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Sein erster Fall

Sein erster Fall

Titel: Sein erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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zurückbringen. Ich werde es Ihnen so bequem wie nur möglich machen. Ich rufe die Polizei in Kalifornien an, und die kommen dann und holen Sie ab.«
    »Muß ich nach Kalifornien zurück?«
    » Selbstverständlich. «
    »Ich will aber nicht durch die Wüste bei der Hitze.«
    »Kann ich verstehen. Vermutlich wird man während der Nacht fahren.«
    »Wie ist das mit einem Rechtsanwalt?« fragte ich.
    »Was versprechen Sie sich davon?«
    »Ich weiß nicht. Ich würde gern mal mit einem reden.«
    »Passen Sie auf, Lam«, sagte der Sheriff, »verzichten Sie doch lieber auf Auslieferungsformalitäten, gehen Sie freiwillig nach Kalifornien zurück, und lassen Sie den Kram über sich ergehen. Das macht einen besseren Eindruck.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich unterschreibe nichts.«
    »Wie Sie wollen, Lam, Sie müssen das ja selbst ausbaden. Ich muß Sie nur jetzt sofort einsperren. Die Sache ist ja schließlich doch kein Pappenstiel.«
     

12
     
    Die Pritsche in der Zelle war hart, die Matratze dünn. Der heiße Tag hatte sich jählings in bitterkalte Nacht verwandelt, wie das im Frühling so oft in der Wüste vorkommt. Ich fror und wartete. Irgendwo führte ein Betrunkener mit lallender Stimme und penetranter Monotonie sinnlose Selbstgespräche. In der Nebenzelle schnarchte friedlich ein Autodieb; es mochte wohl Mitternacht sein. Ich versuchte, mir die Fahrt durch die Wüste vorzustellen, aber meine Gedanken vermochten mich nicht zu erwärmen. Ich dachte an Alma.
    Auf einmal hörte ich, wie der Riegel an der Zellentür zurückgeschoben wurde, dann ertönten leises Gemurmel und schleichende Schritte. Auf dem Zementboden unten im Büro wurden Stühle gerückt, man hörte, wie Streichhölzer angezündet wurden; auch das Flüstern einer Unterhaltung war vernehmbar. Dann wurde eine Tür geschlossen, und alle Geräusche verstummten.
    Ein paar Minuten später kamen Schritte den Korridor entlang. »Aufstehen, Lam«, rief der Wärter, »Sie sollen ’runterkommen!«
    »Ich will schlafen.«
    »Trotzdem, kommen Sie ’runter.«
    Ich stand auf. Wegen der Kälte hatte ich die Kleider anbehalten. »Los, los, die warten auf Sie, machen Sie schon!«
    Ich folgte ihm hinunter ins Büro. Der Erste Staatsanwalt, der Staatsanwalt, der Sheriff, der Stenograf und zwei Polizeibeamte aus Los Angeles saßen da, für mich stand ein Stuhl bereit, von dem man in eine grelle Lampe hineinsah.
    »Setzen Sie sich da auf den Stuhl, Lam«, sagte der Sheriff.
    »Das Licht tut mir weh.«
    »Da gewöhnen Sie sich dran. Wir wollen Sie gut sehen können.«
    »Deswegen brauchen Sie mich nicht gleich zu blenden.«
    »Wenn Sie die Wahrheit sagen, brauchen wir Ihr Gesicht nicht zu studieren, wenn Sie weiterlügen, müssen wir Sie um so schärfer beobachten.«
    »Wie kommen Sie auf die Idee, daß ich Sie angelogen hätte?«
    Er lachte: »Sie haben uns genug Andeutungen gemacht, Lam, daß wir wissen, wie genau Sie orientiert sind. Aber Sie haben uns längst nicht alles gesagt, was wir gern wissen möchten.«
    Er drehte die Lampe etwas, und zwar so, daß mir der grelle Lichtstrahl nicht mehr direkt in die Augen fiel.
    »Also, Lam«, fuhr der Sheriff fort, »diese Herren hier kommen von Los Angeles. Sie haben extra die lange Reise unternommen, um Ihre Geschichte zu hören. Sie sind genügend im Bilde, um zu wissen, daß Sie gelogen haben, aber einiges von dem, was Sie gesagt haben, stimmt. Jetzt möchten wir auch über den Rest die Wahrheit wissen.«
    Er gebrauchte den väterlichen Ton, den man bei Schwachsinnigen anzuwenden pflegt. Die Polizei geht in vielen Fällen bei Verbrechern so vor, und diese fallen auch häufig darauf ’rein.
    Ich tat auch so, als fiele ich darauf ’rein.
    »Ich kann nicht mehr sagen, als was ich Ihnen heute erzählt habe«, antwortete ich mürrisch.
    Die Lampe drehte sich, so daß mich der Lichtstrahl unbarmherzig in die schmerzenden Augen traf. »Ich fürchte, Lam, es wird mir nichts anderes übrigbleiben, als alles Punkt für Punkt mit ihnen durchzugehen und ihren Gesichtsausdruck dabei zu beobachten«, sagte der Sheriff.
    »Reden Sie doch nicht solches Zeug«, sagte ich, »wir kennen doch den Quatsch. Sie wollen mir nur die Daumenschrauben ansetzen.«
    »Nichts dergleichen, Lam, ich jedenfalls nicht. Aber das ist eine ernste Sache hier, und wir wollen die Wahrheit wissen.«
    »Was haben Sie denn an meinem Geständnis auszusetzen?«
    »Alles«, antwortete er. »Erstens waren Sie überhaupt nicht in dem Zimmer mit dabei. Was Sie

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