Sein erster Fall
hinein und ließ mir eine kleine Limousine zeigen, die sofort lieferbar war. Dem Verkäufer erklärte ich, ich sei mit dem Wagen völlig vertraut und wollte lediglich sofortige Lieferung, ich wolle mich ’reinsetzen und losfahren, am liebsten wäre mir sogar ein Vorführwagen. Er sagte, er habe einen Vorführwagen da, den er in einer halben Stunde startbereit liefern könne. Ich sagte ihm, ich würde wiederkommen. Er fragte darauf, ob ich in Raten zahlen wolle, und ich antwortete, ich würde sofort alles bezahlen.
Ich zog ein Scheckbuch heraus, fragte, was alles zusammen kosten würde, und schrieb einen Scheck über eintausendsechshundertzweiundsiebzig Dollar aus.
Dann sagte ich, dies sei heute mein erster Tag in Yuma, ich wolle hier gern in irgendein Geschäft einsteigen, ob er vielleicht zufällig etwas Günstiges wüßte.
»An welche Art Investition hatten Sie gedacht?«
»Irgend etwas, wo man nur wenig ’reinzustecken braucht und die Gewähr hat, daß schneller Umsatz und hoher Profit gegeben sind ohne ein Risiko.«
Es zeugte für seine Naivität, daß er überhaupt nachdachte, ehe er schließlich den Kopf schüttelte. »Nein, Mr. Smith, im Augenblick wüßte ich nichts Derartiges, sollte ich aber was hören, werde ich an Sie denken. Wo wohnen Sie hier?«
Ich tat, als mache es mir Mühe, mich an die Adresse zu erinnern, und sagte: »Manchmal habe ich ein ganz miserables Gedächtnis«, dabei suchte ich in meiner Brieftasche nach der Mietquittung. Ich hielt sie so, daß er den Namen der Pension lesen konnte.
»Ja, ja, die Pension kenne ich«, sagte er. »Schön, Mr. Smith, ich werde Sie also auf dem laufenden halten.«
»Seien Sie so gut!« antwortete ich. »In einer halben Stunde komme ich vorbei und möchte dann gern gleich losbrausen.«
Ich ging in ein Restaurant, bestellte ein dickes Steak und gleich noch eine Portion Obstkuchen mit Schlagsahne hinterher. Dann ging ich zu dem Autogeschäft zurück, um den Wagen abzuholen. Mein Scheck steckte zuoberst auf einem Spieß mit Papieren.
»Sie müssen hier noch ein paarmal unterzeichnen«, sagte der Verkäufer. Ich bemerkte, daß jemand mit Kopierstift in die obere linke Ecke meines Schecks >okay< hingeschrieben hatte und darunter die Initialen >GEC<. Ich unterschrieb einige Male mit Peter B. Smith, schüttelte allen die Hände, stieg in den Wagen und fuhr los, und zwar geradewegs zur First National Bank. Es war noch etwa eine Viertelstunde bis Geschäftsschluß. Ich ging zum Schalter und zog einen Sichtwechsel auf H. C. Helmingford über fünftausendsechshundertzweiundneunzig Dollar, außerdem schrieb ich einen Scheck über eintausendachthundert Dollar aus. Dann ging ich zum Kassenschalter und sagte: »Mein Name ist Peter Smith; ich habe heute bei Ihnen ein Konto eröffnet. Ich war auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten, ich habe etwas gefunden, wofür ich sofort flüssiges Geld benötige. Ich habe hier einen Sichtwechsel, ausgestellt auf den Namen H. C. Helmingford. Wollen Sie ihn bitte über die Security National Bank in Los Angeles vorlegen lassen, er wird unverzüglich eingelöst werden. Ich bitte um möglichste Beschleunigung. «
Er nahm den Wechsel und sagte: »Einen Augenblick, Mr. Smith...«
»Nicht nötig«, unterbrach ich ihn, »ich will gar keine Gutschrift dafür, Sie sollen den Betrag nur einziehen. Lassen Sie Ihren Korrespondenten in Los Angeles auf meine Kosten die Richtigkeit telegrafisch bestätigen.«
Er quittierte mir den Empfang des Wechsels. »Und Sie wollten noch etwas Bargeld?« fragte er.
»Jawohl«, unterbrach ich und gab ihm den Barscheck über die eintausendachthundert Dollar. Dabei warf ich einen Blick auf meine Uhr.
»Augenblick«, sagte er und ging zur Buchhaltung hinüber, um meinen Saldo und die Unterschrift zu prüfen. Er stutzte einen Moment, dann kam er zurück und fragte: »Wie möchten Sie den Betrag, Mr. Smith?«
»In Hunderten.«
Er gab mir das Geld, ich bedankte mich, fuhr zur Kommerzbank, ging an mein Safe und legte die achtzehnhundert Dollar zu dem anderen Geld. Dann stieg ich wieder in den Wagen, fuhr zur Stadt hinaus und über die Coloradobrücke nach Kalifornien. Dort hielt ich etwa eine halbe Stunde, blieb ruhig im Wagen sitzen, rauchte und verdaute mein Steak. Dann ließ ich den Motor wieder an und fuhr die paar Meter bis zur kalifornischen Quarantänestation weiter, die rechts am Wege lag.
Unter dem Vorwand landwirtschaftlicher Kontrollmaßnahmen läßt die kalifornische Behörde jeden Wagen
Weitere Kostenlose Bücher