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Sein erster Fall

Sein erster Fall

Titel: Sein erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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anhalten, das Gepäck untersuchen und allerlei Fragen an den Autobesitzer stellen, um ihn soviel wie möglich zu belästigen.
    Ich fuhr haarscharf an die Kontrollstation heran. Ein Beamter kam heraus. Ich schrie ihm etwas zu, wobei meine Worte sich so wild überschlugen, daß er weiter nichts hören konnte als nur ein unartikuliertes Gebrüll. Zugleich trat ich kräftig auf den Gashebel. Er winkte mir, ich solle an die Rampe fahren, statt dessen raste ich so schnell wie möglich weiter. Nach wenigen hundert Metern sah ich im Rückspiegel, wie ein Polizist die Stütze unter seinem Motorrad wegtrat.
    Ich gab noch mehr Gas.
    Das Motorrad verließ knatternd die Kontrollstation; mein Wagen kam immer mehr auf Touren. Ich hörte die Sirene hinter
    mir und ließ sie so nahe herankommen, daß ihr Geheul die Straße vor mir frei machen half.
    Der Polizist griff nicht eher nach seinem Revolver, als bis wir ein gutes Stück in der sandigen Hügellandschaft waren. Als ich sah, daß er schießen wollte, fuhr ich an die Seite und hielt an.
    Der Beamte wollte offenbar kein Risiko eingehen. Mit vorgehaltener Pistole kam er auf mich zu. »Hände hoch!« rief er.
    Ich hob sie hoch.
    »Sie sind wohl total verrückt geworden, wie?«
    »Warum?«
    »Tun Sie bloß nicht so unschuldig!«
    »Also schön«, erwiderte ich, »ich muß Ihnen ja wohl Rede und Antwort stehen. Das ist ein neuer Wagen. Ich habe ihn gerade in Yuma gekauft und wollte mal ausprobieren, was man aus ihm ’rausholen kann. Zu wieviel wird mich der Richter verdonnern, einen Dollar pro Meile wegen Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit?«
    »Warum haben Sie an der Kontrollstation nicht gehalten?«
    »Hab’ ich doch, der Mann gab mir ein Zeichen, ich könne weiterfahren.«
    »So sehn Sie aus! Er hat Ihnen gewinkt, Sie sollten ’reinfahren und halten.«
    »Dann hab’ ich ihn mißverstanden«, antwortete ich.
    »Sie haben den Wagen also in Yuma gekauft, wie? Bei wem?«
    Ich nannte die Firma.
    »Wann?«
    Ich sagte es ihm.
    »Wenden Sie!« befahl er. »Wir fahren zurück.«
    »Zurück, wohin?«
    »Zur Kontrollstation.«
    »Kommt nicht in Frage. Ich habe dringend in El Centro zu tun.«
    »Sie sind verhaftet.«
    »Kann ich eben nichts dran ändern. Bringen Sie mich also sofort vor den nächsten Richter.«
    »Wie haben Sie den Wagen bezahlt?«
    »Mit einem Scheck.«
    »Haben Sie vielleicht schon mal gehört, daß man für faule Schecks bestraft wird?« fragte er.
    »Nein.«
    »Soso. Also, mein Bester, wir fahren sofort über die Brücke nach Yuma zurück. Der Mann, der Ihnen den Wagen verkauft hat, möchte wegen des Schecks ein paar Fragen an Sie stellen. Sie haben gedacht, Sie wären ganz schlau, aber Sie haben sich um eine Viertelstunde verrechnet, man hat den Scheck nämlich noch gerade vor Büroschluß zur Bank gebracht.«
    »Na, und?«
    Er grinste. »Das werden Sie genau erfahren, wenn Sie wieder hinkommen.«
    »Wohin?«
    »Nach Yuma.«
    »Wieso?«
    »Fauler Scheck, Erschwindelung von Ware unter Vorspiegelung falscher Tatsachen und vermutlich noch ein paar Delikte mehr.«
    »Ich gehe nicht nach Yuma zurück.«
    »Was Sie nicht sagen!«
    Ich beugte mich vor und drehte den Zündschlüssel um. »Ich kenne das Gesetz genau«, sagte ich, »ich befinde mich in Kalifornien, und niemand kann mich über die Grenze nach Arizona bringen ohne Auslieferungsurteil.«
    »Damit wollen Sie uns also kommen, wie?«
    »Wenn Sie gestatten!«
    Er nickte. »Aha! Sie wollen also nach El Centro. Los, wir fahren nach El Centro. Halten Sie sich an die Höchstgeschwindigkeit. Ich bleibe hinter Ihnen. Sechzig Kilometer dürfen Sie, ich erlaube Ihnen siebzig. Bei einundsiebzig schieße ich auf Ihre Reifen. Haben Sie mich verstanden?«
    »Sie können mich gar nicht verhaften ohne Haftbefehl.«
    »Das denken Sie. Steigen Sie aus, ich will Sie durchsuchen.«
    Ich blieb regungslos hinter dem Steuer sitzen. Er trat mit einem Fuß auf das Trittbrett, steckte die linke Hand vor und packte mich beim Kragen.
    »Los, aussteigen«, wiederholte er und richtete dabei seinen Revolver drohend auf mich.
    Ich stieg aus.
    Er befühlte meine Taschen nach Waffen und durchsuchte dann den Wagen.
    »Und denken Sie daran«, ermahnte er mich, »beide Hände am Steuerrad, keine Fummeleien. Wenn Sie darauf bestehen, regulär ausgeliefert zu werden, dann sollen Sie auch zu Ihrer Zufriedenheit bedient werden!«
    »Ihr Benehmen mißfällt mir«, antwortete ich, »und ich verbitte mir diesen Übergriff auf meine Rechte.

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