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Sein erster Fall

Sein erster Fall

Titel: Sein erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Ich...«
    »Fahren Sie los«, unterbrach er mich.
    Ich fuhr los, wir kamen nach El Centro, wo er mich zum Büro des Sheriffs brachte. Ein anderer Polizist bewachte mich, während er und der Sheriff sich miteinander unterhielten. Dann hörte ich, wie sie telefonierten, danach führten sie mich zum Gefängnis.
    »Hören Sie, Smith«, sagte der Sheriff zu mir, »Sie machen doch einen ganz ordentlichen Eindruck. Was wollen Sie mit diesen dummen Faxen erreichen? Fahren Sie doch zurück, und stellen Sie sich. Vielleicht können Sie sogar Ihre Unschuld beweisen.«
    »Dazu möchte ich mich nicht äußern«, sagte ich.
    »Schön«, warnte er mich, »Sie sind also einer von den ganz Klugen.«
    »Ich bin einer von den ganz Klugen.«
    Sie sperrten mich zusammen mit vier Gefangenen in eine Zelle. Ich verhielt mich schweigend. Als das Abendessen gebracht wurde, rührte ich es nicht an. Kurz nach dem Essen kam der Sheriff noch einmal und fragte mich, ob ich auf die Auslieferungsformalitäten verzichten wolle. Ich lachte ihm ins Gesicht, worauf er sich entfernte.
    Zwei Tage blieb ich in dem Gefängnis. Ich aß etwas. Der Fraß war gar nicht so schlecht, nur die Hitze war unerträglich. Zeitungen gab es nicht, ich hatte keine Ahnung, was in der Welt los war. Dann holte man mich aus der Zelle und steckte mich in Einzelhaft. Ich hatte niemanden, mit dem ich mich unterhalten konnte.
    Am dritten Tag kam ein großer Kerl mit einem schwarzen Sombrero in Begleitung des Sheriffs.
    »Sind Sie Peter B. Smith?« fragte er.
    »Ja.«
    »Ich komme von Yuma«, sagte er, »Sie fahren mit mir zurück.«
    »Nicht ohne Auslieferungsbefehl.«
    »Den habe ich.«
    »Meinetwegen. Ich erkenne ihn nicht an. Ich bleibe genau hier.«
    Er grinste.
    Ich packte die Pritsche mit beiden Fäusten. »Ich bleibe hier!« schrie ich.
    Der Große stieß einen Seufzer aus. »Hören Sie, es ist viel zu heiß für sportliche Übungen. Jetzt seien Sie um Gottes willen vernünftig, und kommen Sie mit ’raus zum Wagen.«
    »Ich bleibe hier!« brüllte ich ihn an.
    Er wurde handgreiflich, er legte mir Handschellen an.
    Ich sagte kein Wort mehr, sie mußten mich aus dem Gefängnis in den Wagen schleppen. Der Große legte mir eine Fußkette an. »Das haben Sie sich selbst zuzuschreiben«, sagte er und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Warum können Sie keine Vernunft annehmen? Ist es Ihnen noch nicht heiß genug?«
    »Sie werden dies bis an Ihr Lebensende bereuen«, antwortete ich, »ich habe nichts verbrochen, und Sie können mir auch kein Verbrechen anhängen. Ich werde...«
    »Quatschen Sie nicht«, unterbrach er mich, »halten Sie den Mund. Ich habe eine heiße Fahrt durch die Wüste vor mir, und ich habe kein Verlangen, Ihre Stimme zu hören.«
    »In Ordnung«, erwiderte ich und ließ mich in die Polster zurücksinken.
    Wir fuhren durch die grelle Wüstenhitze. Der Horizont flimmerte und tanzte unter den Strahlen der brennenden Sonne. Die Reifen schienen an der Straße festzukleben und gaben wie zum Protest ein heulendes Geräusch von sich.
    »Zur heißesten Zeit des Tages mußten Sie natürlich kommen«, bemerkte ich.
    »Halten Sie die Schnauze!«
    Ich schwieg.
    Wir kamen nach Yuma und fuhren zum Gerichtsgebäude. Der Staatsanwalt empfing mich mit den Worten: »Sie machen unseren Leuten hier eine Menge Scherereien, Smith, was versprechen Sie sich eigentlich davon?«
    »Hätten die ja gar nicht nötig gehabt«, antwortete ich, »wenn Sie dies schon Scherereien nennen, dann warten Sie mal ab, was denen noch alles bevorsteht.«
    »Nämlich? Was haben Sie denn noch vor?«
    »Ich werde sie wegen Freiheitsberaubung und Verleumdung belangen.«
    Er gähnte. »Kommen Sie doch nicht mit dem Kram, da kann ich nur lachen. Im übrigen, wäre es ein neuer Wagen gewesen, läge die Sache anders. Es handelt sich aber um einen Vorführwagen, den haben Sie nur ein paar Meilen gefahren, und das hat ihm weiter nichts geschadet. Viel schlimmer ist das mit den Unkosten, die Ihre Auslieferung verursacht hat.«
    »Du lieber Himmel, warum haben die denn meinen Scheck nicht einfach kassiert?«
    Er lachte. »Aus dem einfachen Grunde, weil Sie vorher zur Bank gegangen sind und Ihr ganzes Geld abgehoben haben.«
    »Quatsch, das war die andere Bank«, antwortete ich.
    »Was meinen Sie damit: die andere Bank?«
    »Sie wissen schon, was ich meine.«
    »Und ob ich das weiß. Wir kennen den Trick ja längst. Sie haben der Bank einen Haufen Zeug erzählt und zweitausend Dollar deponiert. Dann haben

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