rechtsanwälte tun das immer.«
    »Hat Ihnen das Sandra erzählt?«
    »Ja.«
    »Und was soll ich dabei tun?«
    »Sie haben recht mit Sandra, wenn sie anfängt zu kämpfen, dann kämpft sie auch. So ist sie immer gewesen. Eines Abends wollte ein Freund nicht nach Hause gehen, er wurde handgreiflich; Sandra ging sofort mit einem Golfschläger auf ihn los, sie hätte ihn damit verprügelt.«
    »Und was hat sie davon abgehalten?«
    »Ich.«
    »Und der Freund?«
    »Er kriegte es mit der Angst zu tun. Ich brachte ihn schließlich dazu, daß er ging. Er war übrigens kein Freund, sondern nur ein Bekannter.«
    »Schön, erzählen Sie weiter.«
    »Ich habe von Sandra den Eindruck, daß sie mir etwas verheimlicht, ich fürchte tatsächlich, daß es so ist. Ich glaube, sie versucht, Morgan übers Ohr zu hauen. Wie oder wodurch, das weiß ich nicht und... Ja, ich möchte, daß Sie das für mich herausfinden und daß Sie alles versuchen, um sie... um sie zur Vernunft zu bringen.«
    »Und das ist alles?«
    »Ja.«
    »Und Sie? War da nicht auch noch etwas, was Sie für sich selbst auf dem Herzen hatten?«
    Sie warf mir einen kurzen, kritischen Blick zu; dann schüttelte sie langsam den Kopf und sagte: »Nein.«
    Ich trank meinen Kaffee aus. »Nur so weiter! Halten Sie mich ruhig weiter für einen dummen Jungen, dem man nichts anvertrauen kann. Hätte ich Ihnen vorgelogen, ich hätte schon Zwei oder drei Jahre Detektivarbeit hinter mir, dann hätten Sie ihr doch bestimmt sofort gesagt, was Sie wirklich bedrückt. Das wissen Sie selber ganz genau. Aber wie die Dinge jetzt liegen, glauben Sie natürlich, man könne mir nicht vertrauen.«
    Sie wollte noch etwas sagen, schluckte es aber hinunter.
    »Kommen Sie«, sagte ich, »bezahlen Sie die Zeche, und lassen Sie uns gehen und den Bruder in Augenschein nehmen. Wollen mal sehen, was der zu sagen hat.«
    »Sie behalten es doch für sich, was ich Ihnen erzählt habe?«
    »Sie haben mir überhaupt nichts erzählt... Wie war doch der Name des Bruders?«
    »Thoms.«
    »Sein Vorname?«
    »Ich glaube, den habe ich nie gehört. Er heißt aber B. Lee Thoms. So unterschreibt er jedenfalls. Sandra nennt ihn Blea-tie. Sie hat ihn immer so genannt.«
    Ich winkte der Wirtin, sie solle uns die Rechnung bringen. »Auf zu Bleatie«, sagte ich.
     

4
     
    Sicher hatte Alma Hunter einen Schlüssel zu der Wohnung, doch machte sie keinen Gebrauch davon. Sie stand im Korridor und drückte mit ihrem behandschuhten Zeigefinger gegen den Klingelknopf neben der Tür. Die junge Frau, die öffnete und uns in Augenschein nahm, mochte Ende Zwanzig sein. Sie war das, was man als vollschlank verzeichnet, ihre gute Figur kam durch das Kleid zur Geltung. Ihr Haar war schwarz, sie hatte große, dunkle, ausdrucksvolle Augen, hohe Backenknochen und besonders rote, volle Lippen. Ihre Augen schweiften prüfend von Alma Hunter zu mir herüber, als wäre ich ein Gaul, den man von der Versteigerung heimgebracht hat.
    »Darf ich dir Donald Lam vorstellen, Sandra?« sagte Alma Hunter. »Er arbeitet für Bertha Cool. Er soll Morgan ausfindig machen und ihm die Vorladung zustellen. Was war mit dem Unfall? War es sehr schlimm?«
    Sandra Birks sah mich erstaunt an. »Sie sehen gar nicht wie ein Detektiv aus«, sagte sie und gab mir die Hand.
    Sie hielt mir die Hand nicht einfach hin oder schüttelte die meine - sie gab ihre Hand, als trete sie einen Teil ihres Körpers an mich ab.
    Ich umschloß fest ihre Hand, die sie meinem Griff willenlos überließ. »Ich gebe mir große Mühe, harmlos auszusehen«, sagte ich.
    »Ich bin

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